Während andere feiern, sind sie im Dienst: Polizei und Feuerwehr in der Silvesternacht

(ea) – Ob an Weihnachten oder wie jetzt an Silvester: Während andere fröhlich feiern, sorgen Polizei und Feuerwehr für unsere Sicherheit. Erlensee Aktuell hat am Silvesterabend Polizeibeamte und Feuerwehrleute an ihren Dienststellen besucht.

Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Langenselbold für die Autobahnen reicht von Bergen-Enkheim bis Schlüchtern-Nord (A66), von Altenstadt bis zum Seligenstädter Dreieck (A45), vom Offenbacher Kreuz bis zum Seligenstädter Dreieck (A3) und vom Offenbacher Kreuz bis Egelsbach (A661) und für die Bundesstraßen B43a und B45 von Hanau bis Eppertshausen.

Eigentlich erwartet man, dass besondere silvestertypische Einsätze hier lediglich eine untergeordnete Rolle spielen sollten, doch weit gefehlt: Wie Dienstgruppenleiter Bernd Jehn erläutert, werden die Polizeibeamtinnen und -beamte häufig zur Unterstützung der umliegenden Polizeistationen angefordert, wo sich die Silvesternacht in den Einsatzzahlen deutlich bemerkbar macht. Besonders erinnert man sich hier an den Jahreswechsel vor drei Jahren, wo eine Messerstecherei in Langenselbold sowie Einsätze wegen häuslicher Gewalt die Stunden des Jahreswechsels bis zum Neujahrsmorgen komplett ausfüllten.

In diesem Jahr begann der Abend zunächst relativ ruhig, sodass die Hoffnung sich ausbreitete, dass sich die Dienstgruppe zu einem gemeinsamen Essen auf der Station zusammensetzen könnte. Jeder hatte etwas Besonderes zum Buffet mitgebracht. Die Notrufmeldung über einen Geisterfahrer auf der A66 zwischen HU-Nord und Frankfurt machte diese Gedanken allerdings zunächst zunichte, da die drei Streifenwagen bei dieser Lage natürlich sofort ausrücken mussten.

Wachhabender Michael Silvestri (links) und Dienstgruppenleiter Bernd Jehn

Während Wachhabender Michael Silvestri und Dienstgruppenleiter Bernd Jehn den Einsatz von der Station aus koordinierten und unter anderem auch eine Rundfunkwarnmeldung veranlassten, befuhren die Streifenwagen jeweils zugeteilte Abschnitte der Autobahn.

Parallel dazu wurde von einem Autofahrer die Meldung über ein völlig unbeleuchtetes Fahrzeug übermittelt, welches sich auf der A 3 in Richtung Frankfurt bewegen sollte. Bernd Jehn alarmierte hier die Kollegen der Polizeiautobahnstation Frankfurt, die diesen Fall dann weiter verfolgten.

Gemeinsames – aber nur kurzes – Silvestermahl

Nach kurzer Zeit konnte im Fall des Geisterfahrers Entwarnung gegeben und sich zum gemeinsamen „Silvestermahl“ zusammengesetzt werden. Allerdings nur für eine kurze Zeit:

Denn bereits nach wenigen Minuten erreichte die Dienstgruppe von der Leitstelle eine Fahndung nach einem Unfallflüchtigen, der sich in Richtung des Zuständigkeitsbereichs der Polizeiautobahnstation Langenselbold bewegen könnte. Zusätzlich wurde ein unbeleuchtetes Fahrzeug auf einem Standstreifen der A66 gemeldet.

Einen kurzen Augenblick später wurde gemeldet, dass sich ein Fahrzeug kurz vor dem Offenbacher Kreuz überschlagen habe. Bei dem Fahrer handelte es sich um den Gesuchten.

Währenddessen konnten sich die Beamtinnen und Beamten der Polizeistation Hanau II zu einem gemeinsamen Raclette zusammensetzen, bevor auch hier die silvestertypischen Einsätze begannen.

