Coronakrise hat positive Auswirkungen auf die Luftqualität

(pm/ea) – Weniger Verkehr, Flugzeuge am Boden – die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus in Hessen zeigen Wirkung, auch bei der Luftqualität, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mitteilt.

Seit den Beschlüssen der Hessischen Landesregierung vom 13. März haben sich sowohl der Flugverkehr als auch der Straßenverkehr kontinuierlich verringert. Aktuell liegen die Verkehrszahlen in den hessischen Großstädten bei ca. 50 – 60 Prozent der sonst üblichen Menge, am Flughafen Frankfurt findet täglich nur noch etwa ein Fünftel der sonst üblichen Flugbewegungen statt. Die Erwartung, die sich in der vergangenen Woche auch in zahlreichen Medienanfragen manifestierte, lässt sich nun bestätigen: Die geringeren Schadstoffemissionen aus dem Verkehr führen zu einer Verbesserung der Luftqualität, das zeigen neuste Auswertungen des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).

So können derzeit an allen Luftmessstationen in Hessen deutlich niedrigere Werte des schädlichen Stickstoffdioxids (NO2) als noch in der ersten Märzhälfte beobachtet werden. Zwar ging gleichzeitig mit der starken Abnahme der Emissionen aus dem Straßenverkehr ein Wetterumschwung einher, durch den saubere Luft mit hohen Windgeschwindigkeiten aus polaren Regionen herantransportiert wurde. Dies führte insbesondere in den ersten Tagen nach dem Wetterumschwung zu einer zusätzlichen Verbesserung der Luftqualität. Rechnet man aber diesen meteorologischen Effekt heraus, so ergibt sich an den verkehrsbezogenen Standorten im Mittel eine Abnahme der Stickstoffdioxid-Konzentration von etwa 40 Prozent – diese ist allein der geringeren Verkehrsmenge zuzurechnen.

Beim Flugverkehr hingegen ist nicht das Stickstoffdioxid, sondern ein anderer Parameter entscheidend: Hier macht sich die Abnahme der Flugbewegungen vielmehr beim so genannten Ultrafeinstaub bemerkbar. An der Luftmessstation in Raunheim, die unter den aktuellen Windverhältnissen im Einflussbereich des Flugbetriebs liegt, werden derzeit ca. 40 Prozent niedrigere Konzentrationen an ultrafeinen Partikeln als sonst bei gleichen Windbedingungen gemessen.

Trotz der grundsätzlich geringeren Schadstoffbelastung in der Atmosphäre durch den Rückgang der Verkehrsemissionen wurden vor gut einer Woche (27./28. März) kurzzeitig stark erhöhte Feinstaubkonzentrationen an allen hessischen Luftmessstationen, insbesondere im südhessischen Raum, beobachtet. Grund hierfür war ein in unseren Breiten relativ seltenes Saharastaubereignis, bei dem Staubpartikel über den südöstlichen Mittelmeerraum bis zu uns nach Hessen transportiert wurden.

Die Entwicklung der Messwerte wird weiter aufmerksam verfolgt. Spätestens nach dem Ende der Einschränkungen und einer Normalisierung des Verkehrs wird das HLNUG eine abschließende Bewertung vornehmen. Dann wird ein größerer Datensatz mit Messungen auch bei unterschiedlichen meteorologischen Bedingungen vorliegen.

Klar ist aber auch, dass die derzeit positiven Effekte nur temporären Charakter haben und lediglich so lange anhalten werden, wie auch die Verkehrszahlen niedrig sind. Bei der Bewertung der langfristigen Maßnahmen nach Luftreinhalteplänen kann daher dieser „Corona-Effekt“ keine Rolle spielen.

Weitere Informationen und aktuelle Messwerte unter hlnug.de

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