Werner und Sonja Beier unterwegs auf der Hurtigrute

Der nächste Traum wird wahr! – Dream as if you’ll live forever. Live as if you’ll die today.

Dieser Satz soll James Dean gesagt haben. Wir, Sonja und Werner Beier, versuchen ihn zu leben. Die regelmäßigen Erlensee Aktuell-Leser wissen, dass sich der Traum von Werner, Feuerwerk in Sydney, in diesem Jahr erfüllt hat.

Ein Traum von Sonja, die Polar- oder auch Nordlichter genannt, in echt zu erleben, den setzen wir momentan um.

Mit Erlensee Aktuell haben wir abgesprochen, einen kleinen Blog von der Reise mit sehr subjektiven Eindrücken zu teilen. Zusätzlich mit ein paar Informationen von Schiff, Land und Leuten. Auch kleine nützliche Links bauen wir hier ein.

Wir werden etwa alle zwei Tage einen kurzen Abriss der Reise und entsprechende Fotos zur Verfügung stellen.

Die Reise haben wir im März 2018 in Erlensee beim Reisebüro Gobal-Tours gebucht. Der Inhaber, Herr Theis, der auch schon mit den Hurtigruten gereist ist, hat uns sehr gut beraten.

1.Tag

Flug von Frankfurt mit Umsteigen in Amsterdam nach Bergen.

Ankunft in Bergen gegen 17 Uhr. Wir haben die Stadt im Lichterglanz gesehen, onboarding dann auf das Schiff MS Kong Harald.
https://www.hurtigruten.de/schiffe/ms-kong-harald/ Auf dem Schiff werden vier Sprachen gesprochen. Neben norwegisch und englisch noch deutsch und französisch.

Nach dem Bezug der Kabine, auf Anraten von Hr. Theis haben wir Deck 6 gewählt, das war die beste Entscheidung waren wir von der Ausstattung mit Steckdosen völlig überrascht. Es gibt 6 (sechs) Schuko-Steckdosen.

Tip -> Die Außenkabinen auf Deck 5 sind fast die gleichen wie auf Deck 6, doch da auf diesem Deck ein Umlauf ist, kann jeder ins Fenster schauen.

Auslauf um 22.30 aus dem Hafen mit gerade mal 3 Grad minus.

Die verschiedenen Häfen, in denen wir kurz verweilen, erwähnen wir nicht. In einigen Häfen hält das Schiff gerade mal 5 Minuten. In anderen 15 und wieder in anderen 30 Minuten.

2.Tag

Ankunft um 12 Uhr in der Alesund.

Dort auf eigene Faust die wichtigsten Dinge angeschaut, denn um 15 Uhr ging es weiter.

Auf den „Berg“ Aksla, mit seine 418 Stufen, einen wunderschönen Ausblick über die Stadt gehabt. Danach noch etwas Jugendstilhäuser angeschaut und zurück zum Schiff.
Drei Stunden sind schnell vorbei.

Es wird einem nicht langweilig auf dem Schiff. Täglich gibt es zwei Vorträge. Zum einen etwas über die anstehenden Ausflüge und ein Vortrag über ein Thema, das Bezug zu Norwegen oder dem Meer bzw. Klima.

3.Tag

In Trondheim in aller Frühe angekommen. Die Stadt in Eigenregie abgelaufen. Durch die Fußgängerzone in die schöne Kathedrale gegangen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nidarosdom

Über die Rote Brücke in die Altstadt und die alten Häusern angeschaut. Auf dem Rückweg die öffentliche Toilette gesehen. Hier in Norwegen wird eine Geldkarte auch für das kleinste Geschäft benötigt. Abbuchung in 5 Kronen, was ca. 50 Cent entspricht.

Auf dem Schiff einen Vortrag über die Wikinger angehört. Was in Erinnerung geblieben ist, dass sich die Wikinger die Hölle als kalt und dunkel vorgestellt haben. Der Name Troll kommt auch von den Wikingern. Alle Menschen, die dunkelhaarig und dunkle Augen hatten, wurde von den Wikingern Trolle genannt.

