Wochenmarkt in Erlensee: Einkaufen mit Erlebnisgarantie

(mb/ea) – Dass der Onlinehandel dem Einzelhandel zunehmend das Überleben schwer macht, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch in Erlensee zeugt Leerstand von aufgegebenen Geschäftsexistenzen. Ein Geschäftsbereich scheint jedoch alle Höhen und Tiefen zu überstehen – der Wochenmarkt.

In Erlensee konnte man am vergangenen Samstag sein 25 jähriges Jubiläum feiern, nachdem der Markt am 30. Januar 1993 zum ersten Mal stattfand.

Bürgermeister Stefan Erb und Prof. Dr. Gerhard Johnson, Sprecher des Vorstandes der Deutschen Marktgilde eG, blickten deshalb in ihren Eröffnungsreden auch zurück auf die Anfänge des Marktes mit den ehemaligen Marktmeistern.

Dabei war der größte Schritt, um das Fortbestehen des Marktes zu sichern, mit Sicherheit der Umbau des Rathausplatzes im Jahr 2009. Das saubere und vor allem barrierefreie Erscheinungsbild bietet heute nicht nur dem Wochenmarkt an 1250 Markttagen die perfekte Kulisse, sondern war in der Vergangenheit auch schon Schauplatz zahlreichen gelungener Feste.

Auch die Resonanz der Händler fällt gleichermaßen positiv aus. „Es ist ein schöner Markt geworden, dem der Umbau gut getan hat“, sagt Gabi Susgin, die mit ihrem Lebensgefährten Peter Hoss Hausmacher Wurstwaren verkauft.

Auch Marina Schmidt, die frische Backwaren für die Bäckerei Helm verkauft, schätzt die zentrale Lage des Platzes, durch die der Markt gut präsentiert wird.

Das lässt sich sicherlich auch an den Besucherzahlen ablesen. Der Wochenmarkt ist längst nicht mehr nur für die ältere Bevölkerung. Immer mehr junges Publikum zieht den Markt dem Supermarkt vor. Zu wissen, woher das Schnitzel stammt, das am Ende auf dem Teller landet ist, wichtiger denn je. Und noch ein besonderes Extra kann die Anonymität des Onlinehandels nicht bieten – der direkte Kontakt zwischen Kunden und Händlern. „Ich mache hauptsächlich Wochenmarkt und ich liebe es“, sagt Backwaren-Verkäuferin Marina Schmidt.

„Hier kann man auch mal lachen und ein paar Worte wechseln“, sagt Gärtnermeister Eberhard Muschner aus Wächtersbach. „Man muss vernünftig mit den Leuten umgehen, dann kommen die auch wieder“, fügt er hinzu. Gerade bei Pflanzen sei die Beratung besonders wichtig. So wollen die Kunden zum Gemüse gleich noch das passende Rezept, oder zu den Blumen einen Tipp vom Profigärtner bekommen.

Die Kundschaft ist bodenständig, schätzt Frische, Qualität und Verfügbarkeit der Waren. Neues ausprobieren, das ist meist schwierig und oft dauert es lange, bis die Kunden ein Produkt annehmen, weiß auch Astrid Beqiri, der Obst und Gemüse verkauft. Gerade die ältere Kundschaft bevorzugt Saisonware aus der Region.

„Deutsche Kirschen gehen definitiv besser als italienische“ sagt Astrid Beqiri und zuckt mit den Schultern. Doch auch die regionale Ware ist hochwertig. „Unser Spargel kommt zum Beispiel aus Lampertheim. Der sandige Boden dort macht ihn zum für mich zu einem der besten Spargel, den man hier bekommen kann“, sagt Beqiri.

Wichtig sei, dass man dem Kunden nicht nur etwas erzähle, sondern ihn auch probiere lasse. Die Ware selbst müsse überzeugen, fügt der gelernte Kaufmann hinzu.

Gerne würde Patrick Viel, der Niederlassungsleiter der Deutschen Marktgilde, noch weitere Händler für den Wochenmarkt gewinnen. Ein Fischstand wäre sein Wunsch, doch ganz von alleine kommen die Markthändler nicht. „Die Kundenfrequenz muss stimmen, dann kann man die Händler warm machen“, sagte Patrick Viel.

Doch auch ohne Fischstand hatten die Besucher genug zu tun, die knallgrünen Tüten mit der Aufschrift „Unser Wochenmarkt“ zu füllen, die die Marktgilde verschenkte. Und wer dabei noch am Glücksrad drehte, hatte gleich noch die Möglichkeit einen Einkaufsgutschein zu gewinnen.

Der Rein-Erlös des Festes kommt der Kinderbetreungs-Einrichtung „Horthaus“ zu Gute.

Fotos: Mike Bender

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