Auftaktveranstaltung zur „Zukunft Innenstadt“: „Es gibt viel zu tun!“

(ms/ea) – „Es gibt viel zu tun!“ war das zusammenfassende Fazit des Projektteams am Donnerstagabend am Ende der Auftaktveranstaltung zur „Zukunft Innenstadt“ in der Erlenhalle, an der sich rund 50 Bürgerinnen und Bürger beteiligten.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Stefan Erb und einer nachfolgenden Einführung durch das Projektteam von „bb22 architekten + stadtplaner“ sowie „Stadt + Handel“ konnten die Bürgerinnen und Bürger abwechselnd an sechs vorbereiteten Dialogstationen Bewertungen und Vorschläge zur Innenstadt von Erlensee abgeben.

Themen waren unter anderem „wo halte ich mich gerne auf und wo nicht?“ und „wo gehe ich einkaufen, Kaffee trinken oder Mittagessen?“ und „welche Angebote vermisse ich?“. Daneben sollte die empfundene Qualität der Innenstadt bewertet werden hinsichtlich Öffnungszeiten, Barrierefreiheit und weiteren Parametern.

Außerdem standen die Themen Immobilien, Verkehr und Mobilität zur Bewertung an.

Mit dem Aufkleben von Punkten in ein Bewertungsschema oder einer Lagekarte konnten die Bewertungen vorgenommen werden, darüber hinaus standen Klebezettel zur Verfügung zum Notieren von Vorschlägen.

Ein Team der Stadtverwaltung aus den Fachbereichen stand dabei für Gespräche bereit, ebenso Bürgermeister Stefan Erb.

Nachdem alle sechs Dialogstationen von allen Teilnehmern besucht waren, zeichnete sich bereits ein deutliches Bewertungsbild ab, welches im Einzelnen zum Ende der Veranstaltung noch einmal vom Projektteam vorgestellt wurde.

Dabei wurde deutlich, dass „viele Sachen und Angebote fehlen“, wie vorgetragen wurde. So sei man zwar mit dem Angebot an Supermärkten zufrieden, jedoch fehlt es an weiteren Angeboten, wie Gastronomie, einem Weinlokal, Kneipen, einem Cafe oder ein Bistro. Auch das Fehlen von Fachärzten wurde bemängelt. Vieles finde sich nur in der Region und eben nicht in Erlensee.

Das beauftragte Projektteam sah dann auch einen sehr großen Handlungsbedarf.

Deutlich wurde das fehlende Angebot auch, dass bei der Frage „wie bewerten Sie die Schaufenster in der Innenstadt?“ vorgetragen wurde, dass es keine gebe. Der einzige schöne Laden mit Schaufenster sei das Blumengeschäft gewesen, dass sich nun aber nicht mehr in der Innenstadt, sondern in der Friedrich-Ebert-Straße befinde. Generell wurde die Präsentation der Waren in den Geschäften als mangelhaft bewertet.

Eine Außengastronomie sei nicht vorhanden. Viele gingen in die Eisdiele, weil es nichts anderes gebe.

Der Erlenpark wurde als Angstraum bezeichnet, die Sauberkeit dort wurde sehr negativ bewertet.

Als unbeliebte Immobilie wurde unisono die leerstehende „Bittner-Immobilie“ bewertet, wie das Projektteam vortrug. Positiv wurde hier der Limespark genannt.

Im allgemeinen wurde mehr natürliches Grün gefordert, sei es durch Anpflanzen von Bäumen oder durch die Schaffung von Grünzonen.

Positiv bewertet wurde die Erreichbarkeit der Innenstadt sowie die zur Verfügung stehenden Parkplätze.

Vor der Präsentation der Ergebnisse wurde bereits in Gesprächsrunden diskutiert. Hier war zu vernehmen, dass das allgemeine Resultat „eine schallende Ohrfeige für die „Stadtregierung“ ist, denn die hier aufgeführte Mängelliste ist seit etlichen Jahren bekannt“. Zweifel wurden geäußert, „ob sich jetzt überhaupt etwas ändern wird, da die Maßnahme 30 Jahre zu spät kommt“.

Oft zu hören war auch, „dass Erlensee überhaupt keine Innenstadt hat, weil Rückingen und Langendiebach nie zusammengewachsen sind“.

„Wo waren denn die 30-Jährigen?“ fragte eine Bürgerin, die sich enttäuscht zeigte, dass von den Jüngeren keiner anwesend war, obwohl es gerade um deren Zukunft gehe.

Positiv wurde von allen das Format der Dialogstationen bewertet, an denen die Teilnehmer sich aktiv beteiligen und auch Diskussionen führen konnten. Im Gegensatz dazu wurden die Informationsveranstaltungen zur Fusion von Erlensee und Neuberg vor einigen Jahren in Erinnerung gerufen, die im Nachgang noch einmal ein vernichtendes Urteil bekamen. „Statt die Bürger mit mehrstündigen Theorie-Vorlesungen einzuschläfern, hätte man dieses Format der Dialogstationen wählen sollen, dann wäre es vielleicht auch mit der Fusion etwas geworden“, war dann auch ein Kommentar eines Bürgers.

Dass die zur Zukunft Innenstadt gefundenen Ideen und Vorschläge umgesetzt werden, wird von vielen noch bezweifelt, jedoch bestand Einverständnis darüber, den Prozess kritisch und konstruktiv zu begleiten.

Weiter geht es am 22. Oktober mit einem „Bürgerspaziergang“ durch die Innenstadt, zu dem rechtzeitig weitere Informationen folgen werden, wie der Projektverantwortliche im Erlenseer Rathaus, Wolfgang Rittershauß, im Gespräch mit Erlensee Aktuell betonte. Er zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf und dem großen Teilnehmerkreis. Nach einer ersten Sichtung der gemachten Vorschläge konnte er abschließend verkünden, dass viele neue Ideen relativ kurzfristig umgesetzt werden können.

Die Bürger können sich jederzeit sowohl an ihn unter innenstadt@erlensee.de oder das Projektteam unter erlensee@stadt-handel.de wenden.

Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld

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