4.Tag

Um 7:10 Uhr wurde der Polarkreis überquert. Dies musste dann gebührend gefeiert werden mit einer Polarkreis-Taufe mit dem Gott des Meeres. Der Kapitän und Aegier nahmen die Taufe mit Eiswasser vor.

Mittags in Bodo mit dem Bus zu den Saltstraumen gefahren. Dies ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Bei minus 6 Grad und einem Wind von 20 m/sec war es sehr ungemütlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Saltstraumen

Der heutige Vortrag war über den Plastik-Müll in den Meeren. Es wurde gezeigt, dass jeder etwas für die Vermeidung tun kann. Es wurde auch erläutert, dass alle Hurtigruten Schiffe bis auf eins mit Diesel-Kraftstoff fahren und nicht mit Schweröl. Die zwei neusten Schiffe haben sogar wegweisend den Hybridantrieb.

Bei einem Kurzhalt in Svolvaer haben wir das Magic-Eismuseum besucht. Sehr empfehlenswert, die Eiskunst anzuschauen und auch die Eisrutsche zu rutschen. Sollte man mitnehmen, da incl. zum Eintritt ein spezieller Cocktail gereicht wird.

In der Nacht dann durch den Tengelfjord gefahren. Eine Beschreibung ist schwer möglich, da die Eindrücke vom Meer, Kälte, der schmalen Fahrrinne und den hohen Bergen enorm sind.

 

5.Tag

Dieser Tag ist mit Ausflug in Tromsö geplant. Vorher aber fünf andere Häfen, teilweise in der Nacht, angefahren.

Tip -> Alle Postschiffe haben die Ladebordwand links. Dies führt in der Nacht zu etwas Lärm. Bei der Kabinenwahl folgendes beachten (L)inks = (L)aut und (R)echts = (R)uhe.

Mit dem Bus zuerst kurz durch die Stadt und dann mit der Seilbahn, Fjellheisen, auf den Hausberg Storsteinen. Dort einen, aufgrund der Witterung, sehr schönen aber kalten Ausblick gehabt.

Nächster Termin war die Eismeerkathedrale.

Als letzter Punkt war Polaria Aquarium.

Diese Exkursion können wir nicht empfehlen, da die Stadt mehr bietet als hier angeboten.

Tip -> Hier mit einem Taxi zum Fjellheisen fahren. Nachdem kann man die ca. 1 Kilometer zur Eismeerkathedrale bequem, auch im Winter, laufen. Der weitere Weg zum Schiff dauert zwischen 45 bis 60 Minuten. Da läuft man auch durch die belebte Hauptstraße. Die Zeit von 4 Stunden reichen voll und ganz aus.

Um 19.30 Uhr gab es dann den ersten „Polarlicht-Alarm“. Auf dem obersten Deck dann viel fotografiert. Mehr als 150 Fotos.

Ein Lob an die Hurtigruten-Crew. Neben dem Verteilen von Informationen, in Deutsch, wie man seinen Fotoapparat einstellen soll, ist diese auch bei der Umsetzung sehr hilfsbereit.

Unbeschreiblich die Atmosphäre und die Eindrücke durch Kälte und Wind.

6.Tag

Schönen Sonnenaufgang gesehen und auf das Nordkap gefreut. Eine Stunde bevor wir in Honningsvag einlaufen, eine Hiobsbotschaft über den Lautsprecher: „Aufgrund von Schneeverwehungen ist die Straße zum Nordkap gesperrt. Alle Touren sind gecancelt, die dorthin fahren sollten.“

Das Nordkap-Museum, das einzige was es Honningsvag sonst noch zu bieten hat, hat heute Ruhetag. Also die Zeit mit etwas Landgang in der Stadt verbracht.

Als Plus muss man erwähnen, dass die Crew von Hurtigruten es geschafft hat, jemanden aufzutreiben, dass das Museum doch geöffnet wird. Dort dann die Geschichte von Honningsvag und Nordkap angeschaut.