Bis Mitternacht noch relativ wenige Einsätze zu koordinieren hatte Polizeikommissar Dennis Ernst in der Leitstelle des Polizeipräsidiums Südosthessen.

Polizeikommissar Dennis Ernst in der Leitstelle

Das änderte sich allerdings danach. Dennoch konnte sich zuvor das Team der Leiststelle mit Armin Müller, dem Polizeiführer vom Dienst, kurz einem selbstgekochten 3-Gänge-Menü widmen.

Das diensthabende Leitstellenteam mit dem „PvD“ (Polizeiführer vom Dienst)

Bei der Feuerwehr Bruchköbel trafen sich wieder traditionell Mitglieder der Einsatzabteilung im Feuerwehrhaus und sicherten mit ihrer Vor-Ort-Bereitschaft im Falle eines Einsatzes ein schnelles Ausrücken. Dieser Bereitschaftsdienst ermöglicht es wiederum den anderen Kameradinnen und Kameraden, mit ihren eigenen Familien und Freunden zu feiern, da zumindest „kleinere“ Einsätze so abgedeckt werden können.

Die „Vor-Ort-Silvester-Bereitschaft“ der Feuerwehr Bruchköbel

An diesem Silvester trafen sich 12 Feuerwehrmänner und -frauen mit Kindern und Anhang und gaben dem Aufenthalt im Feuerwehrhaus eine familiäre Atmosphäre. Für eine festliche Atmosphäre und lukullische Höchstgenüsse sorgte Nino Balzer, der ein 3-Gänge-Menü zauberte, welches den Vergleich mit sternezählenden Berufsköchen nicht scheuen musste.

Der selbstgemachten Markklößchensuppe folgten Schweinelendchen mit selbstgemachten Spätzle, bevor als dritter Höhepunkt der im wahrsten Sinne des Wortes unbeschreibliche Nachtisch serviert wurde und daher nur als Foto dokumentiert werden kann.

Traumschiff-Atmosphäre im Bruchköbeler Feuerwehrhaus

Insgesamt verlief aus Sicht der Feuerwehr Bruchköbel danach der Jahreswechsel durchschnittlich. Allerdings hielten nicht nur silvestertypische Einsätze wie brennende Mülltonnen und Hecken die Einsatzkräfte in Atem. Im Bereich der Bahnstrecke zwischen Bruchköbel und Nidderau legten „Scherzbolde“ den Bahnverkehr lahm und sorgten für einen völlig unnötigen Großeinsatz der Rettungskräfte.

Schon wenige Minuten nach Mitternacht gingen die ersten Notrufe ein. Anrufer meldeten ein Kleinfeuer in der Schießstraße im Stadtteil Roßdorf sowie eine brennende Hecke in der Hainstraße in der Kernstadt. Nur unwesentlich später folgte eine brennende Mülltonnenbatterie im Saalburgring. „Das waren Routineeinsätze. Alle Brände konnten schnell gelöscht werden“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Auch die Besatzung eines Rettungswagens brauchte Hilfe der Feuerwehr. Bei der Versorgung einer Patientin hatte sich das Fahrzeug in einem Feldweg festgefahren und musste von der Feuerwehr geborgen werden.

Rettungskräfte am Bahnhof Bruchköbel

An mehreren Stellen, wie hier im Saalburgring, brannten Hecken und Mülltonnen in Bruchköbel

Im Bereich der Bahnstrecke zwischen Bruchköbel und Nidderau legten „Scherzbolde“ für rund eine Dreiviertelstunde den kompletten Zugverkehr lahm und sorgten für einen völlig überflüssigen Großeinsatz von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr. Unbekannte hatten eine Mülltonne auf die Gleise gelegt. In der Dunkelheit hatte der Lockführer eines aus Richtung Nidderau kommenden Regionalzuges das Hindernis nicht rechtzeitig erkennen können und war damit kollidiert. „Der Lockführer hatte den Schatten im Scheinwerferlicht nicht eindeutig erkannt und ging davon aus, dass er eine am Gleis stehende Person angefahren hatte. Entsprechend umfangreich wurde die Strecke von Rettungskräften viele Kilometer zu Fuß abgesucht“, kommentierte ein sichtlich verärgerter Sprecher der Feuerwehr diesen Einsatz. Für die Dauer der „Rettungsaktion“ wurde die Bahnstrecke in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Der Lokführer musste vom Rettungsdienst betreut werden. Die Bundespolizei hat nun Ermittlungen wegen des Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen.

