Friedrich-Ebert-Straße wird Flaniermeile

(ea) 01.04.16 – Große Pläne für die Friedrich-Ebert-Straße im Erlenseer Stadtteil Langendiebach: Ein Investor will in den kommenden Jahren die altehrwürdige frühere Ortsdurchfahrt zu einer Flaniermeile mit internationalem Flair ausbauen.

Einzige Voraussetzung: Die Realisierung der Reitsportanlage auf dem Fliegerhorst. Während eines Vor-Ort-Termins gab Bürgermeister Stefan Erb erste Einblicke in das Großvorhaben, ohne der endgültigen Entscheidung durch die städtischen Gremien vorzugreifen.

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Bürgermeister Stefan Erb (links) und Architekt Ulrich Heitzenröder stellten vor Ort eine erste Entwurfsskizze vor

Bereits wenige Tage nach der richtungsweisenden Entscheidung der Zweckverbandsversammlung für die Errichtung einer Reitsportanlage auf dem Fliegerhorst wurden erste Gerüchte bekannt, nach denen ein „Investor aus dem arabischen Raum“ im näheren Umfeld der geplanten Anlage eine Shopping Mall in größerem Maßstab errichten wolle, die nach den Bedürfnissen der zu erwartenden internationalen Gäste entsprechend ausgerichtet werden soll.

Genauere Angaben wollte Bürgermeister Stefan Erb zwar nicht machen, er dementierte jedoch auch nicht, dass der Investor Mitglied des Organisations-Komitees der „Dubai International Horse Fair“ sei.

Es werden jetzt verschiedene in Frage kommenden Szenarien geprüft, eine davon sei die Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße in ihrer kompletten Länge. Ob Flaniermeile oder Shopping Mall: Sollten sich die Pläne realisieren lassen, werde selbst die Frankfurter Zeil neidisch nach Erlensee blicken, so Bürgermeister Stefan Erb, der sich von dem Projekt begeistert zeigte.

Dass sich hochmoderne Architektur mit denkmalgeschützter Fachwerkromantik in Einklang bringen lässt, zeigte Ulrich Heitzenröder – Inhaber des Architekturbüros „heitzenröderarchitekten“ – anhand mitgebrachter Planskizzen und erster Entwürfe. Aus diesen wurde ersichtlich, dass auch Teil- bzw. Vollüberdachungen angedacht seien, um das gesamte Potential der Straße zu nutzen. „Straße“ werde zukünftig der falsche Begriff sein, ergänzte Bürgermeister Stefan Erb, der darauf hinwies, dass es natürlich keinen Fahrzeugverkehr mehr dort geben werde. Vorhandene freie Flächen an der Ravolzhäuser Straße sowie im Bereich des Parks vor dem alten Friedhof werden zu Parkplätzen umgewandelt, in nachhaltig grüner Form, „wie dies auch in den Wüstenstaaten vorbildlich praktiziert werde“, so Erb mit einem Augenzwinkern.

Überrascht von dem Vor-Ort-Termin mit Pressevertretern wurde Monika Heck von der Aktionsgemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße. Sie zeigte sich sofort begeistert von den Plänen und hoffe auf den wirklich großen Wurf. Ihr Angebot in ihrem Feinkostgeschäft L’art de table werde sie auf jeden Fall erweitern und dem zu erwartenden Publikum anpassen, zumal dann auch eine Nutzung des Bereichs möglich wäre, der jetzt noch Bürgersteig und Straße ist.

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„Dann geht es aufwärts“ – Monika Heck konnte sich sofort für die Pläne begeistern

Bürgermeister Stefan Erb rutschte dann doch noch ein weiteres Detail heraus, was aber zunächst erst einmal reine Zukunftsmusik sei, wie er schnell betonte: Die im Bereich des Baumarkts gekappte Straße könne durch ein Brückenbauwerk über die Umgehungsstraße mit dem Fliegerhorst angebunden werden, allerdings nur für Pferde-, Rad- und Fußgängerverkehr.

Ob sich die Pläne realisieren lassen und wie die Stadtverordneten dazu stehen werden, wird sich frühestens im Mai zeigen. Zunächst steht am 14. April die konstituierende Sitzung des neu gewählten Stadtparlaments auf der Tagesordnung. In der darauf folgenden Sitzung werde darüber beraten. Anschließend werden die Anwohner entsprechend informiert.

„Solch eine Gelegenheit im Bereich der Stadtentwicklung biete sich höchstens einmal im Leben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es am Ende nur Gewinner geben wird“, so Bürgermeister Stefan Erb abschließend.

Architekt Ulrich Heitzenröder brachte zum Pressetermin noch ein besonderes Schmankerl mit, dass er den Pressevertretern nicht vorenthalten wollte: In einer futuristischen Projektstudie im Rahmen einer Bachelorarbeit wurden vor zwei Jahren fiktive Dachelemente unter Bezugnahme bestehender Wohnbebauung hinsichtlich architektonischer Gestaltung und statischer Elemente untersucht. In einer davon wurde der Straßenverlauf der Friedrich-Ebert-Straße eingefügt. Auch wenn als reines Fantasieprodukt von damals, dient diese Studie für Heitzenröder als Beweis dafür, dass nach seinen Worten „eine noch so verrückte Fantasie doch einmal in welcher Form auch immer Realität werden kann, wie sich aktuell gerade wieder zeigt.“

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Der damalige Entwurf aus der futuristischen Studie

(Fotos: Wolfgang Racek, Markus Sommerfeld, Privat)

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