Massenwanderung von Grasfröschen in den nächsten Tagen erwartet

(pm/ea) – „Der Frost hat sie in den letzten Tagen noch ausgebremst, aber mit den steigenden Temperaturen werden sich die Grasfrösche in großer Zahl auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen“ erläutert Amphibien-Experte Michael Jünemann vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).

Er ergänzt: „Im Rahmen der jährlichen Amphibienwanderung werden uns in den nächsten Tagen vor allem Grasfrösche und Erdkröten wieder häufiger über den Weg laufen – Temperaturen und Feuchtigkeit sind jetzt ideal für die Tiere.“

Der Grasfrosch (Rana temporaria) wurde vom deutschen Fachverband für Amphibien und Reptilien (DGHT) zum Lurch des Jahres 2018 bestimmt. Grund sind die sehr starken Bestandsrückgänge und Populationseinbrüche der letzten Jahre.

In Hessen ist der anpassungsfähige Grasfrosch noch fast auf der ganzen Landesfläche zu finden und stellenweise häufig. Der merkliche Rückgang hat ihn aber bereits auf die Vorwarnliste der gefährdeten Arten gebracht (Hessische Rote Liste).

Die ehemaligen Massenbestände mit wimmelnden Laichgesellschaften von vielen Tausend Tieren sind auch in Hessen die ganz große Ausnahme geworden. Dafür mitverantwortlich ist die immer weiter voranschreitende Bebauung und Zersiedelung der Landschaft, einschließlich eines sehr dichten Netzes aus Straßen und Wegen. Wie die Erdkröte unternimmt auch der Grasfrosch regelmäßige Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren und den Laichgewässern und wird dabei häufig zum Opfer des Straßenverkehrs.

Eine weitere Gefahr, die dem Amphibienkenner Jünemann besonders am Herzen liegt, kommt aus dem Zoofachhandel. „Manche Menschen setzen zuhause gehaltene und auf dem Markt käuflich erwerbbare Tiere und Pflanzen in der Natur aus.“ Dies betrifft leider sehr oft auch die zum Zweck des Naturschutzes neu geschaffenen Tümpel, die oft sofort nach dem Bau mit Goldfischen, anderen Fischen oder sonstigen Organismen aus dem Gartenfachhandel besetzt werden. Dadurch sind diese Gewässer für den Grasfrosch und viele andere seltene und bedrohte heimische Arten wertlos, da die Fische den Froschnachwuchs einfach auffressen. Nebenbei: Diese Praxis ist in jedem Fall verboten.

 

Foto: Christian Geske

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