Aktienforum: An Wertpapieren führt kein Weg vorbei

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Ganz im Zeichen der sich verschärfenden Negativzinsphase stand das zehnte Aktienforum, zu dem die Sparkasse Hanau eingeladen hatte.

Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, erklärte in seiner Begrüßung, dass in absehbarer Zeit von der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Zinserhöhung zu erwarten sei. Vielmehr werde die Situation dadurch verschärft, dass die EZB den Einlagesatz, zu dem Banken bei der Zentralbank parken können, von minus 0,4 Prozent auf minus 0,5 Prozent gesenkt habe. Daher bleibe der Stellenwert von Geldanlagen in Aktien weiter hoch. „Wichtig dabei ist, die Geschäftsmodelle der Unternehmen zu kennen“, so Wiedemeier. Das sei auch der Grund, warum Vertreter zweier börsennotierter Unternehmen wie Fraport und Hugo Boss einen nicht ganz alltäglichen Einblick in ihre Unternehmen gewährten.

Florian Fuchs, Senior Manager Investor Relations, erläuterte das Geschäftsmodell von Fraport. Der Flughafenbetreiber ist an 31 Standorten weltweit aktiv. Heute trägt das internationale Geschäft bereits 40 Prozent zum Konzernergebnis bei, 60 Prozent steuert das Inlandsgeschäft bei. Vor allem vier Trends werden künftig das Geschäftsmodell von Fraport prägen. Erstens eine wachsende Mittelschicht, der es möglich ist, die Dienstleistungen der Fraport zu nutzen, zweitens die Globalisierung und die weitere Internationalisierung der Arbeitswelt, drittens die steigende Migration sowie viertens das Wachstum im Tourismus. Um mit dem anhaltenden Passagierwachstum mithalten zu können, sei daher der Bau des Terminals 3 von besonderer Bedeutung, dessen Fertigstellung für 2021 geplant sei. Dort werden, so Fuchs, nicht nur Billigflieger abgefertigt, sondern auch bereits im Terminal 2 beheimatete, etablierte Fluggesellschaften einen neuen Standort finden.

Auch Hugo Boss, eines der führenden Unternehmen im gehobenen Premiumsegment des Bekleidungsmarktes, setzt auf weiteres Wachstum. Das Unternehmen ist mit den beiden Marken Boss und Hugo am Markt aktiv. Die Marke Boss, die sich an klassische Business-Kunden richtet, trägt 85 Prozent zum Unternehmensumsatz bei, die Marke Hugo, die sich an junge Trendsetter richtet, übernimmt die restlichen 15 Prozent. Julian Müller, Team Leader External Reporting, und Laura Hennig, Junior Investor Relations Manager, wiesen bei der Vorstellung ihres Unternehmens darauf hin, dass Hugo Boss sich ehrgeizige Ziele gesetzt habe. So solle das Unternehmen zur begehrtesten Marke im Modesektor werden, in dem die Kundenzufriedenheit deutlich gesteigert werde. Wichtige Schritte auf diesem Weg seien der Ausbau des Online- und des Asien-Geschäfts sowie das Wachstum der jungen Marke Hugo.

Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, blickte in seinem Vortrag auf die Entwicklung der Kapitalmärkte zurück. „Die Zinsen werden weiter negativ bleiben und somit gibt es bei Spar- und Sichteinlagen einen permanenten Vermögensverlust“, erklärte Köck. Daher bleibe der Stellenwert von Sachanlagen wie beispielsweise Aktien oder Immobilien weiter hoch. „Dividenden und Mieten sind der neue Zins“, bilanzierte Köck.

Wichtig sei aber, eine auf die Anlagementalität des Kunden abgestimmte Vermögensstruktur aus dividendenstarken Aktien, Immobilien und Renten zu finden.
Köck präsentierte in seinem Vortrag ein Portfolio aus den Fonds Deka Immobilien Europa, Deka Dividenden Strategie und Deka Nachhaltigkeit Renten. Das Ziel des Portfolios sei es, eine deutlich über der Inflationsrate liegende Rendite zu generieren und somit der Realzinsfalle zu entgehen.

Auf dem Foto v.l.: Florian Fuchs, Senior Manager Investor Relations der Fraport AG, Julian Müller, Team Leader External Reporting bei Hugo Boss, Laura Hennig, Junior Investor Relations Manager bei Hugo Boss, Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, und Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau

Foto: Sparkasse Hanau