(pm/ea) – Erwin Hirchenhain, Vorsitzender des Geschichtsvereins Erlensee, drückte sein Bedauern aus, dass zu diesem interessanten Vortrag 100 Jahre Frauenwahlrecht nicht mehr Zuhörer gekommen waren. Ruth Piro-Klein, 2. Vorsitzende des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, hat als Referentin sehr anschaulich und lebendig 100 Jahre Frauenemanzipation und Frauenrechte Revue passieren lassen.
Die Revolution 1918 nach dem 1. Weltkrieg habe der Frauenbewegung Schwung verliehen und endlich hätten sie die schon lange geforderten Rechte wie das Wahlrecht erstritten. Sie stellte einige der für ihre Rechte kämpfenden Frauen ausführlich vor. So Marie Jucharz, die als erste Frau im Nationalparlament eine Rede gehalten habe und im Übrigen auch die Gründerin der AWO im Jahre 1919 gewesen sei. Elisabeth Selbert, die mit drei weiteren Frauen und 61 „Vätern“ das Grundgesetz verabschiedet habe und der es nach hartnäckigem Kampf mit Adenauer und anderen Männern im Parlamentarischen Rat gelungen sei, dass der wichtige Satz in Artikel 3 „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ aufgenommen wurde. Auch der unermüdliche Einsatz der späteren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth in der Kohl-Ära habe weitere Fortschritte gebracht. So habe endlich 1996 der wichtige Zusatz in Artikel 3 des Grundgesetzes Eingang gefunden, der die Regierung verpflichte, für die gleichen Chancen der Frauen mehr zu tun.
Es sei in den hundert Jahren viel für die Frauen erreicht worden. Aber wenn man bedenke, dass im Sudan mehr Frauen im Parlament säßen als im deutschen Bundestag, dann müsse wohl noch einiges getan werden, meinte die Referentin am Ende ihres Vortrags.
Fotos: PM
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