„Medizinisches Material muss geschont, Beatmungsgeräte müssen beim Kreis gemeldet werden“

(pm/ea) – „Wir erhalten für die Ausstattung der Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Kliniken eine ganze Reihe von Kleinspenden an Schutzmaterial, auch Einmalhandschuhe in einer vierstelligen Größenordnung. Dafür sagt der Main-Kinzig-Kreis ein herzliches Dankeschön“, erklären Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann. Der Aufruf gelte auch weiterhin.

Unternehmen der freien Wirtschaft und weitere Institutionen können nicht benötigte Restbestände an Schutztextilien und Schutzmaterial an das Gefahrenabwehrzentrum des Kreises unter stab.gaz@mkk.de melden und damit die medizinische Grundversorgung stärken. Die Materialien werden in vollem Umfang dorthin verteilt, wo der Bedarf am größten ist.

Darüber hinaus sammelt der Kreis ab sofort zentral im Auftrag des Hessischen Sozialministeriums Meldungen darüber ein, welche medizinischen Einrichtungen Beatmungsgeräte besitzen. Die verpflichtende Meldung für jede Einrichtung wird über die Adresse beatmungsgeraete@mkk.de bzw. übers CoroNetz auf der Homepage des Kreises registriert und weitergegeben.

Die beiden parallelen Sammelaktionen dienen dazu, das Gesundheitssystem und die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit schwereren Krankheitsverläufen zu kräftigen. Schon seit dem Wochenende läuft der von der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern sowie den beiden Kreishandwerkerschaften Hanau und Gelnhausen/Schlüchtern unterstützte Aufruf, nicht benötigte Kontingente an Mund-Nasen-Schutz, Einmalhandschuhen und Kitteln beim Main-Kinzig-Kreis zu melden. Das Einmalmaterial werde „dringend an zentraler Stelle benötigt, auch wenn gerade viele Menschen den Eindruck haben, sie könnten sich persönlich und andere nur mit eben diesen Schutzausrüstungen vor einer Ansteckung bewahren. Wir garantieren, dass die Spende vor Ort, das heißt bei Arztpraxen, Kliniken, Rettungsdienst und Pflege eingesetzt werden“, lautet der eindringliche Appell von Thorsten Stolz, Susanne Simmler und Winfried Ottmann.

Vielerorts würden Stoffmasken genäht, die im medizinischen und pflegerischen Sektor nicht verwendbar seien. Solch ein Mund-Nasen-Schutz sei zum Schutz anderer Menschen in der Öffentlichkeit „relevant“, wie das Robert-Koch-Institut dazu einschätzt, also als Fremd-, nicht zum Eigenschutz. Wichtig sei aber, dass die Maske eng anliege, gewechselt werde, wenn sie durchfeuchtet ist und vor einer Wiederverwendung gründlich als Kochwäsche gereinigt werde, um andere Viren und Bakterien in der Maske abzutöten, so die Kreisspitze.

„Wer sich mit einem solchen Schutz unterwegs beim Einkaufen sicherer fühlt, der kann das nutzen. Das darf zum einen aber nicht die geltenden Schutzmaßnahmen wie regelmäßiges intensives Händewaschen und Abstandhalten ersetzen und zum anderen nicht dazu führen, dass den fürs Überleben elementaren Bereichen in unserer Gesellschaft das Material ausgeht. Deshalb der Appell: Medizinisches Einmalmaterial müssen wir gemeinsam für medizinisches und pflegerisches Personal schonen“, so Thorsten Stolz, Susanne Simmler und Winfried Ottmann.

Seit Montag lässt das Hessische Sozialministerium erfassen, welcher Bestand an Beatmungsgeräten landesweit vorhanden ist. Eine entsprechende Meldung ist verpflichtend für

– alle Einrichtungen für ambulantes Operieren,
– Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen,
– Dialyseeinrichtungen,
– private und öffentliche Krankenhäuser,
– Einrichtungen für ambulante Entbindungen,
– Behandlungs- oder Versorgungseinrichtungen,
– Arztpraxen und Zahnarztpraxen,
– Praxen sonstiger humanmedizinischer Heilberufe,
– Tierkliniken und ähnliche Einrichtungen,
– Sanitätshäuser sowie
– Kranken- und Pflegekassen.

Das Gesundheitsamt sammelt alle Meldungen per Mail über die Adresse beatmungsgeraete@mkk.de. Es wird darum gebeten, das dazugehörige Formular auszufüllen, das auch auf der Homepage des Main-Kinzig-Kreises unter CoroNetz hinterlegt ist.

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