In einem Leserbrief reagiert der Erlenseer Stadtrat Wolfgang Gierhake auf die Pressemitteilung der CDU Neuberg, die eine Fusion Erlensee/Neuberg ablehnt
Ich habe 10 Jahre meines Berufslebens in Neuberg verbracht. Das war kurz nach der Zwangsfusion von Ravolzhausen und Rüdigheim. Die Menschen waren damals auch verunsichert und heute spricht niemand mehr darüber.
Die zu meiner Zeit dort geborenen Kinder sind heute alle erwachsen und kennen die damalige Diskussion der Älteren kaum noch. Ich mochte die Menschen dort und ich habe mich sehr wohl gefühlt.
Eigentlich finde ich die Idee einer freiwilligen Fusion gut, wird sie doch mit deutlichen Vorteilen für die Zukunftsfähigkeit einer neuen Gebietskörperschaft begleitet. Und Zukunft sind die jungen Bürger, und denen sollte man doch zumindest ein Bürgerbegehren gönnen.
Und ich finde es schon erstaunlich, dass die CDU Neuberg den Machern der Machbarkeitsstudie unterstellt, sie hätten gezielt auf ein Ergebnis hin gearbeitet und hätten sogar „ oberflächlich, unvollständig, lückenhaft einseitig, unausgewogen und mit falschen Behauptungen“ gearbeitet. (Als unabhängiger Beauftragter würde ich mir echt eine Anzeige gegen diese Aussagen überlegen).
Das Geld für die Studie kommt vom Land Hessen, also eigentlich von der von CDU/Grünen getragenen Regierung. Und dann sowas. Das Land belohnt den mutigen Entschluss fusionsbereiter Kommunen mit erheblichen Geldbeträgen. Damit könnte in allen Ortsteilen viel geleistet werden.
Am meisten ärgert mich persönlich allerdings die ständige Behauptung der Fusionsgegner, nach einer Fusion würden „Erlenseer über die Neuberger“ bestimmen. Wir, zumindest die Kollegen der SPD, kennen kein solches Kirchturmdenken und wir würden mit Sicherheit für das Wohl unserer Bürger in allen Ortsteilen eintreten.
Also geben Sie doch zumindest dem Bürgerbegehren eine Chance.
Wolfgang Gierhake
Stadtrat von Erlensee
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