Zweittrockenster Juli an der Wetterstation Erlensee seit Beginn der Messungen im Jahr 1985

(ms/ea) – Der Juli 2020 und der Juli 2018 sind mit jeweils 18,5 l/m² Regensumme (29 % des Solls) die zweittrockensten Julimonate in der 35-jährigen Messreihe der Wetterstation Erlensee. Nur der Juli 2015 war mit 14,7 l/m² noch trockener.

Mit einer Monatsdurchschnittstemperatur von 20,3 °C war der 7. Monat des Jahres der kühlste seit 2012, dessen Temperatur 19,5 °C betrug. Trotzdem war der Juli 2020 um 1,4 °C gegenüber dem langjährigen Mittel 1961-90, welches von der damaligen Station Hanau als Vergleich herangezogen wird, zu warm.

Sehr spät wurde in diesem Jahr die 30-Grad-Marke überschritten: Erst am 31. Juli wurde zum ersten Mal ein heißer Tag verzeichnet, allerdings mit 34,6 °C deutlich.

Insgesamt verlief der zweite meteorologische Sommermonat in Erlensee ruhig.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem warmen, erheblich zu trockenen und sonnenscheinreichen Juli

Im Juli befand sich der äußerste Süden Deutschlands oft in schwülwarmer Luft aus dem Mittelmeerraum. Dort entluden sich an manchen Tagen gebietsweise heftige Gewitter und vor allem am Alpenrand regnete es auch mal kräftig. Im Norden gestaltete tiefer Luftdruck über Skandinavien das Wetter meist wechselhaft und relativ kühl. Bis zur Mitte kamen die Tiefausläufer jedoch nur selten voran; häufig dominierte ein Keil des Azorenhochs mit trockener Luft sowie warmen Tagen und vereinzelt frischen Nächten. Zum Monatsende hin präsentierte sich der Juli in ganz Deutschland unter Hochdruckeinfluss sonnenscheinreich mit einer kurzen, aber intensiven Hitzewelle mit Temperaturen bis über 35 Grad Celsius (°C). Dies ergab einen insgesamt warmen Juli mit deutlich zu wenig Niederschlag und viel Sonnenschein.

Mit 17,7 °C lag im Juli der Temperaturdurchschnitt um 0,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 war der Juli 2020 dagegen 0,3 Grad zu kalt. Überwiegend westliche Winde führten im zweiten Sommermonat oft kühle Luft in den Norden Deutschlands. Die bundesweit tiefste Temperatur registrierte Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 12. mit 1,1 °C und sogar leichtem Bodenfrost. Völlig anders zeigte sich der Juli in Süddeutschland. Die extreme Hitze aus Südeuropa gelangte zeitweilig bis nach Bayern und Baden-Württemberg. In Rheinfelden und in Regensburg meldete der DWD 10 Tage mit mehr als 30 °C. Mit Werten über 35 °C wurden die Monatshöchstwerte erst am 31. Juli erreicht.

Mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juli nur 65 Prozent seines Solls von 78 l/m². Gebiete, in denen das Niederschlagssoll erfüllt wurde, lagen meist im Süden und im hohen Norden Deutschlands. Besonders im äußersten Süden bildeten sich in der ersten und letzten Monatsdekade gebietsweise immer wieder kräftige Gewitter, begleitet von Starkregen und Hagel bis zu 4 cm. Am 2. verzeichnete Murnau am Staffelsee mit 24-stündig 96,8 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Am nassesten war es mit bis zu 240 l/m² in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Im Südwesten fielen hingegen gebietsweise nur knapp 10 l/m², wo die Natur aufgrund der hohen Verdunstungsrate enorm mit der fortschreitenden Trockenheit zu kämpfen hat.

Die Sonnenscheinbilanz lag mit mehr als 230 Stunden um 9 Prozent über ihrem Soll von 212 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne mit örtlich 320 Stunden im Westen und der Mitte Baden-Württembergs sowie dem westlichen Bayern. In Ostfriesland und der Mitte sowie dem Norden Schleswig-Holsteins schien sie hingegen gebietsweise nur knapp 150 Stunden.

Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Hessen zählte mit abgerundet 25 l/m², dies entspricht nur 35 Prozent des Solls (73 l/m²), zu den niederschlagsarmen Bundesländern. Die Sonnenscheindauer akkumulierte sich auf etwa 235 Sonnenstunden (204 Stunden) und die mittlere Temperatur erreichte 18,0 °C (16,9 °C). Teile Südhessens verzeichneten vom 8. zum 9. einen markanten Temperaturanstieg. So meldete der Offenbacher Wetterpark am 8. ein Maximum von nur 16,6 °C, am 9. dagegen 30,6 °C.

 

Bericht: DWD, Markus Sommerfeld, Grafik: Markus Sommerfeld

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