(pm/ea) – Am 4. September startete die ADAC Oldtimerfahrt „Kinzigtal Classic“ zu ihrer 13. Auflage. 91 Teams hatten sich angemeldet, um in den verschiedenen Klassen die knapp 150 km lange Strecke mit ihren Old- und Youngtimern zu bewältigen.
Dabei ging es nicht um die Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten, sondern fahrerische Präzision und die heute zu Zeiten von Navigationsgeräten oft vernachlässigte Kenntnis im genauen Kartenlesen. Somit handelte sich so manches Team schnell einmal ein paar Strafpunkte für die falsche Strecke oder bei den Sonderprüfungen ein.
In erster Linie ging es aber auch in diesem Jahr wieder um die schönen Winkel am Rande des Main-Kinzig-Kreises, den es zu durchfahren galt. In diesem Jahr war Start- und Zielort das Gut Hühnerhof in Gründau. Altertümliches Ambiente und gepflegte Gastronomie passten auch in diesem Jahr wieder hervorragend zu den Attributen der Oldtimer. Auch hier rollten wieder sehr gut gepflegte alte Schätzchen durch den ADAC Startbogen. Den einen sieht man es schon auf den ersten Blick an: Glänzender Lack, gepflegtes Leder und blitzender Chrom zeugt von aufwendiger Erhaltung oder Restauration des guten Stückes. Auf der anderen Seite wird aber genauso auch viel Wert auf die Autos gelegt, deren Lack im Laufe der Jahre abgestumpft, die Stoffe schon abgewetzt oder brüchig sind. Aber das sind Originale, deren Erhalt in diesem gealterten Zustand ebenfalls sehr aufwendig ist. Teilweise werden heute Oldtimer nach einer Restauration absichtlich wieder altern lassen, um diese Patina zu bekommen. Aber was ist eigentlich ein Oldtimer? Zumindest muss das Fahrzeug 30 Jahre alt und „erhaltenswert“ sein. Alles andere ist ein altes Auto. Aber gerade bei den jüngeren Oldtimern scheiden sich oft die Geister. Ist ein VW Golf oder ein BMW 318i Cabrio ein Oldtimer? So mancher ältere Teilnehmer war schon in Rente, als diese Fahrzeuge auf den Markt kamen. Für die jüngere Generation sind diese Fahrzeuge aber Kult und Kultur. Und so konnte sich der Automobilclub Kinzigtal auch dieses Mal wieder über eine große Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugen aus sieben Jahrzehnten freuen.
Die Mittagspause verbrachten die Teilnehmer im Schloss Steinau, wo es hauptsächlich für die Teilnehmer der Klasse „Oldtimerwandern“ nicht nur um eine Mahlzeit in den Gewölben des Schlosses, sondern auch um den Besuch des darin befindlichen Museums ging. Hier und nicht im Internet konnte man dann auch die Lösungen der Fragen finden, die am Ende der Veranstaltung mit über eine vordere Platzierung entscheiden sollten.
Gestärkt ging es dann über Birstein weiter nach Weilers, wo die Wanderklasse sich im Boule messen durfte, während die sporttouristischen Klassen noch eine knifflige Orientierungsaufgabe im Gewerbegebiet in Wächtersbach erwartete. Zurück am Hühnerhof erwartete alle Teilnehmer ein leckeres Grillbuffet und man konnte sich in aller Ruhe über das Erlebte des Tages austauschen. So manchem wurde dann bei der Eröffnung der Lösung der Aufgaben bewusst, woher plötzlich die vielen Strafpunkte kamen. Damit es beim nächsten Mal besser klappt, veröffentlicht der AC Kinzigtal nach jeder Veranstaltung das originale Bordbuch sowie die Musterlösung auf seiner Internetseite www.ac-kinzigtal.de.
Sieger der sporttouristischen Wertung wurden in diesem Jahr Hans Peter und Elke Nees aus Neuberg mit ihrem Mazda MX5. In der Wanderklasse gewannen Axel und Jennifer Reith mit ihrem Mercedes Benz W124. Beste Youngtimer waren Peter Hirchenhein und Detlev Born (BMW 318i E36) und bei den Wanderern Andreas und Holger Hestermann (Opel Astra).
Fotos: DGS Foto (Streckenbilder), Privat (Schlosshof)