Storchenberingung am Wehrturm Nord

(pm/ea) – Am Montagnachmittag fand die Storchenberingung der Langendiebacher Turmstörche statt. Kurz vor Beginn des Gewitters war alles erledigt.

„Turmstorch“ Jürgen Von Paris berichtet:

Der von der Stadt Erlensee bereitgestellte Hubsteiger steht schon dicht am alten Wehrtum, auf dessen Spitze sich das Storchennest befindet. Das Team des Bauhofs um „Kapitän“ Sascha Lapp hat bereits den Probelauf hinter sich. Der Wagen mit der Arbeitsbühne ist exakt positioniert, die Gondel reicht punktgenau ans Nest. Eine für den Westkreis angekündigte Gewitterfront macht derzeit keine Sorgen, der Himmel hält!

Oben auf dem Turm nimmt der ansitzende Altstorch das Geschehen misstrauisch auf. Es ist das im Vorjahr auf den Turm übersiedelte vierjährige Männchen, welches vor zwei Jahren noch als einer der Baumstörche im Wasserbüffelland mit seiner Brut scheiterte. Er schaut angespannt.

Unten am Turm warten schon Ringpaten, Vogelschützer und andere Zuschauer auf das Ereignis. Auch hier ist man gespannt. Kurz darauf trifft der kreisbekannte Storchenexperte und Naturschützer Werner Peter ein. Er führt die Beringung durch. Frederik Brosien vom Vogelschutzverein assistiert ihm dabei und sorgt für die Fotos aus dem Nest.

Wie in jedem Jahr wird die Beringung der Turmstörche mit einer Spendenaktion für Natur- und Artenschutz verbunden. Organisiert von Jürgen von Paris, dem Betreiber der Homepage Turmstorch.de, finden sich immer wieder bereitwillige Paten, die ihren Storchenkindern neben dem Nummernring der Vogelschutzwarte dann auch einen richtigen Namen gönnen.

So kommen in diesem Jahr folgende Beringungspatenschaften zustande. Es ist das 7. Brutjahr in Folge und demnach müssen die Namen auf „G“ lauten:

„Gerlinde“, Ringnummer DEW 8T478 – Frau Karin Hahn aus Langendiebach hat noch Kindheitserinnerungen aus den Tagen bevor die Störche verschwanden! Damals waren noch beide Wehrtürme in Langendiebach von Störchen besiedelt. Ihr Storchenpatenkind ist das älteste der drei Geschwister.

„Geen“, Ringnummer DEW 8T479 – Die Schulklasse 5e der Georg-Büchner-Schule und ihre Lehrerin Janine Schäfer stimmten in der Vorwoche schon über verschiedene Namensvorschläge ab. Ihr englisch ausgesprochener Geen wurde stark vom aktuellen Kinofilm Aladdin beeinflusst. Will Smith in der Rolle des Dschinni (engl. Genie) – das zweitälteste Storchenkind in der Rolle des Geen! Möge er helfen, dass ganz viele Kuchen verkauft werden, mit denen die Schulklasse ihren Spendenvorschuss aus der Klassenkasse wieder auffüllen möchte! Und vielleicht bleibt ja noch was übrig?

„Gebhard“, Ringnummer DEW 8T480 – Familie Gebhard aus Neuberg-Ravolzhausen übernimmt die Patenschaft für unser jüngstes Storchenkind. Na, wie dieser Name wohl zustande kommt? Jedenfalls gab es auch hier familienintern unterschiedliche Namensvorschläge! Der gewählte Name ist auf jeden Fall authentisch!

Nach der Beringung bringt Werner Peter zur Überraschung der Zuschauer Storchenkind „Gerlinde“ mit nach unten. Er erklärt was es mit der Beringung auf sich hat. Mit Gerlinde im Arm erzählt er noch, wie sich die Störche entwickeln und wie sich die jungen von den erwachsenen Störchen unterscheiden lassen. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler der 5e hören gespannt zu.

Ein paar Erinnerungsfotos noch, dann wird es höchste Zeit. Denn just zu dem Zeitpunkt grollt bereits der erste Donner und es droht nun doch noch das Gewitter. Eine Hubsteigerfahrt bei Gewitter kann man nicht verantworten! Und am Ende muss der Storch noch hier unten bleiben? Also drängt die Zeit und flugs werden der Storch im Nest und die Gondelbesatzung auf der Erde sicher abgesetzt. Es dauert kaum 10 Minuten bis zum Einsetzen des Regens!

Immerhin sind die 10 Minuten Zeit genug, um die Urkunden zu überreichen. Jürgen Von Paris spricht ein paar einleitende Worte zur mittlerweile schon traditionellen Turmstorch-Beringungspatenschaft und Dr. Monika Brosien, 1. Vorsitzende des Erlenseer Vogelschutzvereins, nimmt persönlich die Danksagungen vor. Danach haben es viele sehr eilig! Der Wolkenbruch hätte früher nicht kommen dürfen!

Gut, dass der im Garten der Familie Von Paris vorbereitete Kaffeetisch auch überdacht ist! So kann ein ereignisreicher Tag beim obligatorischen „Nachberingungsplausch“ entsprechend gut gelaunt ausklingen. Mit Kuchen, Muffins und Erfrischungsgetränken. Und vor allem trocken! Denn mittlerweile schüttet es aus Kübeln! Und ach ja: „Die Störche da oben auf dem Turm sind für den Moment überhaupt nicht zu beneiden!“

Weitere Infos unter www.turmstorch.de

Ort der Beringung und Sitz von „Turmstorch“: Die Ringstraße….wo auch sonst….

Fotos: Freddy Brosien, Jürgen Von Paris, Wolfgang Racek, Markus Sommerfeld

Anzeige

Investition in nachhaltige Mobilität: Sparkasse Hanau schafft Lastenrad an

Die Sparkasse Hanau setzt ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Mobilität: Sie hat ein Lastenrad angeschafft, das die Haustechniker des Kreditinstituts für ihre Arbeit nutzen, um verschiedene Aufgaben im täglichen Betrieb zu erledigen.

Weiterlesen