Anke Hügel ist die „Social Media-Frau“ im Polizeipräsidium Südosthessen

(ea) – Seit gut einem halben Jahr ist das Polizeipräsidium Südosthessen auf Facebook vertreten. Dort versorgt Pressesprecherin Anke Hügel die „Online-Community“ mit aktuellen News und Hintergrundberichten. Erlensee Aktuell hat die „Social Media-Frau“ einen Tag lang bei ihrer Arbeit begleitet.

Polizeioberkommissarin Anke Hügel gehört zum Team der Pressestelle – genauer: zu PÖA (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) – und berichtet über das, was sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen ereignet, über ein Gebiet, das sich von der Stadt und dem Kreis Offenbach über Hanau und den gesamten Main-Kinzig-Kreis erstreckt.

Bevor es zur Morgenbesprechung mit ihren Kolleginnen und Kollegen geht, hat sie sich bereits einen ersten Überblick über die Ereignisse der letzten Nacht verschafft und erste Ideen entwickelt, über was und wie sie berichten wird. Denn für Anke Hügel ist es wichtig, die Themen so aufzubereiten, dass sie bei den Lesern „ankommen“.

Was sie genau damit meint, wird an dem Vorfall deutlich, über den sie von ihrem Kollegen Rudi Neu informiert wird. Es geht hier um den Fall einer unseriösen Arbeiterkolonne, die in Hanau-Großauheim ihr Unwesen trieb.

Anke Hügel berichtet hierüber nicht im Stil einer üblichen Pressemeldung, sondern schildert den Fall auch aus menschlicher Sicht, so dass sich die Leser in diesen viel besser hineinversetzen können und schließlich auch selbst für ähnliche Vorkommnisse sensibilisiert werden.

Zunächst wird von ihr speziell hierfür ein ausdrucksstarkes Bild erstellt und noch ein erster Textentwurf getippt.

Dann geht es zunächst in die Morgenbesprechung.

Hier wird entschieden, welche Ereignisse Eingang in die tägliche Pressemeldung finden und über welche vorab als Sondermeldung berichtet wird. An diesem Tag gibt es neben der üblichen Routine keine besonderen Vorfälle, so dass sich Anke Hügel zunächst auf den Bericht mit der Arbeiterkolonne konzentrieren und diesen posten kann.

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Danach ist etwas Zeit, um die grundsätzliche Frage einmal zu klären, warum die Polizei überhaupt Facebook nutzt.

Gibt es nicht schon genug Postings von blaulichtaffinen Usern, die Einsatzstellen von Feuerwehr und Polizei als Fotos oder Videos – am besten von vorderster Bordsteinkommandantenfront aus – festhalten und diese so schnell wie möglich posten, damit dann eine nicht mehr zu übersehene Teilerei beginnen kann?

Die Polizeioberkommissarin beantwortet die Frage mit der Schilderung eines Einsatzes vor einiger Zeit, als in Offenbach eine Frau auf offener Straße erschossen wurde: „Hier haben wir zeitnah darüber berichtet und damit schon die Entstehung von Gerüchten verhindert. Unsere Absicht ist, die Deutungshoheit zu behalten und Infos weiterzugeben, die aus verlässlichen Quellen stammen und die wir sorgfältig geprüft haben. Als Einsatzkommunikationsmittel nutzen wir allerdings hauptsächlich Twitter, weil diese Meldungen direkt angezeigt und auch mit Hashtags versehen werden können. Viele Medien nutzen beispielsweise unseren Twitterkanal. Als weiteres Beispiel wäre hier der Überschallknall aus dem letzten Jahr zu nennen, der zunächst für erhebliche Beunruhigung in der Bevölkerung sorgte und wir hier schnell über Twitter für Entwarnung sorgen konnten.“

Anke Hügel betont, dass die Polizei mit der Nutzung von Facebook natürlich keinen Unterhaltungskanal betreibt, sondern versucht, mit wichtigen, in lesbarer Form aufbereiteten Themen, Menschen zu erreichen und somit auch vom Bild der „anonymen Behörde“ wegkommen möchte.

„Ich möchte den Menschen ermöglichen, mit uns direkt in Kontakt zu treten und ihnen die Polizeiarbeit mit all ihren Facetten vorstellen sowie Erläuterungen geben, wie man zum Beispiel Anzeige erstatten kann oder sich verhalten soll, wenn man Zeuge einer Straftat wurde. Natürlich werden über unsere Facebookseite keine Anzeigen angenommen. Und natürlich müssen Notfälle in jedem Fall über die 110 gemeldet werden, damit auf dem schnellsten Weg Hilfe kommt“, so Anke Hügel.

Eine aktuelle Meldung unterbricht das Gespräch, sie benötigt dazu weitere Informationen und begibt sich dazu in die Einsatzzentrale, wo sie vom Polizeiführer vom Dienst über die genaue Einsatzlage aufgeklärt wird.

Diese hat sich jedoch schnell geklärt, ein „Ausrücken“ ist nicht erforderlich, ihre Weste mit der Aufschrift „Social Media“ kann daher im Schrank bleiben.

Weiter berichtet sie, dass selbstverständlich auch positive Meldungen gepostet werden. Ein riesiges Feedback erntete zum Beispiel der Bericht vom „Autoschaukler“.


Auch die Idee vom „Adventskalender“ fand großen Anklang, wo hinter einigen Türchen auch lang gediente Kollegen vorgestellt wurden

Anke Hügel ist – wie sie selbst sagt – mit den neuen Medien aufgewachsen und somit sehr affin zu dem gesamten Bereich „Social Media“. Darüber hinaus hatte sie schon immer ein großes Interesse am Thema Öffentlichkeitsarbeit.

Während sie in einem Polizeirevier „klassische“ Polizeiarbeit leistete, bekam sie die Information, dass „PÖA“ eine Pressesprecherin sucht.

Nach erfolgter Bewerbung und Vorstellung stand schnell fest, dass sie die richtige Frau ist, den Social Media-Auftritt für das Polizeipräsidium Südosthessen aufzubauen und zu betreuen.

So fing es an:

Was Polizeioberkommissarin Anke Hügel seit dem Start aufgebaut und umgesetzt hat, lässt sich hier https://www.facebook.com/polizei.soh bestaunen. Es lohnt sich, die Seite zu „liken“.

Während des von Erlensee Aktuell „begleiteten“ Tages wurde sehr schnell klar, dass Anke Hügel nicht nur „einen Job“ macht sondern mit Herzblut eine Leidenschaft betreibt. Ihre vorbildliche Informationsarbeit führt hoffentlich immer mehr aus der „Online-Community“ dazu, sich ausschließlich auf diese seriöse Berichterstattung zu verlassen.

Bericht: Markus Sommerfeld

Fotos: Markus Sommerfeld, Screenshots Facebookseite PPSOH

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