Organisierter Raubmord

(pm/ea) – Informativ und bedrückend verlief der Besuch der SPD-Genossen aus dem Main-Kinzig-Kreis bei der Gedenkstätte der Judendeportation an der Europäischen Zentralbank im Frankfurter Ostend. Dort wurde eine Gruppenführung von Seiten der Jüdischen Volkshochschule angeboten, wie die Partei in einer Mitteilung berichtet.


Das besuchte Mahnmal erinnert an die Deportationen von mehr als 10.000 Frankfurter Juden. Noch zwölf Tage vor der Befreiung durch die US-Amerikaner, am 15. März 1945, rollte von dort der letzte Zug nach Theresienstadt. Flankiert von 50 Zentimeter dicken Mauern führt eine Rampe in den Kellerraum, 400 Quadratmeter groß, durch die Fenster oben an den Wänden fällt kaum Tageslicht. Bis zu 1000 Menschen seien hier gleichzeitig über viele Stunden festgehalten worden. Der Marktbetrieb sei damals weitergelaufen.

An der zentralen Glastür wird Alfons Paquet zitiert: „So in kleinen Gruppen, in Zügen und Trupps wurden den ganzen Tag die Leute zur Großmarkthalle gebracht … An neugierig Lungernden vorbei ging die trostlose Wanderung der mit ihren Bündeln, Rucksäcken, Koffern Beladenen …“ Auf dem Fußgängersteig standen damals die Angehörigen, um Abschied zu nehmen – und die Schaulustigen.

Dieser Teil der Gedenkstätte ist am Rande der Europäischen Zentralbank auch öffentlich zugänglich. Die Menschen, die deportiert wurden, waren Deutsche.

„Die Erinnerungsstätte ist ein Ort, der erahnen lässt, was die Opfer gefühlt hätten. Es waren Frankfurter Bürgerinnen und Bürger wie Du und ich, die aus ihren Wohnungen geholt und ermordet wurden“, so Organisatorin Birgit Reuhl vom SPD-Ortsverein Erlensee, die – wie alle 15 Teilnehmenden – der Meinung ist, dass allen Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung frühzeitig und entschieden entgegen getreten werden muss. „Daher stellen wir uns mit dieser Besichtigung dieser beklemmenden Erinnerung an deutsche Geschichte“, so Birgit Reuhl abschließend.

Foto. Privat

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