Dritttrockenster November seit Messbeginn an der Wetterstation Erlensee im Jahr 1985

(ms/ea) – Der November 2020 war mit einer Niederschlagssumme von 19,7 l/m² nach den Novembermonaten der Jahre 2011 (1,3 l/m²) und 1993 (17,4 l/m²) an der Wetterstation Erlensee der dritttrockenste. Mit 6,8 °C war er zudem um 2,1 °C gegenüber dem langjährigen Klimamittel zu warm.

Nachdem am Allerseelentag der wärmste Novembertag seit mindestens 150 Jahren verzeichnet worden war, sorgte die erste Monatshälfte für den Wärmeüberschuss des gesamten Monats, während es danach mit der Temperatur bergab ging und am letzten Tag des Monats das Temperaturminium von minus 6,0 °C verzeichnet werden konnte.

An diesem Tag fiel mit 7,0 l/m² auch die größte 24-stündige Niederschlagsmenge des Monats, die dann am nächsten Tag für die erste Schneedecke sorgte.

Insgesamt wurden mit 19,7 l/² lediglich 33 % der langjährig zu erwartenden Niederschlagssumme erreicht. Der November ist damit der siebte Monat in diesem Jahr, der zu trocken war.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD vom drittsonnigsten November seit 1951

Anhaltender Hochdruckeinfluss über Südosteuropa hielt Tiefdruckgebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgte so mit gut 85 Stunden Sonnenschein für den drittsonnigsten November in Deutschland seit Messbeginn im Jahr 1951. Da tiefer Luftdruck über den britischen Inseln immer wieder milde Luftmassen aus Südwesten nach Deutschland brachte, war der Monat auch deutlich zu warm. Zugleich fiel er viel zu trocken aus.

Mit 6,0 Grad Celsius (°C) lag im November der Temperaturdurchschnitt um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,6 Grad. Zum Monatsbeginn zeigte das Quecksilber besonders im Südwesten ungewöhnlich hohe Tages- und Nachtwerte. In der Nacht auf den 2. sanken das Thermometer verbreitet nicht unter 15 °C. Tagsüber wurden zahlreiche Temperaturrekorde übertroffen: Spitzenreiter war Bad Dürkheim, am Rande des Pfälzerwaldes, wo am 2. mit 24,0°C der bundesweit höchste Wert verzeichnet wurde. Hoher Luftdruck sorgte besonders in den Flusstälern für zähen Nebel oder Hochnebel und führte im Vergleich zu anderen sonnigen Regionen zu großen Temperaturkontrasten. Zu Beginn der letzten Monatsdekade sorgte Ex-Hurrikan „Eta“ zu einer Umstellung der Großwetterlage und dem Ende der seit Wochen zu milden Temperaturen. Bad Königshofen, nordwestlich von Bamberg, registrierte am 30. mit frostigen -9,2 °C den deutschlandweit tiefsten Novemberwert.

Bereits zum dritten Mal in Folge konnte der November seinen Klimawert von 66 Litern pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag nicht erfüllen: Mit knapp 20 l/m² erreichte er 2020 nur 32 Prozent des Solls. Somit zählte der Monat zu den niederschlagsärmsten Novembern seit Messbeginn 1881. Im Thüringer Becken, dem Lee des Harzes sowie der Nieder- und der Oberlausitz fielen örtlich weniger als 5 l/m². Zur Monatsmitte brachten das Sturmtief „Roswitha“ und der Ex-Hurrikan „Eta“ dem Norden und Westen Deutschlands schwere Sturm-, vereinzelt auch Orkanböen. Zu Beginn der letzten Monatsdekade reichte es kurzzeitig bis ins Alpenvorland für eine dünne Schneedecke. Den insgesamt meisten Niederschlag erhielt der Schwarzwald mit örtlich bis zu 80 l/m². Dort wurde mit 37,1 l/m² am 1. in Baiersbronn-Mitteltal vom DWD auch die bundesweit größte Tagesmenge verzeichnet.

Der November lag mit gut 85 Stunden um 57 Prozent über seinem Soll von 54 Stunden und war damit nach 1989 (100) und 2011 (99) der drittsonnigste seit Messbeginn 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne im Allgäu sowie im Südschwarzwald mit örtlich rund 140 Stunden. Vorpommern verzeichnete dagegen teils nur knapp 45 Sonnenstunden.

Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Im Ländervergleich verbuchten die Klimaexperten für Hessen eine Durchschnittstemperatur von 5,7 °C (3,8 °C), eine Niederschlagssumme von knapp 20 l/m² (71 l/m²) sowie eine Sonnenscheindauer von über 75 Stunden (43 Stunden).

Bericht: DWD, Markus Sommerfeld, Grafik: Markus Sommerfeld

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