Neue Chancen für die Natur

(pm/ea) – Endlich gibt es sie in Hessen – eine Umweltlotterie zugunsten von Natur- und Umweltschutzprojekten. Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) erarbeitete einige wichtige Artenschutzprojekte für den Main-Kinzig-Kreis ein und hofft nun auf eine rege Beteiligung der Bevölkerung.

Gemeinsam für Natur und Umwelt – das ist das Motto der neuen Umweltlotterie GENAU von Lotto Hessen, bei der nicht nur die einzelnen Gewinner profitieren, sondern viele kleine und große Natur- und Umweltprojekte, die nach einer eingehenden Prüfung vom Umweltprojektrat in Wiesbaden als förderungswürdig erachtet wurden.

Jede Woche wird unter allen Mitspielern nach dem Tombola-Prinzip ein Hauptgewinner ermittelt. Sollte der Hauptgewinn zum Beispiel auf den Main-Kinzig-Kreis fallen, gewinnt nicht nur der Losinhaber, sondern auch ein Projekt aus diesem südhessischen Landkreis. Das Besondere: Die Gewinner dürfen darüber entscheiden, welches Projekt in ihrer Region realisiert werden soll. Dazu hat die Umweltlotterie unter www.genaulotto.de/projekte eine Liste der in Frage kommenden hessischen Projektvorhaben veröffentlicht. So fließen jede Woche zusätzlich 5.000 Euro in ein Umweltprojekt.

Fünf Projekte der GNA sind zwischenzeitlich in die Liste der hessischen Umwelt-und Naturschutzprojekte aufgenommen, die für den Zusatzgewinn in Frage kommen, weitere sollen folgen. Grundsätzlich handelt es sich um wichtige Maßnahmen, für deren Umsetzungen der gemeinnützigen Naturschutzorganisation bisher kein Geld zur Verfügung stand. So steht zum Beispiel die Optimierung eines Biberbiotops in Sinntal-Oberzell schon seit dem Kauf der wertvollen Auenfläche an der Schmalen Sinn im Jahre 2010 auf der Agenda der GNA.

Seit Einführung der Umweltlotterie sind nun die Chancen, das Biberrevier durch geeignete Renaturierungsmaßnahmen weiterzuentwickeln, erheblich gestiegen. Ähnlich verhält es sich mit lange geplanten Pflegemaßnahmen im Feuchtgebiet Eschenkar. Um das moorbildende Torfmoos, das auf viel Licht angewiesen ist, zu fördern, müssen Fichten und andere Gehölze eingeschlagen werden. Auch hier soll langfristig die Artenvielfalt in einem besonderen Lebensraum erhalten bleiben.

Ebenfalls im Bad Orber Stadwald liegen der GNA frostsichere Überwinterungsplätze und sonnige Paarungsplätze für die Kreuzotter besonders am Herzen. Das Schutzkonzept soll auch die gefährdete Schlingnatter sowie andere Reptilien- und Amphibienarten fördern und schließt sich nahtlos an das bereits erfolgreich umgesetzte Kreuzotterprogramm der GNA an.

Im Haseltal planen die Naturschützer Amphibienlebensräume, darunter Laichgewässer für Grasfrosch, Laubfrosch, Gelbbauchunke, Kröten u.a. sowie Lebensräumen für Libellenlarven und andere Wasserinsekten. Unter dem Stichwort „Lebendige Kinzigauen“ sollen in einem der wichtigsten Wiesenbrütergebiete an der unteren Kinzig zwischen Erlensee und Hasselroth die Nahrungssituation für Wiesen- und Watvögel (Weißstorch, Kiebitz, Bekassine) grundlegend verbessert werden. Flachwassertümpel und andere Gewässerneuanlagen können hier maßgeblich helfen.

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Projekten unter www.gna-aue.de/projekte-aktionen/umweltlotterie-genau/.

Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung bittet zur Unterstützung ihrer wichtigen Naturschutzarbeit um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach (BIC: GENODEF1RDB). Als gemeinnützige Naturschutzorganisation ist die GNA zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen zwecks Vorlage beim Finanzamt berechtigt.

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