Kommunen im Main-Kinzig-Kreis entwickeln sich überdurchschnittlich – Erlensee laut BBSR-Analyse an der Spitze

(pm/ea) – Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort: Viele der 29 Kommunen im Main-Kinzig-Kreis (MKK) entwickeln sich im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich. Das belegen die jüngsten Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Die jüngsten Daten für den Main-Kinzig-Kreis zeigen, dass sich der positive Trend der vergangenen Jahre noch einmal verstärkt hat: die Wirtschaft floriert fast überall, die Steuereinnahmen sprudeln, Sorgen macht am ehesten der demographische Wandel.

Das BBSR betrachtet für jede deutsche Kommune sechs unterschiedliche Kenngrößen aus Wirtschaft und Demographie, z. B. die Entwicklung der Bevölkerung, den Rückgang der Arbeitslosigkeit und das Gewerbesteueraufkommen pro Kopf. Anschließend werden diese Kenngrößen mit denen aller deutschen Kommunen verglichen. Dahinter steht die Idee, dass Kommunen, die sich aktuell gut entwickeln, mittelfristig wachsen werden, die anderen dagegen schrumpfen. Dieses Modell ermöglicht aufgrund gut verfügbarer und verhältnismäßig aktueller Daten einen deutschlandweiten Vergleich. Die neuesten Daten betrachten die Entwicklung zwischen 2011 und 2016.

Dr. Gunther Quidde, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, hat die neueste Veröffentlichung des BBSR (www.raumbeobachtung.de) ausgewertet. Das Ergebnis ist deutlich. Viele Kommunen im Main-Kinzig-Kreis haben sich seit der Krise 2009 positiv entwickelt und das Formtief von 2003 bis 2008 gut überstanden: damals gab es 10 schrumpfende Kommunen, eine weitere war sogar „überdurchschnittlich schrumpfend“. Mittlerweile steht der Main-Kinzig-Kreis mit nur noch vier „schrumpfenden“ Kommunen (Birstein, Flörsbachtal, Jossgrund und Rodenbach) sogar besser da als in den bisherigen Spitzen-Jahren zwischen 1998 und 2003, damals „schrumpften“ sieben Kommunen.

Betrachtet man die Indikatoren im Detail, fällt auf, dass die Bevölkerungsentwicklung insgesamt überraschend positiv ausfällt: 22 der 29 MKK-Kommunen „wachsen“ oder „wachsen überdurchschnittlich“. Sehr positiv auch die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: hier fallen 17 Kommunen in eine der beiden Wachstumskategorien. Jeweils 15 sind es beim Rückgang der Arbeitslosigkeit und beim Gewerbesteuer-Grundaufkommen pro Kopf. Schwächer dagegen ist die Entwicklung der Erwerbsfähigen: 13 Kommunen fallen in eine der beiden Wachstumskategorien, aber 15 schrumpfen in unterschiedlichem Ausmaß, nur eine zeigt keine deutliche Entwicklungsrichtung.

Immer noch hart trifft der demographische Wandel die Teilregion Schlüchtern: In allen vier Kommunen dort „schrumpft“ die Zahl der Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Beeindruckend dagegen der Rückgang der Arbeitslosigkeit: in Steinau verläuft er positiv, in Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern und Sinntal sogar überdurchschnittlich positiv im Deutschland-Vergleich. „Dank ihrer guten wirtschaftlichen Entwicklung überwinden diese Kommunen die Schwächen des demographischen Wandels. Sie können damit auch den MKK-Kommunen als Vorbild dienen, die noch etwas nachhängen. Da die Wirtschaft auch 2017 und 2018 gewachsen ist, haben diese auch gute Chancen, sich positiver als bisher zu entwickeln“ zeigt sich Quidde optimistisch.

 

 

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