„Herzlichen Dank für die gelungene Überraschung“

(pm/ea) – In einem öffentlichen Brief mit ganz persönlichen Worten bedanken sich Ellen und Georg Paulus sehr herzlich für die Verleihung der Landesehrenbriefe.

„Da finde ich neben der Arbeit auf unserem Weihnachtsmarkt einmal die Zeit für die offizielle Eröffnung und dann das! Ich mach die Tür des Weihnachtscafés zum Garten der Wasserburg auf, und wen seh‘ ich? Ja, natürlich den Bürgermeister, der die Eröffnung machen soll, aber auch den Landrat. Ich denke, was will der denn hier, der will hoffentlich net auch noch was babbele. Landrat Thorsten Stolz kam aus meiner Sicht ungelegen, weil ich im Vorfeld für alle, die auftreten, ein kleines Präsent zurecht gemacht hatte. Da der Landrat unangemeldet kam, war für ihn nichts da. Nun ja, dachte ich weiter, der wird sich wohl die Weihnachtsmärkte in seiner Nähe angucken und ist von Rodenbach über Erlensee nach Hanau und wer weiß wohin unterwegs. Der spricht bestimmt nicht, sonst hätte er sich angemeldet. Ich hielt die Geschenke für Pfarrerin Stellmacher und Bürgermeister Erb hinter dem Rücken versteckt, machte mich auf zur Eröffnung, begleitet von der Lebensgefährtin meines Jüngsten, die wie ich hinterher erfuhr, die Aufgabe hatte dafür zu sorgen, dass ich nicht wieder zurück zu meinen Pflichten laufe.

Als dann während der Eröffnung des Weihnachtsmarktes Pfarrerin Stellmacher von Ankunft spricht, versuche ich, kurz mit meinem Mann zu sprechen, wie wir das jetzt mit den Geschenken machen. Der Landrat will ja offensichtlich doch was sagen. Georg versteht aber nicht, was ich von ihm will und ich geh wieder zurück in die Reihe der Zuschauer, weil ich störe. Verdammt, hätte der Erb uns nicht sagen können, dass er den Landrat mitbringt???

Wie es kommen muss, der Landrat spricht doch auf unserem kleinen Weihnachtsmarkt, es gefällt ihm offensichtlich hier, was wiederum mir gefällt. Und dann sagt er, er habe was mitgebracht, was er überreichen wolle und ich denk: „Ei, der hat eine Spende dabei. Die Grundschule in Diebach wird erneuert, die Nachmittagsbetreuung wird ausgebaut, unser Verein spendet in diesem Jahr für den Verein „Leben mit Kindern“ und der Landrat stockt auf. Das passt doch prima, da bei dem Wetter nicht viel rumkommen wird.“

Doch da spricht er vom Ehrenbrief des Landes Hessen und zwei Personen. Wer soll denn hier auf unserm Weihnachtmarkt und überhaupt…? Ich guck rum, wer sonst noch da ist und in Frage kommen könnte. Da fällt auch schon der Name Georg Paulus. Und dann kann ich nichts mehr denken, weil darauf gleich mein Name folgt. Und dann sag ich nach späteren Zeugenaussagen laut, was mir grad in den Kopf schießt: „Ach du Scheiße“.

Und wie seh ich überhaupt wieder aus! Ich bin zum Arbeiten hier und die Guten Klamotten hängen daheim im Schrank. Und dann spricht der Landrat von dem, was wir in all den Jahren gemacht haben, mir kommen die Tränen, aber es ist ja schon nass genug hier draußen. Bei der großen Aufzählung muss ich an Datenschutzverordnung denken und ein inneres Grinsen kämpft die Tränen nieder. Und dann kommt der Gedanke, du musst gleich was sagen, aber da ist nichts mehr, mir fällt nichts ein. Meinem Mann geht’s genauso. So ist das, wenn eine Überraschung gelingt, wenn man keine Ahnung hat und am 2. Advent schon Weihnachten ist.

Deshalb übermitteln wir jetzt für die Verleihung des Landes-Ehrenbriefes unseren herzlichen Dank an Landrat Thorsten Stolz, an Bürgermeister Stefan Erb und an alle die beteiligt waren. Wir haben uns riesig gefreut oder besser gesagt, erst jetzt haben wir so richtig verstanden und freuen uns noch immer. Die Überraschung ist euch wirklich gelungen!

Und unser Versprechen für die Zukunft: Wir packen weiter im Ehrenamt mit an, so es unsere Gesundheit zulässt.“

Ellen und Georg Paulus

Auf dem Foto: Ellen und Georg Paulus

Foto: Markus Sommerfeld

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