„Running Firefighter“ Holger Hüfner läuft beim Bruchköbeler Stadtlauf für schwerkranke Kinder

(pm/ea) – Pünktlich zum Stadtlauf am Altstadtfest startet der „Running Firefighter“ Holger Hüfner gemeinsam mit der Feuerwehr Bruchköbel eine besondere Aktion zu Gunsten des LaLeLu Vereins.

Zusammen werden die Feuerwehrleute in Uniform mit Atemschutzgerät und Helm auf die 5km-Strecke gehen. Hüfner erzählt in einem Interview mehr zu den Beweggründen und Hintergründen seiner Initiative.

Welchen Bezug haben Sie zu Bruchköbel, dass Sie hier sich engagieren?

Ich bin vor 39 Jahren in Hanau geboren und dann in Niederissigheim aufgewachsen, wo ich zwischenzeitlich auch wieder wohne. Somit ist es die reine Ortsnähe.

Wie sind Sie zur Feuerwehr gekommen?

Bei Heraeus habe ich Verfahrensmechaniker gelernt, wollte dies aber nicht mein ganzes Leben lang machen. Als Jugendlicher war ich bereits bei der Jugendfeuerwehr in Niederissigheim und dann auch in der aktiven Einsatzabteilung. Seither hat mich die Feuerwehr im Griff. So lag es nahe, zur Berufsfeuerwehr nach Frankfurt zu wechseln. Seit 17 Jahren übe ich den Job mit Leib und Seele aus. Auf der Hafenwache werde ich unter anderem als Feuerwehrtaucher und Notfallsanitäter eingesetzt. Es macht Spaß, es fordert mich und ich kann kreativ sein. Ich kann Fachwissen abrufen, kann dies weitergeben und lerne immer weiter. Jeder Tag und jeder Einsatz ist anders. Man sieht sofort ein Ergebnis und es hilft den Menschen. Das macht Feuerwehr aus.

Was brachte Sie zu dem Gedanken auch in Ihrer Freizeit Menschen zu helfen?

Ich bin im Jahr 2014 in Frankfurt den Marathon in der Staffel gelaufen. Dort wurde ich auf einen Läufer aufmerksam, der in Feuerwehruniform lief. Das fand ich total verrückt. Damals war es eine große Dimension, Marathon überhaupt zu laufen, aber dann in voller Montur? Ich habe ihn getroffen und wir haben uns unterhalten. Ich habe festgestellt, dass er den Lauf in einer Gruppe für einen guten Zweck macht. Er schlug mir vor, dass ich doch in Bayreuth für Rollstuhlkinder mitlaufen sollte. Hier wurde ein Rollstuhl umgebaut, und ein behindertes Kind wurde in diesem von den Feuerwehrleuten auf der 10km-Strecke geschoben. Das war für mich ein Gänsehautmoment. Ich bin dann für am Hirn erkrankte Kinder und ein Kinderhospiz gelaufen. So kam ich in eine Gruppe von Feuerwehrkameraden aus ganz Deutschland, die sich gemeinsam für die gute Sache engagieren. Vor einem Jahr sind wir für einen krebserkrankten Kameraden durch ganz Deutschland in Feuerwehruniform gelaufen. Mit 10 Mann starteten wir in Flensburg und sind in acht Tagen als Staffel bis nach Garmisch Partenkirchen gerannt. So sind an die 30000 Euro für die Stiftung Deutsche Krebshilfe zusammen gekommen. Das Helfen in Uniform hat mich nicht mehr losgelassen. Ich kann „laufend“ etwas Gutes tun.

Nun starten Sie in Bruchköbel eine Aktion? Wie kam es dazu?

Ich hatte Erfahrungen gesammelt. Kontakte zu Medien und Sponsoren waren geknüpft. Ich wollte dort wo ich lebe selbst etwas auf die Beine stellen. Und so laufe ich einfach weiter und sammle für den LaLeLu Verein. In Feuerwehrklamotten zu laufen macht schon was her. Ich will dabei aber nicht um jeden Preis auffallen. Es soll einen symbolischen Charakter haben. Ich will zeigen, dass ich eine schwere Last mit mir nehme und einen schweren Weg gehe. Diesen Weg gehen auch die Eltern von erkrankten Kinder und die Kinder selbst.

Wie kamen Sie auf den LaLeLu Verein?

Ich habe mir diesen Verein bewusst ausgesucht, weil ich mich damit identifizieren kann. Der Verein unterstützt Familien mit kranken Kindern, deren Lebensweg nicht lang sein wird. Ich habe dies leider selbst erlebt. Mein Bruder ist im Alter von neun Monaten gestorben. Er war nie zu Hause. Ich weiß, was so etwas für die Familien heißt. Für solche Situationen ist der Verein da. Er kümmert sich um die Kinder und die Eltern. Er übernimmt Behördengänge. Die Herzlichkeit im Verein ist großartig. Es ist eine zweite Familie für die Betroffenen.

Nun laufen auch Kameraden der Feuerwehr Bruchköbel mit. Wie kam es dazu?

Ich habe die Stadtbrandinspektion einfach spontan angeschrieben. Ich wollte wissen, ob es hier vielleicht genauso Verrückte wie mich gibt, die in Uniform für die gute Sache laufen. Inzwischen sind es 13 Kameraden aus der Feuerwehr Bruchköbel, die sich mit mir auf die Strecke gehen.

Für den Erfolg der Aktion brauche Sie sicher auch Unterstützer?

Ich möchte kein Bittsteller sein. Die Werbetrommel zu rühren liegt mir nicht. Ich spende selbst für jeden einzelnen gelaufenen Trainings- und Wettkampfkilometer. Ich finanziere mich komplett selbst. Ich verdiene kein Geld damit. Wenn jeder darüber nachdenkt, wie gut es uns geht und wie wertvoll die Arbeit des Vereins ist, dann kann viel zusammen kommen. Es kann viel geholfen werden. Die Möglichkeiten einen Geldbetrag zu geben sind vielfältig: Eine Spende für jeden der ins Ziel kommt oder wenn es fünf Feuerwehrleute schaffen gibt man einen gewissen Betrag. Den kann man erhöhen, wenn mehr Läufer die Ziellinie überschreiten. Das sind nur Beispiele. Jeder einzelne gespendete Euro hilft.

Wie ist Ihr Motto für die Aktion und Ihr Engagement?

Das ist ein Spruch, den ich gelesen habe und all das ausdrückt, warum ich das mache: Nur wer die Herzen bewegt, der bewegt die Welt.

Weitere Infos unter www.runningfirefighter.com

Fotos: Feuerwehr Bruchköbel

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