(pm/ea) – Im Rahmen seiner „Ess- und Schwätzreihe“ huldigte „Allerlei Kultur Erlensee“, – nach Apfel, Bärlauch und Roter Bete -, diesmal einem Gewürz: „Allerlei“ hatte am Freitag zu einem kulinarischen Senf-Abend in das Calaminus-Haus in Langendiebach eingeladen.
Mit großem Erfolg: kein Platz im Calaminushaus blieb unbesetzt, die Besucher des „Senf-Abends“ erlebten äußerst geschmackvolle Stunden.
Das Menü voller Senf-Leckereien überraschte die Gäste und Gourmets von Gang zu Gang. Viele der verkosteten Senfe waren frisch angerührt und teilweise auch selbst gemahlen.
Den Genußabend eröffneten Aperitifvarianten wie z.B. der „kleine Senfling“ oder ein Gläschen „Maria Hilf!“, einer alkoholfrei-senftigen Abwandlung der Bloody Mary.
Danach grüßte die Küche mit einer Auswahl verschiedener Edelsenfe, wie: Bautzener-, Dijoner-, Kremser-, Thüringer- und Englischer Senf. Nach köstlicher Düsseldorfer Senfsuppe, einer Senfsoße à la maison und dem Klassiker „Halve Hahn“, krönte ein Dessert aus hausgemachten Senfpralinen den kulinarischen Abend und schuf Friede im Magen.
Doch auch der Geist kam nicht zu kurz, denn zwischendurch gaben die „Allerlei“-Akteure gleichfalls in Beiträgen ihren Senf dazu. Mal mild oder scharf, mal witzig oder gar ein wenig schräg:
die Gäste erfuhren allerlei Wissenswertes und Amüsantes zu dem variantenreichen Gewürz. Ein Senfquiz mit Senfprobe prüfte die Geschmacksnerven auserwählter Freiwilliger.
Seit tausenden von Jahren schärft der Senf den Geschmack unserer Ahnen und Vorfahren. Hippokrates bezeichnete den Senf als „großen medizinischen inneren Reiniger“. Pythagoras erklärte:
„Senf schärft den Verstand“. Und im Mittelalter hieß es: „Sinapi in der Speiss genossen, ist gut dem Magen“. Das wußte auch Immanuel Kant: er rührte sich seine tägliche Portion Senf selbst in einem Töpfchen an. Zu alledem wird in den USA am ersten Samstag im August sogar der „Tag des Senfs“ (National Mustard Day) gefeiert.
Die Medizin empfiehlt die äußere Anwendung von Senf gegen allerlei Zipperlein. Senf ist scharf und ein Senfwickel macht also auch warm, sehr warm. Ganz Hartgesottene schwören gar auf Fuß- und Vollbäder im Senfsud.
Lange Zeit war Senf in Europa eines der wenigen Gewürze, mit denen man Speisen überhaupt schärfen konnte. Die unerwünschte Angewohnheit vieler Köche, fast jeder Speise – ob passend oder nicht – Senf zuzugeben, hielt im Laufe des 17. Jahrhunderts als Redensart Einzug in die deutsche Sprache.
Unsere Sprache wäre ohne SENF kaum vom Kauderwelsch der Höhlenmenschen zu unterscheiden. „Allerlei“ präsentierte dem fassungslos staunenden Publikum hierzu die schlüssigen Beweise:
wenn z.B. die greiSENFaltige BeSENFrau die SprosSENFenster des LuftkisSENFahrzeuges fluSENFrei reinigt. Spätestens da war der Allerlei-Senfabend der Unvergleichlichkeit ein Stückchen nähergekommen.
Die kreativen Veranstaltungen von „Allerlei Kultur Erlensee“ gelten inzwischen als Geheimtipp: „Nicht Weitersagen, sonst bekommen wir nächstes Jahr keine Plätze mehr!“, so eine begeisterte Besucherin.
Zu guter Letzt gab es eine exklusive Rezeptsammlung für alle, die zuhause die Senf-Leckereien nachkosten wollen. Der Senf-Abend von „Allerlei“ war eine rundum schmackhafte Veranstaltung und eine RieSENFreude für alle Beteiligten!
Weitere Infos unter www.facebook.com/AllerleiKultur
Fotos: Privat
