Juni etwas zu warm und durchschnittlich nass

(ms/ea) – Der erste meteorologische Sommermonat war an der Wetterstation Erlensee gegenüber dem langjährigen Klimamittel etwas zu warm, während er bei der Niederschlagsmenge fast eine Punktlandung bezüglich des Durchschnittswerts hinlegte.

Mit 18,6 °C lag die Temperatur um 1,5 °C höher als das Klimamittel. Mit 29,9 °C wurde am 26. die höchste Temperatur gemessen und somit der erste heiße Tag des Jahres um 0,1 °C verfehlt. Ein heißer Tag ist erreicht, wenn an ihm die Temperatur 30,0 °C oder höher ist. Im letzten Jahr konnten im Juni bereits 11 heiße Tage verbucht werden. Die höchste Temperatur im Juni 2019 wurde mit 37,6 °C am 30. gemessen. Der diesjährige Juni entsprach mit seinem Wettercharakter einem durchschnittlichen mitteleuropäischen Sommermonat, was sich auch an der Niederschlagsmenge von 74 l/m² zeigte, die um 6 % über der durchschnittlichen Summe lag.

Fünf Gewittertage wurden verzeichnet. Am 17. und 18. zeigten beeindruckende Wolkenformationen, dass in der Wetterküche Bewegung war.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem windigen, unbeständigen und warmen Juni

Der Juni zeigte sich von seiner launenhaften Seite. Nach einem sommerlichen Start folgte mit auf Nordwest drehenden Winden und wiederholten Regengüssen ein unbeständiger und windiger sowie kühler Witterungsverlauf. Teilweise gab es Schnee auf den Bergen. In der zweiten Dekade bildeten sich dann in schwül-warmer Luft regional wiederholt unwetterartige Gewitter. Nach einer Stabilisierung mit hochsommerlichen Temperaturen verabschiedete sich der Juni mit einem windigen Ausklang. Insgesamt war der Juni 2020 zwar etwas zu warm, präsentierte sich sonst aber mit typisch mitteleuropäischem Sommerwetter.

Mit 16,8 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im ersten klimatologischen Sommermonat um 1,4 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung 1,1 Grad. Nach einer sommerlichen Begrüßung machte rasch die Schafskälte mit einer nordwestlichen Strömung auf sich aufmerksam. Dabei sanken die morgendlichen Tiefstwerte verbreitet in den einstelligen Bereich. Der niedrigste Wert aber wurde am 1. von der Station Oberharz beim Brocken mit 0,5 °C übermittelt. Während eines eintägigen Hitzeschubs wurde das bundesweit höchste Tagesmaximum von 34,0°C am 13. in Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, gemessen.

Mit rund 90 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juni in etwa sein vieljähriges Mittel von 85 l/m². Besonders Mitte des Monats bildeten sich in einer Tiefdruckrinne immer wieder tropische Starkregengewitter. Sie luden von Nordwest nach Südost diagonal über Deutschland gebietsweise hohe Regenmengen ab. Die höchste Tagessumme wurde am 13. mit 133,4 l/m² aus Bottmersdorf / Klein Germersleben südwestlich von Magdeburg gemeldet. Besonders nass war es auch in Bayern. An den Alpen summierten sich im Monatsverlauf die Niederschlagsmengen auf 250 bis 300 l/m². Im Allgäu fielen gebietsweise über 300 l/m². In Teilen Brandenburgs und Sachsens wurden dagegen vom DWD weniger als 15 l/m² erfasst.

In der Sonnenscheinbilanz zeigte sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Über 250 Sonnenstunden wurden den Küsten gegönnt. Das waren doppelt so viele wie in den Alpenregionen. Die wolkenarmen Phasen im Norden ermöglichten dort vor allem in der zweiten Monatshälfte das Beobachten leuchtender Nachtwolken. Deutschlandweit bilanzierten die DWD-Expertinnen und -Experten eine durchschnittliche Sonnenscheindauer von 215 Stunden.

Rückblick für Hessen:

(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

In Hessen betrug die Durchschnittstemperatur im Juni 16,6 °C (15,2 °C) bei gut 200 Sonnenstunden (192 Stunden) und rund 75 l/m² (80 l/m²) Niederschlag,

Bericht: DWD, Markus Sommerfeld, Grafik: Markus Sommerfeld

 

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