„Wo sollen wir denn da noch hingehen?“ – Erzieherinnen bestürzt über Zustand des Waldes

(pm/ea) – Anlässlich der derzeitigen Situation im Wald fanden im Forstamt Hanau-Wolfgang zwei Schulungen für Erzieher und Erzieherinnen statt. Dabei ging es darum, die Aufmerksamkeit der Beschäftigten zu schulen, um die Gefahren, die jetzt vermehrt im Wald und an den Bäumen auftreten, besser zu erkennen.

Insgesamt nahmen 40 Teilnehmerinnen das Angebot des Forstamts an und informierten sich über die Veränderungen.

Seit 2018 verändert sich der hessische Wald dramatisch. Nicht nur Sturmereignisse, vor allem der Klimastress lässt viele Bäume absterben. Waldbesucher müssen sich daher verstärkt mit den waldtypischen Gefahren auseinandersetzen. Und die Erzieher und Erzieherinnen haben in ihren Waldkindergärten und andere pädagogische Einrichtungen, in den sie Kindern und Jugendlichen den Wald als Erlebnisort nahebringen, eine besondere Verantwortung.

Nach zwei intensiven Stunden im Wald mit Förster und Waldpädagogen Florian Szczodrowski war die Aufnahmefähigkeit der insgesamt vierzig Teilnehmerinnen erschöpft. „Wo sollen wir denn da noch hingehen?“ machte sich eine gewisse Frustration breit. Doch der Forstfachmann konnte auch beruhigen: „Was wir heute gezeigt haben, war ja geballte Information und kommt nie alles an einer Stelle vor. Am wichtigsten ist immer der Blick nach oben.“ Derartige Gefahren waren schon immer Teil des Ökosystems, doch das vermehrte Vorkommen nach der Dürre der letzten anderthalb Jahren hat die Gefahrenlage erhöht.

Besonderes Augenmerk verlangen absterbende Buchen: An vielen Standorten treten Schäden mit großem Ausmaß und in hoher Geschwindigkeit ein. Die am Absterbeprozess beteiligten Pilze zersetzen schnell das Holz und machen die Kronen brüchig. Trockene Äste und ganze Kronenteile können ohne starken Wind oder sonstige Einflüsse plötzlich abbrechen und zu Boden stürzen.

Szczodrowski plädierte an die Erzieherinnen, aufmerksam zu bleiben. „Wählen Sie Spielorte oder Pausenplätze abseits von abgestorbenen oder kranken Bäumen. Nutzen Sie mit den Kindern den Wald mit jungen Bäumen oder suchen Sie gezielt Bereiche auf, in denen keine Schäden sichtbar sind. Risikovorsorge ist in der aktuellen Ausnahmesituation ganz wichtig.“

Das Forstamt Hanau-Wolfgang bietet seit vielen Jahren im Turnus Aufmerksamkeitsschulungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von pädagogischen Einrichtungen, die mit ihren Schützlingen in den Wald gehen, an, um Gefahren im Wald zu erkennen. „Ein Angebot, dass hervorragend angenommen wird und uns auch zeigt, dass hier ein großer Bedarf herrscht“, führt Forstamtsleiter Christian Schaefer aus.

HessenForst konzentriert sich aktuell auf die Beseitigung von akuten Gefahren entlang der Straßen, Im Wald jedoch gilt der gesetzlich festgestellte Grundsatz: Das Betreten des Waldes geschieht auf eigene Gefahr.

Auf dem Foto: Waldpädagoge Florian Szczodrowski mit einer Auswahl von Teilnehmerinnen im Maintaler Wald

Foto: PM

 

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