Senioren standen im Mittelpunkt bei Verkehrspräventionsaktion der Polizei

(ms/ea) – Die Resonanz war durchweg positiv. Junge und ältere Seniorinnen und Senioren standen am Mittwoch bei einer Verkehrspräventionsaktion der Polizei, die auf Parkplätzen im Kreis Offenbach und im Main-Kinzig-Kreis stattfand, im Mittelpunkt. Erlensee Aktuell hat in Maintal die Aktion beobachtet.

Wie Burkhard Kratz, Leiter der Führungsgruppe der Polizeidirektion Main-Kinzig, und Polizeihauptkommissar Stefan Adelmann berichteten, waren die angesprochenen Senioren insbesondere von der vorgelegten Statistik überrascht: Bedauerlicherweise ereignete sich im vergangenen Jahr alle drei Stunden ein Verkehrsunfall, bei dem ein Beteiligter über 65 Jahre alt war. Zehn Menschen starben, wovon sechs der tödlich Verunglückten über 75 Jahre alt waren. Im Bereich Main-Kinzig wurden im letzten Jahr 1.160 Verkehrsunfälle registriert, bei denen ein Beteiligter älter als 65 Jahre alt war. Die Unfälle, die sich auf Parkplätzen ereigneten, stiegen von 213 im Jahr 2017 auf nunmehr 278 an. Nach Einschätzung der Polizei haben im Jahr 2018 63 Prozent der jüngeren und älteren Seniorinnen und Senioren die Unfälle selbst verursacht.

Stefan Adelmann appellierte bei der Übergabe des Informationsmaterials an die sich sehr interessiert zeigenden Senioren an die Vernunft, sich immer wieder selbst zu hinterfragen, wie fit man ist, um am Verkehr teilzunehmen.

Der Großteil der Senioren hält regelmäßige Gesundheitschecks, wie zum Beispiel Seh- und Hörtest, zur Überprüfung der eigenen Fahrtüchtigkeit für sehr wichtig. Allerdings haben viele auch Angst, die Mobilität und damit die freie Gestaltung ihrer Tagesabläufe und die sozialen Kontakte zu verlieren.

In den Gesprächen wurde auch darauf hingewiesen, dass Einkäufe oftmals ohne PKW nicht möglich wären, sei es aufgrund nicht vorhandener Einkaufsmöglichkeiten – was als Problem gerade auch in neu entstehenden Wohngebieten in der Region genannt wurde – oder aufgrund eines unzureichenden öffentlichen Nahverkehrs.“Vielleicht kann man auch über nachbarschaftliche Hilfe gemeinsame Einkäufe organisieren, was gerade alleinstehenden Senioren zu Gute kommt, die sich nicht mehr so fit für das Führen eines Fahrzeugs fühlen“, so Stefan Adelmann.

Es ging bei den Beratungsgesprächen aber nicht nur um schwere Verkehrsunfälle. Oftmals waren es Parkrempler, also vorwiegend Bagatellschäden, bei denen sich die Senioren allerdings danach nicht richtig verhalten hatten und weggefahren waren. Die Unfallfluchten im Bereich Main-Kinzig, bei denen die ermittelten Verursacher älter als 65 Jahre waren, stiegen um 36 auf 229 im vergangenen Jahr an; 101 waren Rempler auf Parkplätzen oder in Parkhäusern (+ 22).

Dieser auffällige Anstieg der Unfallzahlen im gesamten Präsidiumsbereich war schließlich der Grund für die Beratungsaktion, die zwischen 9 und 12 Uhr auf dem Parkplatz am Nordpark Dreieich-Sprendlingen und zwischen 9.30 und 14 Uhr in der KOMPASS-Kommune Maintal auf dem Parkplatz am GLOBUS stattfand.

Am Präventions-Mobil und in den Gesprächen erhielten rund 400 Bürgerinnen und Bürger Tipps und Infomaterial, um sicher mobil zu bleiben. Die  Polizistinnen und Polizisten wurden hierbei von der Hessischen Bereitschaftspolizei, den freiwilligen Polizeihelferinnen und -helfern sowie von den Sicherheitsberatern für Senioren unterstützt.

Stefan Kaaden, Leiter der Polizeidirektion Offenbach, und Burkhard Kratz, Leiter der Führungsgruppe der Polizeidirektion Main-Kinzig, dankten den Kolleginnen und Kollegen sowie allen Unterstützungskräften für ihr großes Engagement und betonten: „Die Präventionsaktion werten wir als wichtigen Beitrag für unsere Verkehrssicherheitsarbeit und wir wünschen allen ein sicheres Ankommen.“

Auf dem Foto: Vor dem Präventions-Mobil Burkhard Kratz (links) und Stefan Adelmann (rechts) mit Sicherheitsberatern für Senioren und einem Polizeibeamten aus dem Beraterteam auf dem GLOBUS-Parkplatz in Maintal

Foto: Markus Sommerfeld

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