„Kaminstorch mit Handicap!“

(pm/ea) – „Was macht eigentlich der junge Kaminstorch, der am vergangenen Wochenende bei einem Einsatz der Feuerwehr flugunfähig geborgen und in die Wildtierstation nach Maintal gebracht wurde?“ fragten viele Erlenseer. Jürgen Von Paris, der „Turmstorch“ von Langendiebach, berichtet:


Der Grund für sein Scheitern liegt an fehlenden Federn an seinem linken Flügel. Große Schwungfedern sind am Schaft abgebrochen und hinterlassen so ein Loch an der Flügelspitze. Sein Allgemeinzustand aber ist gut. Er wurde mit Nahrung versorgt und konnte sich die Woche über gut erholen. Heute wurde er aus der Station entlassen.

Zunächst brachten ihn Storchenschützer Werner Peter und „Turmstorch“ Jürgen Von Paris zu einem Auswilderungsversuch in die Aue des Niederodenbacher Naturschutzgebiets Röhricht. Die meisten heimischen Jungstörche haben sich bereits aus der Region verabschiedet. Ein Grund, die Auswilderung hier zu versuchen, statt in den Rückinger Weideswiesen. Denn hier halten sich derzeit noch genügend Störche auf.

Dabei zeigte sich zunächst ein normales Erscheinungsbild und Verhalten des knapp 10 Wochen alten Storches. Nach kurzer Akklimatisierung mit Gefiederpflege und Flügelübungen suchte er auch gleich im Stelzschritt den Boden nach Nahrung ab.

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Mit Federbruch in der „Reha“ Fasanerie Klein Auheim

Aber würde er mit seinen fehlenden Federn auch Fliegen können? Nach gut einer Woche Pflege ist seine Flugmuskulatur ja auch stärker geworden. Aber leider schaffte er es nicht wie erhofft vom Boden abzuheben. Zu groß ist das Handicap der abgebrochenen großen Schwungfedern, die am äußeren Ende des Flügels wichtig für die Flugbalance sind. Erst recht bei einem Jungstorch, der frisch das Nest verlies.

Deswegen wurde er (problemlos) wieder eingesammelt und in die Fasanerie nach Klein-Auheim gebracht. Der Vogelzug muss wohl nach derzeitigem Stand für ihn ausfallen. Die Federn wachsen leider nicht so schnell nach. Im dortigen Storchengehege hat er unter Artgenossen alle Zeit und Ruhe. Auch ohne Gefahr, am Boden Opfer von Fuchs oder Waschbär zu werden.

Wer ihn besuchen möchte, kann ihn an einem blauen Fleck am Hals erkennen. Die Farbmarkierung zur besseren Identifizierung wird allerdings nur ein paar Tage anhalten.

Weitere Infos unter https://turmstorch.wordpress.com/

Auf dem Titelfoto: Der junge Kaminstorch in der Aue und Jürgen Von Paris

Fotos: Privat

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