Wie bereits erwähnt, werden verschiedene Vorträge in Deutsch angeboten.

Torstein Gaustad, ein Mitglied des Expedition-Teams, hat heute über den bekanntesten Norweger, Fridtjof Nansen, referiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fridtjof_Nansen

Aufgrund der Wetterlage, bewölkt und Seegang bis 3 Meter hohe Wellen, werden heute keine Polarlichter erwartet.

Tip -> Für die daheimgebliebenen bietet Hurtigruten einen Link an, um zu sehen, wo sich die Urlauber gerade befinden: https://www.hurtigruten.de/karte/#norway

7.Tag

Heute ist Bergfest und wir fahren am Nachmittag dann wieder Richtung Süden.

Wir haben einen Ausflug gebucht mit Hundeschlittenfahrt mit Besuch des bekannten Schneehotels in Kirkenes.

Unbeschreiblich diese Hundeschlittenfahrt, wo wir selbst uns mal als Musher fühlen durften. Durch den Neuschnee mit 7 Huskys vor dem Schlitten, es war wie in einer anderen Welt, friedlich und naturverbunden.

Danach noch das Schneehotel besucht. Jedes Zimmer wurde von Künstlern anders gestaltet.
https://www.snowhotelkirkenes.com/snowhotel

Fahrt durch ein kleines Eisfeld in der Nähe von Kirkenes

Der Ausflug war DAS Highlight.

Tip -> Wir haben die Ausflüge bereits in Deutschland über unser Reisebüro Gobal-Tours gebucht. Aber dieser oben genannte Ausflug mit dem Hundeschlitten war ausgebucht. Auf dem Schiff war aber dann eine Buchung möglich. Also wenn man bestimmte Ausflüge zuhause nicht bekommt, auf dem Schiff unbedingt frühzeitig mal nachfragen. Zusätzlich gibt es einige Ausflüge, die nur an Bord angeboten werden.

Am Abend wieder Polarlichter gesehen. Es war eisig, gefühlte minus 25 Grad durch den Fahrtwind.

Tag 8

Der Landgang war heute in Hammerfest, der nördlichsten Stadt Europas. Diese Stadt hat neben dem Tourismus auch eine „Milchinsel“ die einige Arbeitsplätze hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Melk%C3%B8ya

Hammerfest: Pavillon zur 200-Jahrfeier

An Bord wieder eine Referat, diesmal über Ronald Amunsen gehört.

Der bereits erwähnte Torstein, der hier im Expedtionsteam arbeitet, bringt den Reisenden, sein Heimatland Norwegen mit vielschichtigen Themen, auf eine sehr interessante und unterhaltsame Weise, näher. Er vermittelt uns Gästen viel. So einen engagierten „Mitarbeiter im Service-Bereich“ wünsche ich jedem, der so eine Fahrt macht.

Das Wetter war wieder gut für Nordlichter.

Die Orgel der Kathedrale soll ein Schiff darstellen und der Leuchter die Eiszapfen

Am späten Abend in Tromsö, das angebotene Mitternachtskonzert in der Eismeerkathedrale besucht. Dieser Ausflug, der rund eine Stunde dauert, sollte ein MUSS sein. Phantastische Akustik mit norwegischem Liedgut und etwas Klassik.

Ich möchte den Lesern jetzt schon sagen, dass ich für den nächsten Block, wenn alles so wie geplant läuft, über ein besonderes Erlebnis schreiben kann.

9.Tag

Diesen Tag, aufgrund des Mitternachtskonzertes, hat erst spät begonnen. Die Ausflüge in ein Fischerdorf, war nicht unser Ding. Somit nur in Stokmarknes ins Hurtigruten-Museum gegangen.

Diese Ausstellung, und auch der Besuch des alten Hurtigrutenschiffes MS Finnmarken Baujahr 1956, war sehr schön. Leider ist die Zeit von nur einer Stunde knapp bemessen, und man kann nicht alles so genießen, wie es diese Ausstellung der Geschichte von den Hurtigruten, mit seinen Auf und Ab, verdient.

