Februar mit eisiger Kälte und frühlingshafter Wärme

(ms/ea) – Der Februar – und somit der letzte meteorologische Wintermonat – zeigte sich an der Wetterstation Erlensee als Monat der Extreme. Während in der zweiten Februarwoche „Eiszeit herrschte“, wurde kurz darauf an zwei Tagen mit 19,7 °C ein neuer Temperaturrekord aufgestellt.

Der 27. Februar 2019 war mit 18,6 °C in der bis 1985 zurückreichenden Messreihe der Wetterstation Erlensee bisher der Tag mit dem höchsten Temperaturmaximum in einem Februar. Dieses Maximum wurde nun am 24. und 25. Februar 2021 mit 19,7 °C deutlich überholt.

Mit minus 10,6 °C wurde am 10. das Minimum in diesem Monat erreicht, während 14 Tage später das neue Maximum gemessen werden konnte.

Insgesamt traf das Monatsmittel der Temperatur mit 3,3 °C genau das Klimamittel der letzten 30 Jahre. Legt man das vorherige Klimamittel zugrunde, welches noch im letzten Jahr als Referenz verwendet wurde, wäre der Februar um 1,5 °C zu warm ausgefallen.

Mit 60 l/m² wurde das Monatssoll des Niederschlags um knapp 20 l/m² übererfüllt, wobei sich der Niederschlag im wesentlichen auf die erste Monatswoche verteilte und auch an drei Tagen in Form von Schnee fiel, der an 9 Tagen für eine Schneedecke sorgte, die am 9. mit 5 cm ihre maximale Höhe erreichte.

12 Tage waren Frosttage, von denen an 5 Tagen die Temperatur nicht über den Gefrierpunkt stieg und somit als Eistage in die Statistik eingehen.

Eindrucksvoll war der Kaltfrontdurchgang am 7., der die Hochwasserlage beendete und vielfach ein Eisparadies bescherte: Innerhalb weniger Stunden fiel die Temperatur an diesem Sonntagnachmittag von 3 °C bei Winddrehung auf Nord auf minus 3 °C am Abend.

Somit wird dieser Monat sowohl als Wintermonat mit klirrender Kälte als auch als Monat mit frühlingshaften Temperaturen in Erinnerung bleiben.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD vom schnellen Wechsel vom eisigem Winter zum Vorfrühling

Eine scharfe Luftmassengrenze löste Anfang Februar in einem Streifen quer über der Mitte Deutschlands sehr starke Schneefälle mit teils enormen Schneeverwehungen aus. Vor allem dort führten klare Nächte zu lange nicht erlebter eisiger Kälte. Bereits eine Woche später sorgte dagegen subtropische Luft für ungewöhnlich hohe frühlingshaften Temperaturen. Insgesamt war der Februar 2021 bei leicht unterdurchschnittlicher Niederschlagssumme und trotz eisiger Tage zu warm. Die Sonne schien reichlich und sorgte für den sechsten Platz seit Aufzeichnungsbeginn 1951.

Trotz eisiger erster Februarhälfte durch ungewöhnliche Frühlingswärme etwas zu mild

Der Temperaturdurchschnitt lag im Februar mit 1,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 0,3 Grad. Eine Luftmassengrenze, die kalte Luft im Norden von sehr milder Luft im Süden trennte, lag Anfang Februar über Norddeutschland. Ende des ersten Drittels hatte die Kaltluft ganz Deutschland erfasst. Eine hohe Neuschneedecke und wolkenloser Himmel führten vor allem in der Mitte zu eisigen Nächten mit sehr strengem Frost. Bundesweit am kältesten war es am 10. in Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, mit -26,7 °C. Eine markante Umstellung auf eine Südlage brachte innerhalb weniger Tage frühlingshafte Wärme. Es kam zu einem gewaltigen Temperaturanstieg um lokal über 40 Grad. Gebietsweise stieg das Thermometer an mehreren Tagen in Folge auf über 20 °C. Dabei registrierte Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, am 25. mit 22,0 °C den bundesweit höchsten Wert.

Eine Luftmassengrenze sorgte in der Mitte für starke Schneefälle und Eisregen

Im Februar fielen mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) gut 8 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 49 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei 8 l/m². Zur Mitte der ersten Dekade fielen vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große Schneemengen, die durch den starken Ostwind gebietsweise zu Schneeverwehungen führten. Besonders in Thüringen, Sachsen-Anhalt und dem südlichen Niedersachsen lagen verbreitet zwischen 35 bis 55 cm Schnee. In einem schmalen Bereich südlich davon hüllte gefrierender Regen die Landschaft in eine mehrere Millimeter dicke Eischicht. Die größte Tagesmenge verzeichnete Fichtelberg-Hüttstadl, nordöstlich von Bayreuth, am 3. mit 36,6 l/m². Den insgesamt meisten Niederschlag meldete der Schwarzwald mit rund 130 l/m². Im Norden Schleswig-Holsteins fielen hingegen teils weniger als 15 l/m².

Februar 2021 war einer der sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951

Mit fast 110 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) sehr deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 35 Stunden. Somit war der Februar 2021 der 6.sonnigste seit Messbeginn 1951. Am häufigsten schien die Sonne mit örtlich über 145 Stunden am Alpenrand. Besonders im Nordwesten des Landes zeigte sie sich dagegen mit teils unter 80 Stunden eher seltener.

Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Hessen erreichte eine Mitteltemperatur von 1,7 °C (0,6 °C) und rund 110 Sonnenstunden (69 Stunden). Der Niederschlag erreichte 55 l/m² (52 l/m²). Damit zählte es zu den niederschlagsreichen Regionen. Im Februar erfasste der DWD in Fritzlar, Eschwege und Sontra jeweils 4 Nächte mit unter -20 °C. In der Nordhälfte führte die Luftmassengrenze am 7. gebiets-weise zu stundenlangem gefrierenden Regen, der für eine mehrere Millimeter dicke Eisschicht sorgte. Im äußersten Norden fiel der Niederschlag durchweg als Schnee. So meldete Wesertal-Lippoldsberg am 8. eine Schneehöhe von 40 cm. Hierbei kam es verbreitet zu enormen Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Bericht: DWD, Markus Sommerfeld, Grafik: Markus Sommerfeld

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