„Thema Umwelt“: Endlich kehrt der Sommer zurück – wichtig für die Gottesanbeterin in Hessen

(pm/ea) – Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) bittet darum, Exemplare der faszinierenden Fangschrecke zu melden.

Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) konnte von den sehr warmen und trockenen Sommern der letzten Jahre profitieren und sich in Hessen ausbreiten. Sehr feuchte und eher kühle Sommer wie in diesem Jahr kommen der wärmeliebenden Art dagegen nicht zugute. Das nun angekündigte Sommerwetter ist für die Gottesanbeterin daher wichtig, damit sie doch noch für Nachwuchs sorgen kann. Um die Verbreitung des Insektes nachzuvollziehen, ist das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) besonders bei widrigen Wetterbedingungen auf Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Dazu kann jede und jeder seine Beobachtungen online übermitteln.

Die Europäische Gottesanbeterin ist ein räuberischer Lauerjäger. Man findet sie mit unterschiedlichen Farbvarianten von zartgrün über strohfarben bis braun – das hilft ihr, sich in die umgebene Vegetation einzupassen. Damit kann sie sich vor Fressfeinden wie Vögeln schützen und blitzschnell bei Beute zuschlagen. Die weiblichen Tiere der Gottesanbeterin sind größer und massiger als die Männchen und werden bis zu siebeneinhalb Zentimeter groß. Im Spätsommer, wenn es zur Paarung zwischen Weibchen und Männchen kommt, nutzt das Weibchen daher gelegentlich die Gunst der Stunde, um vor der Eiablage eine extra Portion Energie zu sich zu nehmen: Sie verspeist das Männchen während oder nach der Paarung.

Im Sommer 2020 wurden mit insgesamt 113 verifizierten Meldungen in Hessen etwa doppelt so viele Funde der Gottesanbeterin wie noch im Vorjahr erfasst. Mittlerweile scheint das Insekt in weiten Teilen Südhessens etabliert zu sein. Durch die vielen Meldungen interessierter Bürgerinnen und Bürger konnte es in den letzten Jahren in allen südlichen Kreisen bis hoch in die Wetterau, den Kreis Limburg-Weilburg und den Lahn-Dill-Kreis nachgewiesen werden. Nachdem 2018 der nördlichste hessische Fund in Bad Nauheim gelang, kam es 2020 zu zwei überraschenden Beobachtungen in Dillenburg und Sinn, südlich von Herborn. Außerdem gelang 2021 ein seltener Nachweis von Nachwuchs in Darmstadt-Eberstadt: Ende Mai schlüpften dort Jungtiere aus einem Eipaket, Oothek genannt, das bereits 2020 gemeldet wurde. Die Jungtiere konnten im Laufe der Monate Juni und Juli von der glücklichen Finderin und einer weiteren Bürgerin in Eberstadt unabhängig voneinander nachgewiesen werden.

Bürgerinnen und Bürger können gesichtete Gottesanbeterinnen, wenn möglich mit Belegfotos, für das Gemeinschaftsprojekt „Atlas der Heuschrecken Hessens“ vom HLNUG und der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) melden. Hierzu stehen das →Meldeportal sowie die E-Mail-Adresse naturschutz@hlnug.hessen.de zur Verfügung.

Weitere Informationen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/gottesanbeterin

Foto: Christian Geske

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