Peter Ließmann neuer Vorsitzender der Verbandsversammlung Zweckverband Fliegerhorst

(ea) – Peter Ließmann, Fraktionsvorsitzender der SPD Bruchköbel, wurde am Mittwochabend auf der konstituierenden Sitzung des Zweckverbands Fliegerhorst zum neuen Vorsitzenden gewählt. Zu seinem Stellvertreter bestimmte das Gremium den Erlenseer Stadtverordnetenvorsteher Uwe Laskowski.

Einstimmig stimmte die Versammlung für die Ermächtigung des Zweckverbandsvorstands, mit Investoren Kaufverträge abzuschließen. Weitere Einzelheiten zu den Kaufinteressenten wurden den anwesenden Zuhörern nicht mitgeteilt, da das Gremium in einer zuvor stattgefundenen Sitzung, bei der die Öffentlichkeit nicht zugelassen war, bereits informiert wurde.

Den Antragsunterlagen ist zu entnehmen, dass es sich bei den Investoren zum einen um die Firma Spitzke aus Großbeeren – ein führendes Unternehmen im Gleisanlagenbau –  handeln soll.
Das Unternehmen beabsichtige, einen zentralen Unternehmensstandort neu zu etablieren und ist dabei abhängig von einem Gleisanschluss, über den die Fertigungsmaschinen des Gleisanlagenbauers in das überörtliche Schienennetz einfahren können.

Aus diesem Grund soll die Firma beabsichtigen, die stillgelegten Gleisanlagen bis zur Anschlussstelle Hanau-Nord zu ertüchtigen. Dies setze allerdings voraus, dass der Zweckverband das Eigentum an der Gleistrasse erwirbt, die sich derzeit noch im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befinde.

Als weiterer Kaufinteressent beabsichtigt die Firma Artbau GmbH aus Bruchköbel, ein in Bruchköbel ansässiges Bauunternehmen, das auf die Sanierung und Revitalisierung von Altgebäuden spezialisiert ist, die denkmalgeschützte alte Wache in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde zu sanieren und vornehmlich einer gastronomischen Nutzung zuzuführen.

Die Firma Bau- und Immobilienverwaltung Fäth aus Aschaffenburg wird als möglicher Käufer des Towergebäudes genannt. Der Kaufvertrag steht allerdings unter der Bedingung, dass der Erwerber dem Zweckverband über eine Dauer von mindestens zwei Jahren die Option zur Annahme eines Mietvertrages für die Errichtung des geplanten Dokumentationszentrums nach Sanierung verbindlich einräumt.

Der Zweckverbandsvorstand wurde außerdem ermächtigt, ein Gebäude zur Nutzung als provisorisches Rathaus herzurichten und an die Stadt Bruchköbel für die Dauer von drei Jahren zu vermieten. Die Stadt Bruchköbel plant derzeit im Rahmen des Projektes „Neue Mitte“ den Abriss des bestehenden Rathauses mit anschließendem Neubau.

Projektleiter Thomas Egel informierte im Rahmen seines Sachstandsberichts über zwei interessierte Investoren aus dem Bereich „Verpackung“ und „Fleischproduktion“ für das bisher als „Sport und Freizeit“ ausgewiesene Gelände im südwestlichen Teil des Fliegerhorsts, in dem sich auch die Housing-Area befindet.

Dazu muss jedoch zunächst beim Regionalverband FrankfurtRheinMain die Änderung des Regionalen Flächennutzungsplanes beantragt werden mit dem Ziel, das  „Sondergebiet Sport und Freizeit“ in ein „Sondergebiet Nahrung und Verpackung“ umzuwidmen.

Uwe Ringel (Bündnis90/Die Grünen) sprach sich gegen das Vorhaben aus, da er erhebliche negative Auswirkungen auf das Freizeitgelände Bärensee befürchtete. Bürgermeister Stefan Erb erwiderte, dass für die bisher vorgesehene Nutzung keine geeigneten Investoren gefunden werden konnten und man jetzt die Chance ergreifen solle, das Gelände zu sanieren und von Altlasten zu befreien.

Thomas Egel ergänzte, dass die Schutzwürdigkeit des Freizeitgeländes Bärensee nicht angetastet werde und mögliche Belastungen zurückgehalten werden. Hier sollen entsprechende Gutachten in Auftrag gegeben werden. Die mögliche Errichtung eines Lärmschutzwalls sei außerdem ebenfalls Gegenstand der Planungen.

Mehrheitlich stimmte die Verbandsversammlung schließlich dafür, die Umwidmung des Geländes zu beantragen und auch bereits jetzt mit der Aufstellung eines Bebauungsplans zu beginnen.

Zu einigen Tagesordnungspunkten kam es zu Fragen aus dem Plenum:

Ein bisher geplantes Regenrückhaltebecken soll nach den neuesten Planungen wegfallen, da die Firmen das Oberflächenwasser größtenteils auf ihren eigenen Grundstücken selbst auffangen. Carmen Merz (Erlenseer Bürger Forum) fragte nach einer Verpflichtung der Firmen für eigene Regenrückhaltebecken, Peter Ließmann wollte ergänzend dazu geklärt haben, wie dies im Falle eines Besitzerwechsels geregelt sei.

Eine Verpflichtung sehe der Bebauungsplan zurzeit nicht vor, informierte Thomas Egel. Die Firmen würden allerdings schon allein aus Kostengründen Oberflächenwasser auffangen und nutzen.

Die zweite neu zu schaffende Zufahrtsstraße zum Fliegerhorst soll nicht – wie bisher vorgesehen – quer über die als Schutzgebiet eingestufte Wiese führen sondern sich zunächst der Markwaldsiedlung nähern und dann am Waldrand hinter dem Wohngebiet „An der Sandwiese“ nach links abbiegen und schließlich in Höhe des ALDI-Markts auf die Landesstraße führen.
Uwe Laskowski fragte nach einem vorgesehenen Lärmschutzwall, der die Bewohner der John-F.-Kennedy-Straße abschirmen soll. Thomas Egel sah beim jetzigen Stand die Erforderlichkeit für einen Wall noch nicht gegeben.

Dem am Ende der Sitzung von Carmen Merz (Erlenseer Bürger Forum) geäußerten Wunsch nach einer Besichtigungsfahrt des Gremiums durch das Fliegerhorstgelände („Denn schließlich müssen wir ja auch das kennen, worüber wir hier abstimmen“) schlossen sich Vorsitzender Peter Ließmann wie auch alle anderen Verbandsmitglieder sofort an.

Bericht: Markus Sommerfeld, Archivfoto: Johannes Wess

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