Videoüberwachung in Hanau gestartet – Innenminister übergibt Förderbescheid in Höhe von 461.000 Euro

(pm/ea) – Innenminister Peter Beuth hat dem Magistrat der Stadt Hanau einen Förderbescheid in Höhe von knapp 461.000 Euro (exakt: 460.987,87 Euro) für die Einrichtung von Videoschutzanlagen in der Hanauer Innenstadt überreicht. Der Minister hob dabei den Nutzen von Videobeobachtungen für die polizeiliche Arbeit und damit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hervor.

„Wir können mit Videotechnik an Kriminalitätsschwerpunkten objektiv mehr Sicherheit gewährleisten. Die Videoschutzanlagen sind sichtbare Eckpfeiler der öffentlichen Sicherheitsarchitektur. Sie helfen der Polizei dabei, dank der mittlerweile hochauflösenden Kamerabilder Straftäter zu überführen und schrecken Kriminelle präventiv ab. Die Videoüberwachung an öffentlichen und belebten Plätzen hat sich nicht nur als multifunktionales Werkzeug zur Strafverfolgung im polizeilichen Alltag bewährt, sondern auch dauerhaft die objektive Sicherheitslage in Hessen verbessert“, sagte Innenminister Peter Beuth in Hanau zum Start der Videoschutzüberwachung in der Hanauer Innenstadt.

Passgenaue Sicherheitslösungen in der KOMPASS-Modellkommune Hanau

Hanau war eine der ersten vier Modellkommunen im KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (kurz: KOMPASS) des Hessischen Innenministeriums. Seit Dezember 2017 werden in Hanau spezifische Lösungen für die Sicherheit der Stadt erarbeitet. KOMPASS ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die hessischen Städte und Gemeinden. Ziel des Programms ist es, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu schaffen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention. „Die Polizei hat viel zu bieten – gerade auch im Bereich der Prävention, damit es erst gar nicht zu Straftaten kommt. Um das Sicherheitsgefühl nachhaltig zu verbessern, brauchen wir aber auch das Zutun vieler weiterer Akteure vor Ort. Damit öffentliche Plätze nicht verkommen und dunkle Ecken in Parks nicht zu Angsträumen werden, holt KOMPASS alle Entscheidungsträger in lokalen Sicherheitskonferenzen an einen Tisch. Außerdem werden dabei auch die Sorgen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger miteinbezogen. Denn Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe, der wir uns mit KOMPASS als starke Gemeinschaft stellen“, so der Innenminister.

Mehr Personal für Kriminalitätsprävention – Zwei „Schutzmänner vor Ort“ in Hanau

Mit Niedernhausen, Neu-Isenburg und Büdingen sind im Juni 2018 drei weitere Kommunen zu den bereits im letzten Jahr gestarteten Modellkommunen Bad Homburg, Hanau, Schwalbach am Taunus und Maintal hinzugekommen. Mittlerweile haben über 50 Kommunen Interesse an dem Sicherheitsprogramm des Landes bekundet. Für KOMPASS weist das Hessische Innenministerium den Polizeipräsidien jeweils zwei zusätzliche Stellen – hessenweit insgesamt 14 – zu, um so den Bereich der Prävention dort weiter zu stärken. Außerdem wurde eine Geschäftsstelle für KOMPASS beim Hessischen Landeskriminalamt eingerichtet, die mit ebenfalls zwei zusätzlichen Stellen ausgestattet ist. „Darüber hinaus werden wir 30 weitere ‚Schutzmänner vor Ort‘ landesweit einsetzen. In Hanau sind bereits ein ‚Schutzmann‘ und eine ‚Schutzfrau vor Ort‘ unterwegs. Das erfolgreiche ‚Schutzmann-vor-Ort‘-Programm ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir sehr leistungsstarke Bausteine im Sicherheitsportfolio des Landes haben, die sich in die Gesamtkonzeption von KOMPASS sehr gut einfügen. Wir haben KOMPASS auch deshalb entwickelt, damit sich Kommunen in dem umfangreichen Angebot an Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen der Polizei zu Recht finden und daraus die für ihre Bedürfnisse passenden Lösungen nutzen können. So bieten wir der kommunalen Familie mit KOMPASS Orientierung in allen Fragen der Sicherheit“, sagte Innenminister Peter Beuth.

