Reisebericht von Werner Beier: „Ab in den Süden, ganz in den Süden, wo es richtig cool ist“

Im Rahmen der Serie „Reiseberichte der Erlensee Aktuell-Leser“ berichtet Werner Beier von seiner Reise ganz in den Süden. Heute Teil 4.

Tag 8 und 9

Am 8. Tag war frühes Aufstehen angesagt. Bei der Fahrt durch den Antarctic-Sund sind viele Eisbergsichtungen möglich. Deshalb den Wecker im Urlaub auf 4 (vier) Uhr gestellt. Dadurch, dass hier Hochsommer ist, ist es um diese Uhrzeit schon richtig hell. Hier ein paar Bilder von der Durchfahrt durch den Sund.

Ein Zwischenstopp bei der Nahrungssuche

Hier ist die Rückenflosse eines Wales zu sehen


Das eigentliche Ziel war an diesem Tag der sogenannte „Brown Bluff“, auf dem Antarktischen Kontingent. Also die richtige Antarktis und nicht irgendwelche Inseln davor.

https://de.wikipedia.org/wiki/Brown_Bluff

Hier ist eine Pinguin Kolonie mit geschätzten 40.000 Tieren. Die Geräuschkulisse ist ein Erlebnis. Hier leben zwei Arten. Der Esels-Pinguin, der seinen Namen vom eselsartigen Geschrei hat, und der Adelie-Pinguin, der nach der Frau des französischen Polarforschers Jules Dumont d’Urville benannt worden ist.


https://de.wikipedia.org/wiki/Eselspinguin

https://de.wikipedia.org/wiki/Adeliepinguin

Wenn man da an Land geht und sich dort bewegt, es ist ein herrliches Gefühl.

Aufgrund des Kots kann man erkennen, welche Pinguinart da nistet. Roter Kot ist der von Adeliepinguin, da er fast nur Grill frisst. Weißer Kot ist der von Eselspinguin, da er fast nur kleine Fische frisst.

Kleiner Überblick über die Kolonie(n)


Adeliepinguine gehen zum Wasser, um Nahrung zu suchen


Kurzes Video, der Grund des Verwackeln des Films ist dem Blickwinkel geschuldet, da ich die Aufnahmen auf Augenhöhe der Pinguine haben wollte.

Junge Eselspinguine


Unsere Gruppe war diesmal die letzte beim Landgang. Und so haben wir den Tag damit verbracht, uns entsprechende Vorträge anzuhören. Das geht zum einen im sogenannten Auditorium, als auch über den Fernseher im Zimmer.

Geburt der Eisberge – Die Dynamik des Kalbens mit Filmmaterial aus Svalbard

Es wurde uns die Grundlagen erläutert, wie Teile eines Gletschers dann zum Eisberg werden. Dass weltweit die Gletscher zurückgehen und dass es auch mit modernster Technik es nicht möglich ist, genau den Zeitpunkt, des Abbrechens zu erreichen bzw. vorherzusagen. Die Referentin Silje Smith-Johnsen hat ihre Masterarbeit uns in sehr kurzer Form aufgezeigt, das es sich um das Kalben am Gletscher Svalbard ging. Toller Vortrag.

Alles beginnt mit Plankton: Das Leben in den oberen 500m des Ozeans

Der Meeresbiologe Will Ritzau hat das Thema lebendig rübergebracht. Wie man die Forschungen anstellt, wie die Gerätschaften eingesetzt werden, und warum das Plankton für uns auf der Welt so wichtig ist. Kurzweilig verging da die Stunde.

Das Schiff „ankert“ vor den Anlandungen nicht mehr mit einem Anker. Das schützt den Meeresboden. Durch Technik, die begeistert, werden die Heckpropeller in Verbindung mit den Bugstrahlrohren so gesteuert, dass das Schiff aufgrund von GPS-Daten, auf der Stelle bleibt. Und hier wird dann zum Teil die neue Hybrid-Technik eingesetzt.

Zum Thema Anlandungen und wie lange man bleiben darf in einem späteren Bericht.

Gegen Mittag ging es weiter durch das Weddellmeer. Das Wetter war so herrlich, dass man spontan den Gästen einen Ausflug mit den Expeditionsbooten zwischen den Eisbergen anbot. Die Spontanität lebt durch das Zusammenspiel von Brücke und Expetitionsteam. Frei nach dem Motto: „Nichts ist so veraltet wie der Plan vor 10 Minuten.“ Als Gast finde ich dies hervorragend. Diese „Spazierfahrten“ waren der Hit. Man sah verschiedene Pinguinarten und auch Buckelwale, zum Teil ganz nah. Als wir dran waren, hat es dann etwas geschneit, aber eine Stunde später war wieder alles klar. Großartiges Gefühl durch die Eisberge oder auch nur Eisbrocken durchzufahren. Die Bootsführer, Teil der normalen Crew, beherrschen ihr Handwerk. Vorrauschauend, denn von einem Eisberg sieht man nur 10 Prozent, der Rest ist unter Wasser.

Es waren sowohl Pinguine als auch Wale im Wasser. Hier ein paar wenige Eindrücke von dieser „Spritztour“.

Am Tag 9 waren wir wieder an Land.

Astrolabe Island

https://de.wikipedia.org/wiki/Astrolabe-Insel

Wieder mal Referate angehört, da meine Gruppe erst am späten Nachmittag an Land gegangen ist. Thema war diesmal:
Der blaue Planet als Film, der in Englisch war. Allgemeines Wissen wurde da vermittelt, war sehr interessant. Nicht alle Informationen werden in Deutsch geliefert, da die Bordsprache englisch ist. Bei Fachbegriffen kann man die zwei Dolmetscher vom Expeditionsteam immer gerne ansprechen.

Robben und Wale in der Antarktis

Fritz Jantschke als Zoologe hat hier wieder mal uns Tiere nahegebracht. Da er Deutscher ist, ist seinen Vorträgen sehr gut zu folgen, was bei diesem Thema von Vorteil war. Die Stunde Zeit war gut angelegt, um mehr von diesen Tieren, die wir hier in Natur sehen können, zu erfahren.

An der Landungsstelle war es sehr schwierig zu gehen auf den Steinen. Einige Robben am Strand gesehen. Die Steine sehen sehr eigenartig aus.

Ich genieße die reine Luft


Fast alle Steine sahen hier so aus.


Diese Fortbewegung findet nur bei weichem Schnee statt.


An diesem Anlandungspunkt gab es die Möglichkeit schwimmen zu gehen. Wer mich kennt, weiß, dass ich fast alles probiere. Ich war im Wasser!

Es war echt cool, in jeder Beziehung. Und als Beweis gab es dieses Zertifikat.

Den Tag dann ausklingen lassen, denn morgen am 10. Tag wieder eine Anlandung, diesmal mit einer Bergbesteigung

Mehr in ein paar Tagen.

Titelfoto: Shutterstock/Hurtigrouten

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