Der beeindruckende Saisonstart von Eintracht Frankfurt und die Folgen

(pn/ea) – Wer letzten Sommer nach Frankfurt blickte, dem konnte schnell Angst und Bange werden. Nach dem größten Triumph der Eintracht seit dem Pokalsieg 1988 verließen viele Schlüsselakteure den Fußballverein. Unter ihnen der Erfolgstrainer Niko Kovac und diverse hochkarätige Spieler.

Die Saison 2018/19 zeigt bisher jedoch, dass der Umbruch gelungen ist. Mehr noch – die Eintracht kämpft nicht zuletzt dank eines famosen Offensivtrios um die Qualifikation zur Champions League.

Dem Umbruch folgt die nächste Überraschung

Wer Anfang August auf die Eintracht blickte, konnte als Außenstehender auf den ersten Blick nur wenig Positives erkennen. Nach dem großen Triumph im Berliner Olympiastadion gegen den Rekordsieger Bayern München wurde zunächst ausgiebig gefeiert. Doch in der Folgezeit kamen Rückschläge auf dem Transfermarkt, welche Skepsis rund um den hessischen Vorzeigeklub aufkommen ließen. In erster Linie ging es um Erfolgstrainer Niko Kovac, welcher ausgerechnet zum Finalgegner Bayern München abwanderte und damit die erfolgreiche Spielzeit beinahe torpedierte. Die Nacht in Berlin rettete ihm seinen Job. Und auch auf der Spielerseite war ein wichtiger Abgang nach dem anderen zu verzeichnen. Insbesondere die Mittelfeldzentrale um Kevin-Prince Boateng und Omar Mascarell zeigte während der abgelaufenen Spielzeit immer wieder ihre Klasse, während weiter vorne Shootingstar Marius Wolf und Publikumsliebling Alex Meier zum Bedauern der Fans abgegeben wurden. Schließlich verabschiedete sich auch noch Torhüter Lukas Hradecky nach Leverkusen.

Keine leichte Aufgabe also für Manager Fredi Bobic und dessen neu auserwählten Trainer Adi Hütter. Nachdem dieser die Young Boys zur Meisterschaft führte hatte, konnte er sich endlich in sein lang ersehntes Deutschland-Abenteuer stürzen, welches denkbar wenig beeindruckend begann. In der ersten Pokalrunde war bereits Schluss für den Titelverteidiger. Viertligist SSV Ulm stellte sich als eine Nummer zu groß heraus und gewann laut Sportschau-Bericht völlig verdient gegen den Bundesligisten. Auch der Bundesliga-Start verlief nach dem 2:0 Auftaktsieg gegen Freiburg wenig ertragreich. In den folgenden vier Partien erarbeitete man sich nur einen Punkt. Die Verantwortlichen mussten gleich Kritik einstecken: zu groß sei der Umbruch im Sommer gewesen, zu schwach sei die zweite Trainingsgruppe mit Akteuren wie Marco Fabián und Marc Stendera. Doch in der Folgezeit legte die Eintracht ein beeindruckendes Comeback an den Tag.

Das Supertrio mischt die Liga auf

Die beiden 4:1 Siege gegen Hannover 96 und Lazio Rom stellten sich letztlich als Dosenöffner heraus, welche die Saison von einer Woche auf die andere komplett umkrempelten. Seit Anfang Oktober sind die Frankfurter nicht mehr wiederzuerkennen. Endlich kamen die neuen Spieler um Rückkehrer Kevin Trapp, Evan Ndicka und Filip Kostic vollständig an. Ins Auge stechend war jedoch vor allem ein Stürmertrio der Superlative, das dafür sorgt, dass Betway das Team mittlerweile mit der fünfthöchsten Quote von 101,00 auf die Meisterschaft führt (Stand 14. November). Sebastien Haller hat sich nach seiner ersten Saison endlich richtig in Hessen eingelebt und wird die Marke von 10 Toren locker knacken. Mit 8 Toren und 6 Vorlagen ist er gemeinsam mit Dortmunds Marco Reus der Top-Scorer der Liga. Sein Kollege Ante Rebic wurde im Sommer noch Vizeweltmeister mit Kroatien und kam mit vielen leichten Verletzungen zurück, deren Heilung etwas dauerte. Mittlerweile hat auch er sich wieder auf sein gewohntes, kämpferisch starkes Niveau zurückgearbeitet und bereits vier Tore erzielt. Der dritte Spieler im Bunde ist der Serbe Luka Jovic, welcher laut der Frankfurter Rundschau ohnehin als extremst talentiertest gilt. In der zweiten Jahreshälfte zeigt er sich stark und kommt auf 9 Tore und 4 Vorlagen. Besonders eindrucksvoll ist seine Vorstellung mit fünf Toren gegen Düsseldorf.

Auch wenn eine zukünftige Krise möglicherweise nicht zu verhindern ist, schwimmt die Eintracht derzeit auf einer Euphoriewelle in Liga und Europapokal, welche die Spieler und Fans nochmals mehr zu Höchstleistungen anzuspornen scheint. Ist am Ende gar die Qualifikation für die Champions League in Reichweite? Mit dem derzeitigen vierten Platz ist dies allemal möglich, wobei Bayern München und TSG Hoffenheim direkt im Nacken der Hessen lauern. Der nächste Schritt der Eintracht muss – angesichts der überproportionell erfolgreichen Transferpolitik – der Fokus auf die eigene Jugendarbeit und die bestehende Kooperation mit dem Leistungszentrum sein. Mit Akteuren wie Sahverdi Cetin, Patrice Kabuya, Tobias Stirl und Deji Beyreuther befinden sich bereits ausreichend Talente im Kader, die zwar gefördert werden, aber noch auf ihre ersten Bundesliga-Minuten warten. Die Zukunft der Eintracht scheint nichtsdestotrotz vielversprechend.

Foto: Pixabay

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