Ruhiger Jahreswechsel bei der Feuerwehr Hanau

Die Feuerwehr Hanau kann in ihrer Statistik einen ruhigen Jahreswechsel verzeichnen. Eine Stunde vor dem Jahreswechsel musste in der Stettiner Straße zwei Papiercontainer gelöscht werden. Wenige Minuten nach Mitternacht rückten erneut die freiwilligen Kräfte der Feuerwache 2 in Kesselstadt zu einem Heckenbrand in der Bruckner Straße aus. Dieser war nach wenigen Minuten gelöscht. Bei dem dann gemeldeten Pkw-Brand in der Breslauer Straße handelte es sich lediglich um einen Container, dessen Inhalt in Brand geraten war. Auch hier konnten die Kräfte der Hauptfeuerwache nach kurzer Zeit die Rückfahrt antreten. Ein weiterer Container am Ballplatz und einer in der Schachenwaldstraße in Hanau-Steinheim waren das Ziel der Kräfte der Wache 2 und den Steinheimer Wehr. Auch hier war kein großer Aufwand erforderlich. Beide wurden mit Wasser abgelöscht und kontrolliert.
Nachdem das Jahr noch keine zwei Stunden alt war, kehrte für alle Kräfte der Feuerwehr Hanau die wohlverdiente Ruhe ein.

Feuerwehr Rodenbach an Jahreswechsel zweimal gefordert

Bereits am Silvestertag gegen 15:30 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Rodenbach zu einem Kleinfeuer in die Straße Am Eichenhain alarmiert. Vor Ort stellte sich das Kleinfeuer als eine brennende Räucherkammer in einem Garten heraus, welche durch Anwohner bereits weitgehend selbst gelöscht werden konnte. Die Feuerwehr führte mit der Schnellangriffseinrichtung Nachlöscharbeiten durch und kontrollierte die Einsatzstelle auf Glutnester.

Brennende Räucherkammer schnell gelöscht

Im Rodenbacher Südring geriet am Neujahrsmorgen gegen 01:50 Uhr ein Gebüsch durch eine Feuerwerksbatterie in Brand. Bevor hier weiterer Schaden entstehen konnte wurde auch dieses Feuer durch die Einsatzkräfte mittels Schnellangriffseinrichtung abgelöscht.

In Erlensee gab es keine besonderen Einsätze zu vermerken. Lediglich ein gut bestückter Grill sorgte aufgrund der Rauchentwicklung am Nachmittag für einen Feuerwehreinsatz, da zunächst ein Brand angenommen worden war.

Grillen war bei den Temperaturen auch durchaus angesagt: Die Wetterstation Erlensee meldete um Mitternacht eine Temperatur von 13,3 °C.

Erlensee Aktuell bedankt sich für die herzliche Aufnahme und Auskunftsbereitschaft der besuchten Dienststellen und wünscht allen Einsatzkräften aller Sicherheitsbehörden und Rettungsorganisationen ein gutes Neues Jahr, in dem alle gesund bleiben und mit würdigem Respekt behandelt werden mögen.

Auf dem Titelfoto: Die diensthabenden Beamtinnen und Beamten der Polizeistation Hanau II

Bericht: René Hermann, Tibor Roka, Benjamin Thoran, Markus Sommerfeld

Fotos: Feuerwehr Bruchköbel, Feuerwehr Rodenbach, Privat, Markus Sommerfeld

 

 

 

 

 

 

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