„Keyless Go“ mal anders

(pm/ea) – Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich, dass man an sein Fahrzeug herantritt und dieses sich ohne den Autoschlüssel aus der Hosentasche zu nehmen öffnet – „Keyless Go“. Diese Technik machte sich offenbar ein 18-Jähriger zu Nutze, was letztlich zu einem Einsatz der Polizeiautobahnstation Langenselbold führte.

Gegen 4 Uhr am Mittwochmorgen fiel den Beamten ein auf der Autobahn 66 fahrender schwarzer Opel Insignia auf, der einer Kontrolle unterzogen werden sollte. Doch anstatt auf die Anhaltesignale zu reagieren, fuhr der Wagen laut der Polizisten mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Fulda davon.

Die Streife hielt den Opel, der an der Anschlussstelle Bad Orb/Wächtersbach abfuhr, letztlich an einer Ampel kurz nach der Abfahrt an. Zuvor touchierte der Opelfahrer in der Rechtskurve die
Leitplanke und beschädigte den Wagen im Bereich des vorderen und hinteren Radkastens.

Im Auto befanden sich der 18-jährige mutmaßliche Fahrer aus dem Main-Kinzig-Kreis, sowie drei 16, 18 und 20 Jahre alte Männer; im Kofferraum lag ein kleiner Möbeltresor. Der Verdacht,
Einbrecher geschnappt zu haben, lag da zunächst nahe. Jedoch stellte sich heraus, dass sich der beschuldigte Fahrer das Auto seines Vaters wohl „ausgeborgt“ hatte, um mit seinen Freunden eine nächtliche Spritztour zu unternehmen. Beim Versuch das Auto zu starten, kommt jetzt das Behältnis im Kofferraum ins Spiel. In diesem befand sich nämlich der Autoschlüssel, mit welchem der Opel geöffnet und gestartet werden konnte. Da der Schlüssel in dem Tresor war, hatte der junge Mann offenbar einfach das Wertgelass zum Auto gebracht.

Für den 18-Jährigen hat die Aktion ein Nachspiel. Er besitzt noch keinen Führerschein und hat nun mit einem Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis zu rechnen.

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