Reservisten reinigen mit Unterstützung der Feuerwehr Kriegsgräber in Bruchköbel

(ms/ea) – Am Samstag reinigten Reservisten der Reservistenkameradschaft Hanau und der Marinekameradschaft Hanau Kriegsgräber auf Friedhöfen in Bruchköbel.

Der Reservistenverband Kreisgruppe Südhessen hatte im letzten Jahr die Stelle des Kreisbeauftragten für Kriegsgräber erschaffen und dazu den Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Hanau, Gefreiter d.R. Andre Kempel ernannt.

Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die traditionellen Sammlungen für den Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge und auch die internationalen Arbeitseinsätze, wie zum Beispiel in Frankreich und Italien, im letzten Jahr nicht statt. Kempel schaute sich daher auch in der Region die Kriegsgräber und Denkmäler genau an und stellte fest, dass auch hier Handlungsbedarf bestehe.

Er informierte daher Bürgermeisterin Sylvia Braun über die ehrenamtliche Arbeit der Reservisten und schlug eine kostenlose Reinigung der Kriegsgräber und Denkmäler vor, womit er bei der Bürgermeisterin sofort auf ein offenes Ohr stieß.

Die Reinigung fand am Samstag auf dem Alten Friedhof an der Hauptstraße, dem Friedhof an der Kirchstraße in Roßdorf sowie am Kriegerdenkmal in Niederissigheim in der Issigheimerstraße statt.

Die Feuerwehr Bruchköbel unterstützte die Aktion mit Strom, Wasser und Hochdruckreiniger.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Max Schad und Landrat Thorsten Stolz sprachen den Reservisten vor Ort ein großes Dankeschön für das Engagement aus. Beide betonten die Wichtigkeit, das Geschichtsbewusstsein gerade an die dunkle Zeit des Krieges zu erhalten, damit diese nicht in Vergessenheit gerate. Besonders auch vor dem Hintergrund, dass die Generation, die den Krieg noch erlebt hat, langsam ausstirbt und somit bald keine Zeitzeugen mehr da sind, leisteten solche Aktionen einen wertvollen Beitrag, die Erinnerung wach zu halten.

Positiv wurde von beiden außerdem hervorgehoben, dass dadurch auch die Bundeswehr wieder vor Ort wahrnehmbar wird, da in den letzten Jahren viele Kasernen geschlossen wurden, was insbesondere im Raum Südhessen zur Folge hat, dass die Bundeswehr kaum noch wahrgenommen wird. Die Unterstützung der Soldaten bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie im Main-Kinzig-Kreis hat die Wahrnehmung zwar wieder verbessert, dennoch sollte der Bürger wieder mehr Möglichkeiten erhalten, mit Soldaten in Kontakt zu kommen.

Der ebenfalls anwesende Vorsitzende der Landesgruppe Hessen des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw), Oberstleutnant a.D. Christian Keimer, sprach den Reservisten ein großes Dankeschön aus und zeigte sich sehr erfreut über die Grußworte von Max Schad und Landrat Thorsten Stolz. Er zog ein kurzes Resümee über die letzten Jahre, in denen viele Einrichtungen der Bundeswehr geschlossen wurden, wovon insbesondere der südhessische Bereich stark betroffen ist. Der Dialog zwischen Bürgern und Soldaten sei wichtiger denn je, denn die Bundeswehr sei eine Parlamentsarmee. Der Auftrag für Einsätze kommen daher von jedem einzelnen Bürger, der über die Wahl das Parlament bestimmt.

Andre Kempel kündigte für November eine Haussammlung der Reservisten an, mit der die Arbeit des Volksbundes unterstützt werden soll. Der Volksbund kümmert sich bundesweit und international um die Klärung von Vermisstenschicksalen und die Pflege der Soldatenfriedhöfe. Jeder dieser Sammler führt einen gültigen Sammelausweis bei sich. Erkennbar sind die Sammler meist an einer Uniform der Bundeswehr aber auch Fördermitglieder in Zivil werden die Sammlung unterstützen.

Stadtrat Oliver Blum, der sich im Namen des Magistrats bei den Reservisten bedankte, brachte es mit einem Zitat schließlich auf den Punkt, der die ganze Aktion treffend beschreibt: „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“!

Informationen zu den Aktivitäten des Reservistenverbandes und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme unter reservistenverband.de/

Auf dem Titelfoto (v.l.): Stadtrat Oliver Blum, Vorsitzender Reservisten in Hanau Andre Kempel, Vorstand Reservisten Hanau Rudolf Heitmann, Kreisvorstand Südhessen Jürgen Kray, Landesvorsitzender Reservistenverband Hessen Christian Keimer, Marinekameradschaft Hanau Ottmar Schäfer, Einsatzkräfte der Feuerwehr Bruchköbel Innenstadt, Landtagsabgeordneter Max Schad und Landrat Thorsten Stolz

Bericht: Markus Sommerfeld

Fotos: Benjamin Thoran, Markus Sommerfeld

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