Gesprächskonzert und Vortragsreihe bei „Demokratie leben!“

(pm/ea) – Aktuell werden im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Bundesprogramms „Demokratie leben!“ verschiedene Aktionsprojekte gegen Antisemitismus und Extremismus durchgeführt.


Unter der Federführung der Jüdisch Chassidische Kultusgemeinde Breslev Deutschland – Israel  bzw. dem Jüdischen Zentrum für Menschlichkeit und Toleranz e.V. haben der Rabbiner David Kraus und Niko Deeg eine Veranstaltungsreihe gegen Extremismus und Antisemitismus eröffnet. Mit einem Infoabend haben beide in Erlensee über neue jüdische Initiativen in der Region berichtet.

Mit der Partnerschaft „Demokratie leben – Erlensee/ Rodenbach“ und der Stadt Hanau haben die Initiatoren ein Sprachkonzert im Amphitheater organisiert. Innerhalb von nur 3 Wochen wurde ein Hiphop-Dialog- Konzert gegen Rassismus und Antisemitismus organisiert, zu dem auch andere Religionsgemeinschaften bzw. Kirchen und über 1400 Schüler und Schülerinnen aus Hanau und dem Landkreis gewonnen werden konnten.

Über die Schulen eingeladen, füllte sich das Konzerttheater bis zum letzten Platz und die Spannung stieg, welche Künstler tatsächlich zu diesem Benefizkonzert kommen würden? Die 1. Stadträtin der Stadt Erlensee, Birgit Behr, war begeistert von der Stimmung im voll besetzten Amphitheater, applaudierten die Jugendlichen schon bei der Begrüßung der Moderatoren, als diese sagten „ wir sind Niko und David und Juden“.

Zielsetzung des Projektes war eine kritische Auseinandersetzung mit rassistischen und antisemitischen Grundhaltungen. Positiv aufgegriffen wurden dabei politisch engagierte Ausdrucksweisen der modernen Popkultur durch namhafte bekannte Künstler, die mit den Jugendlichen ins Gespräch über Diskriminierung im Alltag gingen. Die Mischung der vertretenen Künstler bot hierzu eine breite Themenpalette an. Es traten z.B. Künstler wie Animus, Maio Sinto, Niko Uhl oder Wassim Esber auf, die sich selbst als „Zigeuner“, Dunkelhäutiger, Behinderter, Geflüchtete bezeichneten. Jeder der Künstler berichtete über eigene Diskriminierungserfahrungen hierzulande und stellte einen Song oder Hiphop-Tanz vor, in dem er eine persönliche Message zum Thema Menschlichkeit und Toleranz zum Ausdruck brachte.

Die Veranstaltung wurde noch zusätzlich zu einer Dialogveranstaltung, da die Jugendlichen Statements und Fragen an die Künstler über deren Rassismuserfahrungen und ihr Engagement stellten konnten. Spontan trat auch eine Schülerin der Georg-Büchner-Schule Erlensee auf, die einen selbst geschriebenen Song präsentierte. Ein zweiter mutiger Schüler aus der Beruflichen Schule Gelnhausen präsentierte ebenfalls einen Rap. Durch viele Fragen und einem gerecht verteilten Beifall für jeden Künstler wurde ein großes Maß an gelebter Toleranz unter den Jugendlichen spürbar. Der Charakter der Veranstaltung und das Gros der Jugendlichen ermutigten zu einem gesellschaftlichen Miteinander, in dem Toleranz und Vielfalt die tragenden Größen sind. Die Organisatoren fühlen sich schon jetzt ermutigt eine Folgeveranstaltung im nächsten Jahr vorzubereiten.

Um auch mit geschichtlichen Ereignissen gegen jede Form von Antisemitismus und Extremismus zu sensibilisieren, wird der der ehemalige Landtagsabgeordnete Aloys Lenz am 30.10.18 um 19.00 Uhr in der Stadtbücherei einen Vortrag „3 x 9. November (1918 – 1938 – 1989) -Schicksalstage deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert“ halten.

Am 9.11.18 arbeiten die evangelische Kirchengemeinde Erlensee und die Geschichtsvereine beider Kommunen der Partnerschaft für Demokratie die regionale Verfolgung der Juden und Jüdinnen in Rodenbach und Erlensee auf. Die evangelische Kirchengemeinde Erlensee organisiert am 9.11.18 um 18.00 Uhr mit Pfarrerin Stellmacher eine Gedenkveranstaltung an der Wasserburg in Erlensee Rückingen, der Geschichtsverein Erlensee bietet mit E. Hirchenhain um 19.00 Uhr in der Erlenhalle einen Vortrag zur Geschichte der Juden in Langendiebach und Rückingen und über ihr Schicksal in der Hitlerdiktatur 1933 bis 1945 an. Parallel dazu findet am 9.11.18 um 19.00 Uhr mit dem Freundeskreis Medientreff eine Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht mit Vortrag, Buchvorstellung und Klezmer-Duo zum Thema „Ihr seid ein Teil von uns“, statt.

Alle Veranstaltungen sind für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kostenlos, da die Partnerschaft für Demokratie leben Erlensee/Rodenbach diese Gesamtveranstaltung fördert.

Fotos: PM

 

 

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