„Wie ich die WC-Papier-Krise mit Hilfe aus Polen bewältigte“

Eine wahre Geschichte von Dieter Nentwig:

Natürlich haben auch wir genügend Toilettenpapier im Hause, wie immer, für Wochen im Voraus. Und plötzlicher Besuch, der sich bei uns mal so richtig austoben kann auf dem WC, ist derzeit ja nicht zu befürchten. Da mir die Bundesregierung jedoch riet, für alles lebenswichtige etwas Vorrat anzulegen, wollte ich nicht zurückstehen und wenigstens eine weitere 8er-Rolle dreilagiges Papier in die Vorratskammer legen. Dies scheitert jedoch seit Wochen weil alle Rewes, Aldis, Lidls usw. immer, wenn ich komme, keine einzige Rolle im Regal haben. Mich in einem Zelt schon am Vorabend vor einem Markt schlafen zu legen, um dann morgens endlich eine Chance zu haben, erschien mir dann doch zu unbequem, und ob der Supermarkt meiner Wahl dazu eine Erlaubnis erteilen würde, schien mir nicht vorstellbar. Denn sonst würden ja ständig Menschen in Zelten oder Wohnmobilen auf dem Supermarkt-Parkplatz übernachten, um früh am Morgen ihren Großbedarf an Klopapier, Mehl und H-Milch zu decken.

Das Gerücht kam auf, die Franzosen würden Rotwein hamstern und er würde schon knapp. Also rief ich Freunde in Paris an mit dem Ziel, ihnen Rotwein zu senden, wenn sie als Gegenleistung uns französisches Toilettenpapier (in rosa!) schicken würden. Es war keine gute Idee. Ich erfuhr, dass auch im Großraum Paris alle entsprechenden Regale leergeräumt seien, und Rotwein habe jeder Franzose für Jahre im Voraus auf Vorrat im Keller.

Also kam ich auf den Gedanken, mal im Internet nachzusehen. Und siehe da, ein Papierparadies tat sich auf, hier war anscheinend ein großer Teil der WC-Papier gelangt, dass in unseren Märkten nicht mehr im Regal lag. Und großzügige Menschen waren sogar bereit, ihren Rollenstapel mit anderen Menschen zu teilen!

Das dafür ein Obolus verlangt wurde, erschien mir nur gerecht, und so konnte ich zwischen großzügigen Angeboten aussuchen: Zum Beispiel 72 Rollen 3-lagig, supersoft, für € 99.-. Oder 200 Rollen 2-lagig, brandneu (!) zum Versteigerungsangebot „ab“ € 50.-, da die Versteigerung aber noch 72 Std. laufen sollte, erschien mir das zu unsicher. Wohl für einen Singlehaushallt wurde eine Rolle Hakle, 150 Blatt, für nur € 1,49 (plus Versand 4,50) angeboten, die Auswahl war also zufriedenstellend, und man konnte noch stundenlang für hunderte weitere Angebote nach unten scrollen.

Ich las in der Zeitung von Betrügern, die im Internet Papier anbieten, gegen Vorkasse, und dann nicht liefern. Trotzdem wollte ich es jetzt wissen und entschied mich, bei geringem Einsatz von € 10.-, 8 Rollen der supersoften Qualität der Marke „Velvet“ (Brandneu !) zu bestellen. Gesagt getan, PayPal kassiert mein Geld und heute, nur 5 Tage später, bin ich der glückliche Besitzer von 8 Rollen hellweißem und zweifelsohne originalverpacktem WC-Papier. Auf der Verpackung steht „Miekki Wytrzymaty – Papier Toaletowy“ – ich habe es einem Verkäufer aus Polen zu verdanken.

Wie schön, das man sich in Europa so untereinander hilft. Sollte in Polen mal der Wodka knapp werden – ich stehe bereit für günstige Angebote!

Dieter Nentwig,
Erlensee

Foto: Nentwig

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