Land fördert Videoschutz – Hanau erhält modernste Videoschutzanlage

Der weitere Ausbau der Videoschutzanlagen auf öffentlichen Plätzen und Wegen sei ein zentrales Element präventiver Sicherheitslösungen und ein wichtiger Baustein der hessischen Sicherheitsarchitektur, so der Minister. Das Instrument habe einen sehr hohen Nutzen bei der präventiven und repressiven polizeilichen Einsatzbewältigung sowie der Aufklärung von Straftaten, auch im Zusammenhang mit Terroranschlägen. Das Land Hessen stellt deshalb bereits seit 2008 einen jährlichen Betrag von 300.000 Euro zur Förderung der kommunalen Videoüberwachung zur Verfügung. Seit 2017 steht jährlich ein Betrag von 1,3 Millionen Euro bereit. Bislang übernahm das Land ein Drittel der Kosten zur Förderung der kommunalen Videoüberwachung. Nun können bis zu zwei Drittel der Kosten durch das Land übernommen werden.

Mit der neuen Videoschutzanlage in Hanau kommt erstmals im Bereich der öffentlichen Videoüberwachung eine neue Videotechnik zum Einsatz, die sich besonders gut für die Überwachung großer Plätze eignet. Bislang ist dieses System in Hessen nur noch in der Frankfurter Commerzbank Arena im Einsatz. Weitere hessische Städte beabsichtigen aber bereits, dieses neue System für Videoschutzanlagen zu verwenden. Die neue Videoschutztechnik ermöglicht hochauflösende Bildqualität auch über große Distanzen hinweg. Sie eignet sich daher besonders für Fußballstadien und Marktplätze.

Mehr Schutzleute sorgen für Sicherheit der Hessinnen und Hessen

Es brauche eine starke Polizei, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Innenminister Peter Beuth betonte die Bedeutung, einer personell und materiell gut ausgerüsteten Polizei. Neben neuester Ausrüstung hat die Hessische Landesregierung mit der Einstellungsoffensive bei der Polizei für eine nie dagewesene Verstärkung gesorgt: 1.520 zusätzliche Anwärter. „Das ist ein Stellenplus von elf Prozent seit 2014, ein Sicherheitsplus für die Bürgerinnen und Bürger und ein weiterer Beleg dafür, dass für die Landesregierung Sicherheit an erster Stelle steht. Von dieser nie dagewesenen Einstellungsoffensive werden alle Dienststellen des Landes profitieren, sodass wir sichtbar mehr Polizei hessenweit auf der Straße haben werden“, sagte der Innenminister.

Hessen ist drittsicherstes Bundesland

Mit 375.632 erfassten Straftaten wurde für Hessen 2017 die niedrigste Kriminalitätsbelastung seit fast 40 Jahren gemessen. Bei der so wichtigen Kennzahl über die Kriminalitätsbelastung, der sogenannten Häufigkeitszahl, die Auskunft darüber gibt, wie viele Straftaten im Verhältnis zu 100.000 Einwohnern erfolgt sind – und somit eine gewisse Vergleichbarkeit ermöglicht, steht Hessen im bundesweiten Vergleich auf dem dritten Platz. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 57,1 Prozent der Straftaten aufgeklärt. In Hessen lag die Aufklärungsquote bei 62,8 Prozent. Das ist die höchste gemessene Aufklärungsquote des Landes seit Bestehen der Polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 1971.

Weiterführende Informationen zum KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel unter kompass.hessen.de. Interessierte Kommunen können sich an kompass@hmdis.hessen.de wenden.

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