Nassester September seit Messbeginn 1985 an der Wetterstation Erlensee

(ms/ea) – Mit 152 l/m² löst der diesjährige September den bisher nassesten aus dem Jahr 2001 (126 l/m²) in der seit 1985 bestehenden Messreihe der Wetterstation Erlensee ab.

Es fiel fast das Dreifache des Monatssolls an Niederschlag, was der Menge entspricht, die bisher in diesem Jahr von März bis August insgesamt registriert werden konnte.

Im Vergleich mit den DWD-Stationen der Region lag Erlensee mit der Regensumme auf Platz 1, gefolgt von Kahl mit 138, Offenbach mit 135 und Frankfurt-Flughafen mit 128 l/m².

Dazu hat der Starkregen am 14. mit einer Tagessumme von 51 l/m² ein großes Stück beigetragen. Entsprechend mussten an diesem Tag nicht nur in Erlensee von der Feuerwehr einige Keller ausgepumpt werden.

Mit 15,3 °C war der September gegenüber dem Klimamittel 1991-2020 um 0,4 °C zu kalt, gegenüber der kälteren Reihe 1961-90 um 0,5 °C zu warm.

Fünf Gewittertage wurden verzeichnet. Der Wind wehte überwiegend aus Südwest, am 18. wurde mit 45 km/h die höchste Windböe gemessen.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD vom niederschlagsreichsten September seit 2001

Nach einem letzten sommerlichen Aufbäumen in der ersten Septemberdekade ging es mit großen Schritten in den Herbst. Der Regenschirm wurde zum Dauerbegleiter und neben der Winterbekleidung musste vereinzelt sogar der Eiskratzer hervorgekramt werden. Dann und wann erweckte der September sogar den Anschein eines „typischen“ Aprils. Denn zahllose Regenbögen dekorierten den Horizont und in den dürregeplagten Regionen brachte sehnsüchtig erwartetes Nass wieder sattes Grasgrün zum Vorschein. Dagegen versperrten Nebelfelder zeit- und gebietsweise die Fernsicht. Und nicht zuletzt wirbelten in den Alpen erste Flocken. Der Übergang in die kalte Jahreszeit ist somit eingeläutet. Zusammengefasst war der September äußerst nass sowie durchschnittlich temperiert und sonnig.

Von der Sommerwärme im Eiltempo in die Herbstkühle

Das Temperaturmittel lag im September 2022 mit 13,4 Grad Celsius (°C) um 0,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei 0,4 Grad. Bis in die erste Monatsdekade hinein blieb die sommerliche Witterung mit sehr warmen Nuancen ein treuer Weggefährte. Kleve, 10 km südwestlich von Emmerich am Niederrhein, gab am 5. mit 32,3 °C die bundesweit höchste Temperatur bekannt. Das letzte Sommerflimmern wurde in der zweiten Monatsdekade dann schnell durch frische Herbstluft ersetzt. Teilweise ging es sogar in den Frostbereich. Meßstetten, auf der Schwäbischen Alb, meldete am 20. mit – 1,8 °C die tiefste Septembertemperatur.

Ausgiebiger Septemberregen setzt der monatelangen Durststrecke ein Ende

Im September fielen mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) annähernd 165 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61,1 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (64,5 l/m²) erreichte die Menge rund 155 Prozent des Solls. Damit kehrte nun endlich eine deutliche Entspannung in den dürregeplagten Regionen ein. Erstaunlicherweise brachte der September dort sogar mehr Niederschlag, als alle Sommermonate zuvor zusammen. Es war der niederschlagsreichste September seit 2001. Am nassesten war es in den Mittelgebirgen und an den Alpen, mit Monatssummen von über 200 l/m². In den höchsten Lagen fielen sogar schon die ersten Flocken. Fernab der Gebirge aber meldete Graal-Müritz, 20 km nordöstlich von Rostock, in Folge hartnäckiger Schauer und Gewitter am 17. mit 93,8 l/m² den deutschlandweit höchsten Tagesniederschlag.

Im Nordosten am sonnigsten, viele Wolken in der Mitte

Mit fast 155 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer im September in etwa ihr Soll von 150 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Auch im Vergleich zu 1991 bis 2020 (157 Stunden) war die Sonnenscheinbilanz ausgewogen. Im Nordosten ließ sich mit teils über 170 Stunden am häufigsten die Sonne blicken. Wolkenverhangen war es dagegen in den Mittelgebirgen und an den Alpen, was am Ende in einzelnen Regionen weniger als 120 Sonnenstunden zur Folge hatte.

Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Nach dem außergewöhnlich warmen Sommer ging die Septembertemperatur auf 13,5 °C (13,2 °C) zurück. Zudem brachte der erste meteorologische Herbstmonat in der Summe mehr Niederschlag, als der gesamte Sommer (Juni, Juli, August) zuvor. Bemerkenswert nasse 120 l/m² (57 l/m²) wurden gemessen und ließen die Vegetation vorübergehend noch einmal frisch ergrünen. Das Niederschlagsdefizit der letzten Monate ist damit aber längst nicht kompensiert. Die Sonnenscheindauer erreichte knapp 150 Stunden (142 Stunden).

Bericht und Grafiken: Markus Sommerfeld

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