Schulhund „Keks“ – ein Lehrer mit vier Pfoten?

(pm/ea) – Seit dem Halbjahreswechsel hat die Georg-Büchner-Schule Erlensee mit Milena Bös nicht nur eine frisch examinierte Chemie- und Biologielehrerin neu eingestellt, sondern auch ihren bretonischen Vorstehhund „Keks“.


„Keks“ hat in seinem kurzen Leben – er wird im April 2 Jahre alt – bereits sämtlich Prüfungen mit Bravour bestanden und alle administrativen Hürden im ersten Anlauf übersprungen, die einem Hund offiziell den Titel „Schulhund“ verleihen. Neben angeborenen und nicht trainierbaren Merkmalen wie helle Fellfarbe, Schlappohren, freundliches Aussehen, Spielfreudigkeit, Stresstoleranz, geringe Bellfreudigkeit und geringes Territorialverhalten und vielen weiteren Eigenschaften, die einen Hund liebenswert machen, muss ein Schulhund auch hervorragend ausgebildet sein. Hier sind Gehorsamkeit und sehr gute Impulskontrolle die wichtigsten Eigenschaften. So musste Keks lernen, dass er in jeder Situation gelassen bleibt und kontrollierbar bleibt.

Für Milena Bös ist „Keks“ nicht der erste Hund. Schon in der 11. Lebenswoche kam er zu seiner neuen „Familie“ und wird seitdem auf seine Aufgaben als Familienhund, Rettungshund und Schulhund vorbereitet. Denn, so sagt Milena Bös, Hunde sind dann lernbereit, wenn sie es gewöhnt sind, viel zu lernen. Eigentlich ist es bei Menschen ganz genauso.

Alle Fertigkeiten, die Keks für den Einsatz als Schulhund braucht, musste er bereits vorher erlernen. Dies erforderte neben großer Fachkenntnis und Erfahrung auch einen großen Zeiteinsatz der Hundeführerin – keine leichte Aufgabe, da Milena Bös „nebenbei“ in dieser Zeit noch Referendarin war und ihre Staatsexamensprüfung vorzubereiten hatte.

Hat sich der Einsatz gelohnt und wofür braucht eine Schule überhaupt einen Hund? Diese Frage beantwortet Milena Bös besonders gern: „Das Sozialverhalten und damit das „Klima“ in der Klasse wird deutlich besser. Die Kinder sind sehr bemüht, sich so zu benehmen, dass es Keks gut geht – denn niemand bringt es übers Herz, ihm etwas Böses anzutun. Wer Keks sieht, muss unwillkürlich lächeln (zum Beweis darf man gern die Homepage der Schule besuchen und sich die vielen Fotos anschauen), und wer lächelt, ist nicht mehr deprimiert oder gelangweilt, sondern ist aufgeschlossen und lernt lieber. Und nicht zuletzt ist Keks der beste Tröster, wenn einmal jemand wirklich Kummer hat: Dann stellt sich Keks gerne zum Streicheln zur Verfügung oder bringt die Kinder durch seine Kaspereien zum Lachen.“

Fragt man die, um die es in der Schule geht, die Schülerinnen und Schüler, wir schnell klar, wozu ein Schulhund, wie Keks gut ist: „Wenn jemand traurig ist, muntert er auf. Er verbreitet gute Laune, wir lachen oft, wenn er da ist. Es ist toll, dass er da ist, weil wenn er da ist, bemühen wir uns mehr, um danach mit ihm spielen zu können. Er bringt jeden zum Lachen und ist einfach toll.“

Als Biologielehrerin hat Milena Bös natürlich noch mehr Ideen. Beispielsweise gab es auf der letzten Projektwoche eine Gruppe „Rund um den Hund“, bei der die Kinder viel über das Wesen von Hunden lernen konnten. Auch das Thema „Haustiere“ ist im Biologieunterricht bei ihr alles andere als theoretisch.

Derzeit können Lehrkräfte Keks in der täglichen „Individuellen Lernzeit“ für ihre Klassen buchen, genau wie den Computerraum oder die Schulküche. Dann kommt er zusammen mit seiner Besitzerin für 30 Minuten zu Besuch und gibt sein Bestes, um beim Lernen zu helfen. Mit einer kleinen Einschränkung: „Bitte nicht an fünf Tagen hintereinander fünf verschiedene Klassen, das ist sogar für Keks zu viel“, teilte Milena Bös auf der Gesamtkonferenz mit.

Fotos: PM

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