„Internationaler Tag des Waldes“: HessenForst will den Wald fit machen für den Klimawandel

(pm/ea) – Am 21. März ist Internationaler Tag des Waldes. Auch Hessens Wälder und ihre künftige Entwicklung stehen an diesem Tag im Mittelpunkt.

Für die Forstleute beginnt wieder einmal die Pflanzzeit und das Denken an übermorgen: Auch unsere Urenkel sollen sich an einem gesunden, stabilen Wald freuen können. Angesichts des prognostizierten Klimawandels kein leichtes Unterfangen.

Der Waldumbau zu wärmeliebenden Baumarten ist im Forst bereits seit etlichen Jahren im Gang. Und die Anstrengungen, den Wald für den Klimawandel fit zu machen beginnen im Kleinen. „Wir haben unseren Pflanzschwerpunkt unter anderem auf die wärmeliebende Eiche verlegt“, schildert Forstamtsleiter Christian Schaefer die Aktivitäten des Forstamts Hanau-Wolfgang. Insgesamt findet schon seit mehreren Jahrzehnten ein Umbau auf wetter- und insektenresistente, stabile und artenreiche Mischwälder statt. Die Herausforderungen an den Wald steigen. Die Bäume müssen nicht nur die durchschnittlich steigenden Temperaturen aushalten, sondern auch vermehrt Stürme, Starkregen und Trockenphasen überstehen.“

Was können die Försterinnen und Förster tun?

„Wir pflanzen bewusst Herkünfte und Baumarten, die mit den prognostizierten Standortsveränderungen zurechtkommen werden. Um Risiken zu verteilen, setzen wir auf Mischwaldstrukturen. Und nicht zuletzt müssen wir die Anzahl an Rehen und Damwild auf einem Level halten, bei der sich eine neue Waldgeneration gut entwickeln kann“, ergänzt der Produktionsleiter des Forstamts, Stefan Brinkmann.

Welche Rolle spielt der Wald selbst?

Auf den vom Forstamt Hanau-Wolfgang bewirtschafteten Waldflächen werden allein durch den Holzzuwachs jedes Jahr knapp 80.000 Tonnen Kohlenstoff gespeichert.“ Bewirtschafteter Wald ist somit einer der wichtigsten Akteure in Sachen Klimaschutz“, da sind sich die Forstfachleute einig. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder wirken wie „CO2-Staubsauger“: Sie nehmen das CO2 auf, speichern den Kohlenstoff langfristig im Holz und geben den von ihnen produzierten Sauerstoff in die Luft ab. Aber nicht nur im Wald selbst wird der Kohlenstoff gebunden – auch langlebige Holzprodukte speichern Kohlenstoff und ersetzen energieaufwändige Materialien wie Aluminium oder Stahl. Allein die Holzerzeugnisse aus dem hessischen Staatswald vermeiden jährlich ca. 1,5 Mio. t CO2. Wer Holz verwendet, schützt daher aktiv das Klima.

Forstwissenschaftler leisten gute Dienste

Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt hat auf Grundlage des prognostizierten Klimawandels wichtige Informationen für die Forstpraktiker erarbeitet. Klima-Risikokarten, zeigen den Forstleuten für ausgewählte Baumarten, wo diese noch gut wachsen können und wo sie voraussichtlich zukünftig gefährdet sind. Dieses Hilfsmittel ist für die Praktiker ausgesprochen hilfreich
Die Forstwissenschaftler gewinnen auch hochwertiges forstliches Vermehrungsgut für den Wald von Morgen: Von vitalen und anpassungsfähigen Bäumen ernten die Waldexperten Zweige, um später daraus Pflanzen zu erziehen und Samenplantagen aufzubauen. Nach einigen Jahren werden diese Bäume Saatgut für besonders anpassungsfähige und leistungsstarke Wälder der Zukunft liefern.

Hintergrundinformation

Der 21. März wurde erstmals 1971 Jahren von der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) als „Tag des Waldes“ ausgerufen. Dies geschah als Reaktion auf die globale Waldvernichtung. Mit knapp vier Milliarden Hektar bedecken Wälder noch rund 30 Prozent der Erdoberfläche. Während sich – ausgehend von Deutschland – seit über 300 Jahren eine nachhaltige Forstwirtschaft in vielen Teilen Europas etablierte, ist die Sorge um die Regenwälder groß, die nach wie vor durch Raubbau und Klimawandel bedroht sind.

Ende des Jahres 2012 wurde dann auf Beschluss der Plenarsitzung der UN-Generalversammlung der traditionelle 21. März eines jeden Jahres zum „Tag des Waldes“ auf internationaler Ebene erklärt. Dieser Welttag der Forstwirtschaft soll die Wichtigkeit aller Arten von Wäldern und ebenso der Bäume außerhalb von Wäldern betonen und würdigen. Einer breiten Öffentlichkeit soll deutlich gemacht werden, dass es im internationalen Zusammenspiel gilt, die nachhaltige Bewirtschaftung, die Erhaltung und die Entwicklung aller Arten von Wäldern und Bäumen zugunsten heutiger und künftiger Generationen zu stärken.

www.hessen-forst.de

Foto und Grafik: HessenForst

 

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