In einem Leserbrief informiert Hardy Däumer vor dem Hintergrund der Diskussion um die zweite Fliegerhorstzufahrt, dass er als „Freihandzeichner“ nicht dem Erlenseer Politikklüngel angehört, aber eine Meinung, Ideen und Fragen hat.
Da seit einigen Wochen in der Diskussion um eine zweite Zufahrt zum Fliegerhorst die Alternativlosigkeit des jetzigen Entwurfs und die Unsinnigkeit und Unprofessionalität andere Ideen – aus Naivität oder Arroganz – als Filzstift- und Freihandzeichnungen bezeichnet und abgetan werden, sei den scheinbar auf einem sehr hohen Stuhl sitzenden Stadtverordneten, die ja im Sinn der Bürger Erlensees Kommunalpolitik machen sollten, Folgendes gesagt:
Ja, ich bin einer der Freihandzeichner. Und ja, ich gehöre nicht dem Erlenseer Politikklüngel an und habe auch keinen Partei-Stallgeruch. Aber ich habe eine Meinung, Ideen und Fragen.
Und um die zu artikulieren, kann ich es mir natürlich nicht leisten, über Jahre hinweg Ingenieurbüros mit meiner Ideenausarbeitung zu beauftragen. Aber ganz so stümperhaft, wie das so mancher Kritiker abqualifiziert, ist die Nutzung der Daten des „Geoportal Hessen“ und Overlays mittels Photoshop auch nicht.
Aus rein verkehrsplanerischer Sicht finde ich die jetzige Lösung als schlechteste Variante.
Aus fünf Verkehrsknotenpunkten auf der immer mehr belasteten L 3193 werden sechs.
Aus zwei Ampelanlagen im Abstand von ca. 500m, die sich auch heute im Extremfall, z.B. wenn morgens zig Schulkinder die Straße überqueren wollen, während hunderte Pendler starten, durch Rückstau gegenseitig beinträchtigen, werden drei Ampelanlagen im Abstand von 150m bzw. 300m.
Und letztlich wird die Frage, wie der Verkehr am Knotenpunkt „Siemensstraße“ Richtung B8, mit einer Landesstraße, die dort effektiv zweibahnig, einstreifig ist, die Verkehrsströme der wachsenden Gewerbe- und
Wohngebiete von Erlensee & Neuberg aufnehmen soll, nicht beantwortet.
Wohl alles offensichtlich keine gute Idee, weswegen im ausgelegten Verkehrsgutachten diese Sachlage erst gar nicht berechnet wird.
Zur der pauschalen Aussage, dass alle anderen Alternativen nicht genehmigungsfähig sind, seien diese Fragen entgegengestellt: „Wo steht das? Wurden Alternativen erarbeitet, eruiert und dann aufgrund von Fakten verworfen?“
Man kann doch mit dem Bürger durchaus ein konstruktives Gespräch über solche Anliegen führen und sich nicht immer gleich nur „auf den Schlips getreten“ fühlen. Bürgernähe geht auch anders.
Ach ja, eins noch an die Adresse der Neuberger Bürger, die ja jetzt intensiv über eine Fusion mit Erlensee nachdenken:
Wenn Sie dann in Zukunft mal Ihre Anliegen und Ideen in Erlensee anbringen wollen und auf Beachtung hoffen: VERMEIDEN SIE FREIHANDZEICHNUNGEN!
Hardy Däumer, Erlensee
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