„Internationaler Tag für biologische Vielfalt“: Artenschutz geht uns alle an

(pm/ea) – Die Natur leidet, auch in Hessen. Viele Arten – Pflanzen und Tiere – sind vom Aussterben bedroht und stehen kurz davor zu verschwinden.

So ist zum Beispiel das Kleine Knabenkraut, früher eine der häufigsten Orchideen in Hessen, heutzutage stark gefährdet. Rund 29 Prozent aller Farn- und Samenpflanzen auf der hessischen Roten Liste sind hessenweit gefährdet, acht Prozent gelten als extrem selten. Pflanzen, wie das Zittergras, der Knöllchensteinbrech und die Wiesenmargerite, die früher in gut der Hälfte aller Wiesen vorkamen, findet man heute kaum noch. Auch 40 Prozent aller in Hessen vorkommenden Tierarten sind in den hessischen Roten Listen als gefährdet eingestuft. Zu den wesentlichen Gründen für den Rückgang der Biodiversität in Hessen gehören die Intensivierung der Grünlandnutzung, Pestizideinsatz, Stickstoffeintrag durch Düngung in der Landwirtschaft und aus der Luft sowie der Verlust von Kleinstrukturen im Offenland.

Das Artensterben ist kein hessisches Problem, sondern ein globales – weltweit ist seit Jahrzehnten ein drastischer Rückgang der Artenvielfalt zu beobachten. Davor hat unlängst auch der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) in seinem Globalen Bericht gewarnt – die Botschaft: Der Zustand der Natur verschlechtert sich dramatisch. Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Wertvolle Ökosysteme sind zunehmend geschädigt. Durch die Zerstörung der Natur beraubt sich der Mensch seiner eigenen Lebensgrundlagen, denn was die Natur kostenfrei bereitstellt – Luft, Wasser, Nahrung, Medizin – ist für das Überleben der Menschheit essentiell. Artenschutz ist daher in unser aller Interesse.

Genau darauf will der morgige „Internationale Tag für biologische Vielfalt“ aufmerksam machen: Artenschutz geht uns alle an, jeder kann etwas tun, bevor es zu spät ist. Es ist unsere Verpflichtung, die Vielfalt an Arten und Lebensräumen zu schützen und für nachkommende Generationen zu erhalten.

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) setzt sich seit Jahrzehnten für die Artenvielfalt ein und erstellt Zustandsgutachten, etwa von Tier- und Pflanzenarten der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, gefährdeten und so genannten „Verantwortungsarten“, d.h. Arten, für die Hessen weltweit eine besondere Verantwortung trägt. In zahlreichen Projekten fördert das HLNUG den Erhalt bedrohter und seltener Tier- und Pflanzenarten, etwa durch Populationsstützungen und Wiederansiedlungen. Über „Citizen Science“-Projekte können sich auch Bürgerinnen und Bürger aktiv am Artenschutz beteiligen, indem sie zum Beispiel über ein Internetportal melden, wenn sie ein Exemplar des bedrohten Feuersalamanders gesichtet haben. In Publikationen, Flyern und Broschüren wird außerdem die Öffentlichkeit auf den Zustand der Natur in Hessen aufmerksam gemacht – umfangreiches Material ist über die Vertriebsseiten des HLNUG erhältlich.

Weitere Informationen zum Thema Artenschutz finden Sie auf den Internetseiten des HLNUG oder im NATUREG-Viewer Hessen.

Auf dem Foto: Frauenschuh

Foto: Andreas Opitz

 

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