Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Bruchköbel

(pm/ea) – Die Liste der Gäste aus Politik bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr der Stadt Bruchköbel war lang. Gemeinsam zollten der Landrat Thorsten Stolz, der Landtagsabgeordnete Hugo Klein, Bürgermeister Günter Maibach und Kreisbrandinspektor Markus Busanni den Einsatzkräften ihren Dank und höchsten Respekt.

Aber nicht nur der Rückblick auf die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr, sondern auch eine wichtige Wahl und Ehrungen standen auf der Tagesordnung. Darüber hinaus wurden mahnende Worte an die Politik ausgesprochen.

Zu dem Bericht auf das vergangene Einsatzjahr hatte Stadtbrandinspektor Klaus Lauterbach beeindruckende Zahlen zusammengetragen. So waren die insgesamt 154 aktiven Einsatzkräfte, darunter 16 Feuerwehrfrauen, zu 282 Einsätzen unterwegs. Bei diesen Gesamteinsätzen waren insgesamt 1548 Feuerwehrkameraden mit 3663 Stunden beschäftigt. Zu diesen Stunden kommen noch die Zeiten von Unterricht und Übungen, die erforderlich sind, um immer gut für die nächsten Einsätze vorbereitet zu sein. Auch Brandschutzerziehungen und -aufklärungen, sowie Räumungsübungen in Kindergärten und Schulen sind ein nicht zu vergessender wichtiger Teil der Arbeit der Feuerwehren. Zusätzlich zu diesen ganzen abgearbeiteten Aufgaben haben 100 Kameradinnen und Kameraden in ihrer Freizeit Lehrgänge und Seminare besucht. Hierfür wurden freie Wochenenden und sogar Urlaub geopfert. Dies alles, damit die Einsatzkräfte zum Schutz der Bevölkerung sich auf den neuesten Stand der technischen Entwicklung bringen und in allen Bereichen fortbilden.

Sehr kritische Worte gab es von Lauterbach zur Tagesalarmsicherheit: „Retten, Löschen, Bergen, Schützen – aber erst nach Feierabend. Trotz ausreichender Mitgliederzahl kann es in unserem Alltagsgeschäft brenzlig werden. Unser Problem heißt Tageseinsatzstärke. Hierfür gibt es zu wenig Personal. Tagsüber haben wir nur sieben aktive Einsatzkräfte zur Verfügung, da alle anderen Kameradinnen und Kameraden auf ihren Arbeitsstellen sind, die sich meist nicht in Bruchköbel befinden“. Von den sieben tagsüber zur Verfügung stehenden Einsatzkräften fällt immer wieder jemand durch Krankheit oder Urlaub aus oder ist anderweitig verhindert. So kann die gesetzliche Hilfsfrist von zehn Minuten auf Dauer nicht eingehalten werden. In zeitkritischen Einsätzen mit Menschenleben in Gefahr, ist dies nicht tolerierbar. Schon seit Jahren weist die Feuerwehr auf diese Entwicklung hin. Es besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf, der in Zeiten der angespannten finanziellen Haushalte sicher nicht einfach durchzuführen ist. In diesem Zusammenhang betonte Lauterbach aber: „Die Sicherung des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe ist ein kommunale Pflichtaufgabe“.

Zum Jahresbericht der Jugendfeuerwehren berichtete Stadtjugendfeuerwehrwart Nino Balzer. Die Bambinogruppe (Alter zwischen sechs und neun Jahren) bestand im vergangenen Jahr aus 27 Jungen und einem Mädchen. In den fünf Jugendfeuerwehren der Stadt stellen zurzeit 58 Jugendliche, darunter acht Mädchen, den Nachwuchs der Blauröcke. Letztes Jahr konnten allein neun Jugendliche in die Einsatzabteilung übernommen werden. Dies funktioniert natürlich nicht ohne personellen Aufwand. So waren bei der Jugend 564 Personalstunden und bei den Bambinos 250 Stunden hierzu erforderlich. Mit viel Spaß, Teamgeist, Unterrichten, praktischen Übungen und Veranstaltungen waren die Nachwuchskräfte, die in Zukunft die Einsatzkräfte verstärken können, bei der Sache. Balzer dankte allen Jugendwarten und deren Vertretern, die viel Zeit aufwenden, um die unabdingbare Nachwuchsförderung in der Stadt durchzuführen.

Für die vakante Stelle des zweiten stellvertretenden Stadtbrandinspektors standen gleich zwei Bewerber zur Wahl. Aus der Wehr Bruchköbel stellte sich der stellvertretende Wehrführer Marc Wittig zur Verfügung und aus Niederissigheim Daniel Rehberg. Denkbar knapp war schließlich das Ergebnis der geheimen Wahl. Mit 47 zu 45 Stimmen wurde mit Rehberg ein Nachfolger für den Posten gefunden.

Landrat Stolz, der erstmals einer Jahreshauptversammlung in Bruchköbel beiwohnte, zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Wehren: „Feuerwehr ist ein Teil der kommunalen Aufgabe, die ohne die Ehrenamtlichen nicht gestemmt werden könnte. Wären diese nicht, müssten Zwangsverpflichtungen vorgenommen werden, was allen sicher keinen Spaß bereitet. Oder es müssten Hauptamtliche eingestellt werden, was die Stadt einen Betrag von zwei Millionen Euro plus x im Jahr kosten würde“. Deshalb bedeuten die Feuerwehren auch in finanzieller Hinsicht sehr viel für die Stadt und die Bevölkerung, ohne die ein ehrenamtlicher Brandschutz nicht funktionieren würde. Dies betonte auch der Landtagsabgeordnete Klein, der zudem noch eine verschärfte rechtliche Handhabe bei Angriffen auf Rettungskräften forderte: „Richter müssen klipp und klar Urteile gegen diese Angreifer sprechen. Wenn die Helfer angegriffen werden, müssen empfindliche Strafen gegen die Täter ausgesprochen werden“. Auch Kreisbrandinspektor Busanni schickte nochmals eindringliche Worte an die Politik: „Die unzureichende Tagesalarmstärke darf nicht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger gehen“. Mit vielen Ehrungen ging ein langer Abend dann zu Ende.

Auf dem Foto: Zahlreiche Feuerwehrleute wurden für langjähriges Engagement geehrt

Foto: Thoran/ FF Bruchköbel

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