Der Besuch sollte ein Muss sein. Fast alles ist in Deutsch erklärt.

Schöne, aber kalte Erlebnisse, dann im Tengelfjord und sogar im Trollfjord gehabt. Unbeschreiblich diese Natur.

Tag 10

Wieder der Polarkreis, jetzt in südlicher Richtung, passiert.

Wie es üblich ist gab es da auch wieder einen Event. Einen Löffel echten Lebertran zu sich nehmen. Es ist ein öliger Geschmack mit Fisch im leichten Abgang. Wir hatten unseren Spaß.

Die sieben Schwestern, eine Bergformation, in klarer Sicht erwischt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Schwestern_%28Berg%29

Am Abend wieder einige Polarlichter, die aber aufgrund der Bewölkung den Himmel in leichtes Grün tauchten. Man braucht mindestens 10 bis 15 Minuten, bis das Auge sich auf den Himmel eingestellt hat.

Tag 11

In Trondheim den letzten Landgang mit einem kleinen Stadtbummel abgeschlossen. Dieses Museum wäre sehr interessant, doch leider aufgrund unseres Zeitfensters nicht möglich gewesen.
https://rockheim.no/de

Wie im letzten Teil erwähnt, konnte ich ein besonderes Erlebnis genießen. Ich durfte auf die Brücke der MS Kong Harald.

Captain Eliassen zeigte und erklärte mir die verschiedenen Bildschirme und Instrumente. Der Ausblick war herrlich und man war im Warmen.
Vielen Dank an Captain Eliassen dafür.

Tag 12

Nur die Rückfahrt nach Bergen, wo wir gegen 14.30 das Schiff verlassen haben.

Fazit

Es war eine sehr schöne Reise. Wir waren bisher noch nie länger als 1 Tag auf einem Schiff. Vorbereitet haben wir uns nur mit der Kleidung und haben alles auf uns zukommen lassen.

Das Anfahren von insgesamt 68 Häfen, und der entsprechenden Zeitfenster, wo man von Bord gehen kann, ist eine Herausforderung. Die musste ja mit den Mahlzeiten, und den Vorträgen getaktet werden. Zusätzlich gab es täglich auch noch Erklärungen an Deck zu den momentanen Landschaften.

Die Erfahrungen, auch von der Kälte und mit dem entsprechenden Wind, wird uns keiner nehmen können. Sie sind unbeschreiblich. Die Sonnenaufgänge und –untergänge, werden in Norwegen „Blaue Stunde“ genannt. Wenn man die Bilder sieht, weiß man warum.

An Bord waren die ganze Zeit rund 360 Passagiere. Rund 60 % deutschsprachig und der Rest englisch. Gefühlte 75 % der Passagiere standen nicht mehr in einem Beschäftigungsverhältnis. Diese Aufteilung ändert sich in den Sommermonaten.

Die gesamte Crew beläuft sich auf 69 Personen. Der Servicegedanke war in allen Personen sehr ausgeprägt.

Danke auf diesem Weg der Besatzung der MS Kong Harald für die schöne Zeit.

Diese Reise ist zu empfehlen, wenn man die Natur sehen und genießen will. Man sollte auch etwas seefest sein, da in der kalten Jahreszeit es zu Wellenhöhen größer 5 Meter kommen kann.

Angebotene Ausflüge kann man vorher sich im Internet genau anschauen. Herr Theis, vom Reisebüro Global Tours, hat uns gut beraten.

Letzter Tip -> Um die schöne alte Hansestadt Bergen noch etwas zu erkunden, sollte man noch eine Übernachtung in Bergen dranhängen. Nach Ankunft in Bergen bis zum Flieger fehlt da die Zeit.

Wir hoffen, dass den Lesern von Erelensee Aktuell unsere „Berichterstattung“ gefallen hat. Wer Fragen hat, kann uns gerne dazu unter redaktion@erlensee-aktuell.de kontaktieren.

 

 

 

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