„Verletzter bei Unfall mit Titantetrachlorid“: Stadtteilfeuerwehr Erlensee-Langendiebach probt Gefahrguteinsatz

(ms/ea) – Vermutlich aufgrund zu hoher Geschwindigkeit beim Befahren einer Kurve kippten auf der Ladefläche eines Speditions-LKW zwei Kanister mit Titantetrachlorid um und wurden dabei beschädigt. Beim Begutachten des Schadens atmete der Fahrer die entstandenen weißen Dämpfe ein und wurde ohnmächtig. Seine Beifahrerin alarmierte umgehend die Feuerwehr. So das Szenario der Übung.

Die an der Unfallstelle eingetroffenen Einsatzkräfte mussten zunächst die offensichtlich unter Schock stehende Beifahrerin aus dem Gefahrenbereich bringen, die sich allerdings heftig weigerte, sich von ihrem Kollegen trennen zu lassen.

Parallel wurde anhand der UN-Nummer 1838 ermittelt, dass es sich bei dem Gefahrgut um Titantetrachlorid handelte. Die Gefahrnummer X668 weist zudem darauf hin, dass es sich um einen sehr giftigen, ätzenden Stoff handelt, der mit Wasser gefährlich reagiert.

Versetzt man Titantetrachlorid mit Wasser, reagiert es in einer heftigen Reaktion zu Titandioxid und Chlorwasserstoff, dessen wässrige Lösung jedem als Salzsäure bekannt ist.

Am vorbereiteten Not-Dekontaminationsplatz wurden der Fahrer und die Beifahrerin von möglichen Verunreinigungen befreit. Aufgrund der geringen und bereits umgesetzten Menge des Stoffes konnte mit ausreichend Wasser die Dekontamination der Personen vorgenommen werden, bevor diese dem Rettungsdienst übergeben wurden.

Bei dieser Übung stand die Anwendung der „GAMS-Regel“ im Mittelpunkt:

Gefahr erkennen
Absperren
Menschenrettung durchführen
Spezialkräfte alarmieren

Ausgearbeitet hatten die Übung Eric Strieb und Holger Eiring, der auch als Übungsleiter fungierte und sich in der anschließenden Übungsbesprechung sehr zufrieden mit dem Ablauf zeigte.

Auf dem Titelfoto: Die vorbereitete Übungseinsatzstelle mit dem grün fluoreszierenden Uranin, welches bei der Leckageortung oft angewendet wird. Es ist in dieser Verdünnung toxikologisch völlig unbedenklich.

Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld

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